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Mysteriöser FallWie eine Morsbacherin auf dem Weg in den Urlaub verschwand

Lesezeit 2 Minuten
Ein Passbild zeigt Anett Carolin Kaiser

Das Schicksal von Anett Carolin Kaiser ist unklar.

  1. Vor acht Jahren ist Anett Carolin Kaiser aus Steimelhagen spurlos verschwunden.
  2. Von ihr und von ihrem Auto fehlen bis heute jede Spur. Auch bei „Aktenzeichen XY“ gab es keine entscheidenden Hinweise.
  3. Eine neue Theorie über den Verbleib der damals 51-Jährigen könnte die Ermittler auf eine neue Spur führen.

Steimelhagen – In diesen Tagen jährt sich das Verschwinden von Anett Carolin Kaiser zum achten Mal. Im August 2011 hatte die damals 51-Jährige ihr Haus in Morsbach-Steimelhagen verlassen und war aufgebrochen, um zu ihrem Feriendomizil in Jerez de la Frontera in der spanischen Provinz Andalusien zu fahren. Seither fehlt von der Frau, die kurz zuvor von Solingen ins Oberbergische gezogen war, jede Spur.

Auch der dunkelblaue Ford „Transit“, ein ausgemustertes Fahrzeug des Technischen Hilfswerk, wurde nie wieder gesehen. „Und das macht den Fall so rätselhaft“, sagt Hauptkommissar Stefan Weiand von der Kriminalpolizei in Wuppertal.

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Da Anett Carolin Kaiser zuvor in der Klingenstadt gemeldet war, ist die Wuppertaler Polizei zuständig. „Möglich, dass Anett Carolin Kaiser in den Pyrenäen verunglückt ist, aber man weder sie, noch ihren blauen Bus bis heute gefunden hat“, nennt Weiand eine neue Theorie.

„Denn Menschen, die sie kannten, haben sie uns als sehr unsichere Autofahrerin beschrieben.“ Im September 2011 wollte sie nach Steimelhagen zurückkehren.

Frau wohnte in einem Geisterhaus

Vermeintliche Hinweise auf das Schicksal der Frau treffen heute noch in Wuppertal ein. Die meisten kamen indes, als diese Zeitung erstmals im April 2016 und danach das ZDF in seiner Reihe „Aktenzeichen XY ... ungelöst“ über Anett Carolin Kaiser und das Geisterhaus von Steimelhagen berichtet hatten.

„Danach gingen bei uns viele Anrufe ein – aus ganz Deutschland“, erinnert sich Weiand. „Zwei der Hinweise waren so konkret, dass wir die spanischen Behörden eingeschaltet haben.“ Die suchten danach auf Mallorca und an der spanischen Westküste nach der Morsbacherin. „Am Ende löste sich alles in Luft auf.“ Alle anderen Angaben seien zu vage gewesen, bedauert der Polizist.

Akte ist nicht geschlossen

Da die 1,61 Meter große und zierliche Frau mit den wuscheligen Haaren das Opfer eines Kapitalverbrechens geworden sein könnte, wird die Polizei weiter an diesem Fall arbeiten. „Bis es Klarheit gibt, wird die Akte Kaiser nicht geschlossen“, versichert Stefan Weiand. Immer noch hält der Hauptkommissar den blauen, sehr auffälligen Oldtimerbus von Anett Carolin Kaiser – Kennzeichen: SG – AD 895 – für den besten Anhaltspunkt.

„Denn den muss doch jemand gesehen haben.“ Die 125 000 Euro für das Haus in Steimelhagen soll die alleinstehende Frau übrigens bar bezahlt und in einem Koffer mitgebracht haben. Sie galt als wohlhabend – und auch als recht sonderbar.

Kontakt zur Polizei in Wuppertal unter (0202) 284-0.