Gummersbach – Dass auch 980 Zuschauer die Schwalbe-Arena in einen Hexenkessel verwandeln können, zeigte sich nach dem 38:26 (19:11)-Erfolg des VfL Gummersbach gegen die HSG Nordhorn-Lingen. Mit dem Sieg zieht der VfL nach sieben Jahren wieder ins Viertelfinale um den DHB-Pokal ein.
Und er hat dabei gute Chancen auf ein weiteres Heimspiel, wenn am Freitag die Paarungen für den Spieltag Anfang Februar gezogen werden. Denn bis ins Viertelfinale bekommt der klassentiefere Gegner automatisch das Heimrecht zugesprochen. So hat nächste Woche nur noch der ASV Hamm gegen Bundesligatabellenführer SC Magdeburg die Chance auf ein Weiterkommen, ansonsten stehen nur noch Erstligisten im Wettbewerb.
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Einen Wunschgegner habe er nicht, sagte ein zufriedener VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Er sei überglücklich, wie seine Mannschaft gespielt habe, erklärte er. Egal, wen er eingesetzt habe, jeder habe seinen Teil zum souveränen Sieg beigetragen. Bis auf Ole Pregler, der nach seiner schweren Gehirnerschütterung erstmals wieder im Kader war, bekamen alle Einsatzzeiten.
Kurzfristig verzichten musste der VfL auf Alexander Hermann, der grippekrank war. Ebenfalls nicht dabei war Raul Santos aufgrund seiner Wadenverhärtung. Dafür war Neuzugang Odinn Thor Rikhardsson, der erst seit dem Wochenende im Training ist, vom Anpfiff an dabei und warf zum 15:8 (24.) sein erstes Tor für den VfL. Am Ende waren es drei und der Isländer zeigte, dass er dem VfL in den verbleibenden drei Ligaspielen bis zum Jahresende Entlastung auf Rechtsaußen geben kann.
Gegen den Tabellendritten der Zweiten Liga, der Ausfälle durch Corona-Infektionen hatte, war es für den VfL nur bis zum 5:5 (9.) ein Spiel auf Augenhöhe. Dann setzten sich die Gastgeber ab und die Nordhorner ließen schon früh die Köpfe hängen. „Wir waren heute Abend einfach nicht so weit, dass wir ansatzweise konkurrenzfähig gewesen wären“, sagt HSG-Trainer Daniel Kubes in seinem knappen Statement nach dem Spiel.
Keine Atempause für ersatzgeschwächte Gäste
Im Tor zeigte Tibor Ivanisevic seine Klasse und überzeugte schon bis zur Pause mit neun Paraden und einem Treffer ins leere Tor. Da hatten seine Vorderleute bereits drei Siebenmeter vergeben und führten trotzdem mit 19:11. So ging es nach dem Wiederanpfiff weiter. Die Gummersbacher gönnten den angeschlagenen Nordhornern keine Atempause und bauten den Vorsprung bis auf 29:15 (43.) aus. Im Tor knüpfte Martin Nagy nahtlos an die Leistung von Ivanisevic an, und am Kreis war Jonas Stüber nicht zu halten.
In der Schlussphase der Partie wechselte Sigurdsson durch. Finn Schroven erwies sich dabei noch als sicherer Siebenmeter-Werfer. Nach dem Abpfiff forderten die Fans lautstark von Jonas Stüber die Humba, was der auch gerne erfüllte. „Heute hat alles gut geklappt“, erklärte der Kreisläufer. Auch er nannte keinen Wunschgegner für die nächste Runde, ließ sich aber auch von den großen Namen der Bundesliga nicht Bange machen. „Es soll ruhig kommen wer will, wir werden unser Bestes geben“, so der Kreisläufer. „Wenn wir so spielen wie heute, ist es schwer, uns zu schlagen“, sagte Stüber mit Blick auf die kommende Auswärtspartie am Sonntag, 17 Uhr, beim Tabellen-17. DJK Rimpar Wölfe, die in der vergangenen Saison ein Stolperstein war.
Tore VfL: Ivanisevic (1), Rikhardsson (3), Fanger (1), Vidarsson (3), Köster (4), Schroven (2/2), Schneider (1), Herzig (3), Styrmisson (7), Kiesler (1), Stüber (5), Zeman (2), Bozovic (5/1).
Tore Nordhorn: Torbrügge (4), Weber (3/1), Mickal (3), Patzel (2), de Boer (2), Visser (1), Wasielewski (4), Pöhle (6/1), Kalafut (1).