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Olympische SpieleLina Friedrichs reist ins TuJu-Camp nach Paris

Lesezeit 3 Minuten
Lina Friedrichs steht in der Sporthalle des TuS Elsenroth und hat das Olympia-Maskottchen in der Hand.

In der heimischen Sporthalle: Lina Friedrichs im Paris-Trikot und mit dem Olympia-Maskottchen.

Die 17-jährige Turnerin des TuS Elsenroth nimmt an einem deutsch-französischen Austausprogramm tei.

Die Tasche ist schon länger gepackt und die Aufregung groß, bevor Lina Friedrichs am heutigen Freitag zu den Olympischen Spielen aufbricht. Die 17-jährige Elsenrotherin gehört zu den 17 Turnerinnen und Turnern im Alter von 16 bis 26 Jahren, die ab Samstag am TuJu (Turnjugend) Camp Paris, im Rahmen der Olympischen Spiele teilnehmen. Das einwöchige Camp veranstaltet die Deutsche Turnjugend gemeinsam mit der französischen Partnerorganisation FFGym des französischen Turnverbandes.

Über ihre Trainerin Anke Mett vom TuS Elsenroth hatte Lina Friedrichs von der Ausschreibung für das Camp erfahren, das sich an engagierte Turnerinnen richtet. Die 17-Jährige turnt seit 15 Jahren im TuS Elsenroth und hat im vergangenen Jahr die Prüfung zur Kampfrichterin abgelegt. „Olympia hört sich gut an“, erzählt sie über ihre Entscheidung, sich für das Camp zu bewerben. Die Kosten von 850 Euro nahm Lina Friedrichs von ihrem Ersparten, wobei sie die Aggerenergie mit 100 Euro unterstützt.

Zur Vorbereitung ging es für die Elsenrother Turnerin zum deutschen Finale in Frankfurt

Lina Friedrichs besorgte sich das geforderte Empfehlungsschreiben der Rheinischen Turnjugend und stellte sich in vorgegebenen fünf Sätzen vor. Neben dem Engagement im Turnverein, tanzt sie seit kurzem auch bei den Bielsteiner Raketen, die sich mittlerweile dem VfR Marienhagen angeschlossen haben und ist in der Schülervertretung des Homburgischen Gymnasiums Nümbrecht aktiv. Dazu erstellte die 17-Jährige noch ein Video, in dem sie sich charakterisierte und erklärte, was sie an den Olympischen Spielen fasziniert.

Dann hieß es warten, bis Mitte Mai die Bestätigung kam. „Es war ein Brief mit einer Urkunde“, berichtet die Elsenrotherin. Dazu kam eine Einladung für die Medienwerkstatt am zweiten Wochenende im Juni in Frankfurt. Die fand im Rahmen der Finals im Gerätturnen der Frauen statt, in der es um das letzte Ticket für die Olympischen Spiele ging. Der spannende Zweikampf zwischen der späteren Siegerin Helen Kevric und Elisabeth Seitz gab Lina Friedrichs schon einen Vorgeschmack auf die Spiele in Paris.

Lina Friedrichs erwartet in Paris ein buntes Programm

Dort hofft die Elsenrotherin vielleicht doch einen Blick auf Turnstar Simone Biles werfen zu können. Auch wenn sie keine Karte für die Turnwettkämpfe hat. Die waren so schnell ausverkauft, dass andere Wettkämpfe den Nachwuchsturnerinnen zugelost wurden. So wird Lina Friedrichs zum Rugby gehen, der in Frankreich zu den Nationalsportarten gehört.

Dazu kommen Besuche im deutschen und im französischen Haus, die Camp-Teilnehmer lernen die Stadt Paris kennen und tauschen sich mit den französischen Kollegen aus. Zudem wurden sie beim Workshop in Frankfurt eingekleidet und bekamen auch schon das Maskottchen der Olympischen Spiele überreicht. In Frankfurt wurden die Teilnehmer in Gruppen eingeteilt und nahmen an verschiedenen Workshops teil. Darunter einer zum Thema „Safe Sport“. Lina Friedrichs gehört zur Gruppe „Sport und Party“, die Frankreich den gemeinsamen deutsch-französischen Abend vorbereitet — mit Musik und Essen.

Das Camp ist in der Nähe von Paris untergebracht. Am heutigen Freitag geht es für Lina Friedrichs zunächst nach Frankfurt, bevor sie am Samstag mit der Gruppe im Bus nach Paris fährt, um eine Woche lang olympische Luft zu schnuppern.