Gummersbach – „Wir machen da weiter, wo wir Mitte Januar aufhören mussten“, sagt Handball-Bundestrainer Alfred Gislason kurz vor den zwei bevorstehenden Länderspielen der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn. Eines davon findet am 19. März in der Gummersbacher Schwalbe-Arena statt und ist zumindest für einen Spieler aus dem deutsche Team ein Heimspiel.
Denn nach seiner erfolgreichen Teilnahme an der Europameisterschaft Anfang des Jahres steht auch VfL-Rückraumspieler Julian Köster erneut im Aufgebot des Bundestrainers. Mit Simon Ernst und Julius Kühn kehren außerdem zwei weitere ehemalige VfL-Spieler an die alte Wirkungsstätte in Gummersbach zurück. 19 Spieler stehen im Kader für die Lehrgangswoche, die am 14. März in Kamen-Kaiserau startet und auf die die Länderspiele in Gummersbach und Kassel folgen.
Bei der EM schnell in den Fokus geraten
Dass Julian Köster erneut dabei ist, verwundert kaum, war er bei der Handball-Europameisterschaft als jüngster Spieler der deutschen Nationalmannschaft durch gute Leistungen schnell in den Fokus geraten. Dass er bei der EM so viele Spielanteile bekam, hatte vor allem an den zahlreichen Corona-Fällen und den damit verbundenen Ausfällen vieler Stammspieler des deutschen Teams gelegen.
Kann man die pandemiebedingten Ausfälle demnach als Chance für junge Nachwuchsspieler wie Julian Köster sehen, die in anderen Zeiten vielleicht länger auf so viele Einsätze im Nationalteam hätten warten müssen? Alfred Gislason verneint das im Rahmen einer Pressekonferenz des DHB nicht.
„Ungewöhnlich viele Spielanteile erhalten“
„Julian Köster hat schon ungewöhnlich viele Spielanteile bekommen unter diesen Umständen“, bestätigt der Bundestrainer, ergänzt aber auch: „Er hatte aber auch schon vor der Erkrankung der anderen Spieler eine gute Möglichkeit, Spielanteile zu bekommen. Er hat gerade im Abwehrbereich – was die offensive Abwehrarbeit angeht – eine sehr gute Qualität und zeigt auch im Angriff stabile Leistungen bei Gummersbach. Er ist eines unserer größten Talente.“
Nichtsdestotrotz hätten insbesondere die frühen krankheitsbedingten Ausfälle von Julius Kühn und Sebastian Heymann dafür gesorgt, dass Köster vermehrt zum Zug gekommen sei. „Er hat das Glück im Unglück gehabt, dass er dadurch viele Spielanteile bekommen hat und er hat es zum Großteil auch sehr gut gemacht“, so Gislason, der von Anfang an darauf gesetzt habe, mit einer Mannschaft an der EM teilzunehmen, die auch im Fall von Corona-Ausfällen lange im Turnier bleiben kann.
Das deutsche Team weiterentwickeln
Die kommenden Partien gegen Ungarn möchte der Bundestrainer vor allem nutzen, um den Fokus auf das eigene Team zu setzen und dieses weiterzuentwickeln. „Ich freue mich auf diese Spiele, da ich denke, dass wir selber viel davon haben werden.“
Der Lehrgang, die Länderspiele und die Weiterentwicklung des Teams zielen auf die WM-Vorbereitung ab. „Wir werden jede Zeit, die wir bekommen, nutzen, um immer besser zusammenzukommen und uns einzuspielen“, so der Bundestrainer, der derzeit noch an der ein oder anderem Position im Team tüfteln muss.
Das könnte Sie auch interessieren:
Nachdem Kreisläufer Patrick Wiencek sein Karriereende bekannt gegeben hat, ist vor allem im Innenblock eine Lücke entstanden. Mit Wiencek und Hendrik Pekeler, der sich eine Auszeit im DHB-Team genommen hat, fällt ein wichtiges Duo weg. „Ich kann auf die Spieler zurückgreifen, die auf diesen Positionen in ihren Vereinen spielen“, so der Bundestrainer. Neben Simon Ernst, Johannes Golla und Sebastian Heymann komme auch Julian Köster in Frage, sagt Gislason, der auf multifunktionale Spieler setzt, die in der Abwehr und im Angriff spielen können.
Das Länderspiel der deutschen Handballer gegen Ungarn findet am Samstag, 19. März, um 16.15 Uhr in der Schwalbe-Arena statt. Tickets gibt es hauptsächlich online bei den üblichen Vorverkaufsstellen.