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Handball-BundesligaVfL Gummersbach unterliegt bei der HSG Wetzlar

Lesezeit 4 Minuten
Miro Schluroff beim Sprungwurf durch die Wetzlarer Abwehr.

Miro Schluroff und seinen Mannschaftskollegen vom VfL Gummersbach gelang gegen die HSG Wetzlar wenig.

Wettbewerbsübergreifend fährt der VfL vor dem Jahresfinale gegen die Füchse Berlin die vierte Niederlage in Folge ein.

Auch wenn die Handballer des VfL Gummersbach sich vehement dagegen wehrten, dass die Belastung der vergangenen Tage zu hoch gewesen sei, wirkten sie über weite Strecken gegen die HSG Wetzlar im Kopf müde. In der Abwehr meist einen Schritt zu langsam und im Angriff unkonzentriert, verliert der VfL in der mit 4421 Zuschauern ausverkauften Buderus-Arena mit 29:32 (13:17).

Wettbewerbsübergreifend ist es vor dem Jahresfinale am zweiten Weihnachtsfeiertag gegen die Füchse Berlin in der Kölner Lanxess Arena die vierte Niederlage in Folge.

Julian Köster nennt die hohe Belastung eine billige Ausrede

Die Niederlage auf die hohe Belastung zu schieben, sei eine billige Ausrede, erklärte VfL-Kapitän Julian Köster nach dem Abpfiff. Er sah den Grund vor allem in der Abwehr. Die legte nicht die nötige Aggressivität an den Tag und kam nicht ins Zusammenspiel mit     den beiden Torhütern. Gefühlt jeder Angriff der   Gastgeber habe zu einem Tor geführt, erklärte Köster.

Drei Tage nach der Pokal-Niederlage im Powerspiel beim THW Kiel fanden die Gummersbacher zunächst gut in die Partie, führten schnell mit 3:1 (3.). Doch schon in der Anfangsphase häuften sich   Fehlwürfe und technische Fehler beim VfL. Die Torhüter spielten bei beiden Teams keine Rolle. Erst in der 19. Minute kam Dominik Kuzmanovic, der nach einer Viertelstunde für Bertram Obling eingewechselt wurde, auf die erste Parade für den VfL.

Sigurdsson nennt die Abwehr an diesem Tag nicht bundesligatauglich

Wetzlar drehte das Spiel, führte mit 10:6 (16.). Der VfL verkürzte mit einem 3:0-Lauf auf 10:11 (22.), ehe die Wetzlarer, angeführt vom ehemaligen VfL-Spielmacher Dominik Mappes, erneut davon zogen und der VfL zur Pause mit 13:17 zurücklag.Nach dem Wiederanpfiff das selbe Bild. zweimal Julian Köster und Miro Schluroff sorgten für schnelle Tore, verkürzten auf 16:19 (35.).

Doch die Wetzlarer hätten auf jede Abwehrformation eine Antwort gefunden, sagte anschließend ein enttäuschter VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson. Sie hätten das clever und gut gemacht. Die Abwehr seiner Mannschaft sei an diesem Tag nicht bundesligatauglich gewesen. „Da erwarte ich viel mehr von meinen Jungs“, sagte Sigurdsson. Wie sein Kapitän wollte auch er die Belastung von drei Spielen in knapp einer Woche nicht als Ausrede gelten lassen. „Das ist der Job und wir müssen es besser machen“, erklärte der VfL-Trainer, dass er das aus eigener Erfahrung als Spieler kenne. Mit dem Einzug in die Europa League sei klar gewesen, was es bedeute und dass man körperlich und mental an seine Grenzen gehen müsse.

VfL-Trainer moniert die vielen technischen Fehler

Je länger die Partie dauerte, zu der der VfL von vielen Fans, alleine zwei Busse waren nach Wetzlar gefahren, begleitet wurde, desto mehr schien bei den Hausherren alles zu klappen, während beim VfL   kaum etwas fruchtete. So sagte Sigurdsson anschließend, dass er mit dem Angriff im großen und ganzen zufrieden gewesen sei. Die meisten Chancen seien genutzt worden. Was ihn nicht zufrieden stimmte waren die vielen technischen Fehler seiner Mannschaft, seien es Stürmerfouls   oder Fehlabgaben   gewesen.

Wetzlar setzte sich bis auf 25:19 (44.) ab und der VfL sorgte in den letzten Spielminuten nur noch für ein bisschen Ergebniskosmetik. Einzig Milos Vujovic blieb mit seinen sieben verwandelten Strafwürfen von der Linie gegen beide Wetzlarer Torhüter fehlerfrei.

Während Gudjon Valur Sigurdsson mit den technischen Fehlern seiner Mannschaft haderte, freute sich HSG-Trainer Frank Carsten über nur vier technische Fehler und elf Fehlwürfe, was ein neuer Saisonrekord für seine Mannschaft bedeute.

Nach der kurzen Heimreise bleiben den VfL-Handballern nun drei Tage, um sich auf das Spiel gegen die Füchse Berlin vorzubereiten. „Es hilft jetzt nicht, den Kopf in den Sand zu   stecken, die Partie in Köln ist ein echtes Highlight-Spiel“, erklärte Julian Köster, auch wenn er   so kurz nach dem Abpfiff   noch keinen Kopf dafür habe.


Tore HSG Wetzlar: Mappes (7/1), Norberg (4), Vranjes (3), Becher (4), Müller (3), Löwen (1), Novak (1/1), Cavor (8).

Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (1), Kodrin (4), Vujovic (8/7), Köster (3), Häseler (2), Einarsson (2), Schluroff (4), Pregler (3), Horzen (2).