Deutliche NiederlageVfL Gummersbach verliert in Hagen, bleibt aber Erster
Hagen – Auf den Jubel nach dem Sieg beim ASV Hamm-Westfalen folgt Katzenjammer in Hagen: Mit 36:40 (16:20) verliert der VfL Gummersbach bei VfL Eintracht Hagen. Nach Rostock ist es die zweite Niederlage gegen einen Aufsteiger. Vor allem in der Abwehr bekamen die Gummersbacher keinen Zugriff und die Niederlage hätte vor 1160 Zuschauern in der ausverkauften Krollmann-Arena sogar noch höher ausfallen können.
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Beim Tabellenzweiten war schon vor dem Anpfiff eine riesengroße Euphorie zu spüren. „Ich arbeite jetzt seit 20 Jahren an der Tageskasse, aber das vor dem Spiel schon alle Karten weg sind, das habe ich noch nie erlebt“, sagte Martina Kirchner. Anschließend gelang den Hagenern im Angriff fast alles. Im Tor dominierte Tobias Mahncke mit 20 Paraden, während die Gummersbacher Tibor Ivanisevic und Martin Nagy zusammen auf acht kamen. „Unsere Abwehr hat zu keinem Zeitpunkt ihre Leistung abgerufen“, sagte VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson, der sagte, dass Hagen sein Team auseinandergenommen habe.
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Der Abwehr fehlte es an Aggressivität und Körperlichkeit, die Hagener Werfer kamen meist unbedrängt zum Abschluss. Im Angriff zeigte nur Julian Köster Normalform. Dazu kamen je zwei vergebene Siebenmeter von Janko Bozovic und Hakon Styrmisson. Das Spiel zeige einmal mehr, dass man keine Mannschaft unterschätzen dürfe, so Sigurdsson: „Wenn man meint, man ist besser als andere, bekommt man einen Schlag in die Fresse“, fand der VfL-Trainer deutliche Worte. Dagegen freute sich Hagens Trainer Stefan Neff über einen Start- und-Ziel-Sieg, in dem sich seine Mannschaft phasenweise in einen Rausch gespielt habe.
Gummersbach lag schnell mit 6:9 (16.) zurück, spielte zu hektisch und vergab selbst klarste Chancen. Als die Gummersbacher zum 10:10 (20.) ausglichen, schienen sie wieder im Spiel zu sein. Mit drei Treffern in Folge rückte Hagen die Machtverhältnisse wieder gerade und gab die Führung nicht mehr aus der Hand. Da nutzte auch der Wechsel im Tor auf Martin Nagy und nach der Pause zurück auf Tibor Ivanisevic nichts. Beim 22:31 (44.) sah es nach einem echten Debakel für den VfL aus.
Mit 5:0-Lauf noch mal herangekommen
Trotz des Rückstands von neun Toren hätten die Gummersbacher durchaus die Chance gehabt, noch etwas Zählbares mitzunehmen. Beim 34:37 (57.) hatten sie nach einem 5:0-Lauf auf drei Tore aufgeholt.
Doch nach einer Auszeit war Hagen wieder in der Spur, auch weil Bozovic erneut aus aussichtsreicher Position vergab. Damit verpufften die durch die offene Manndeckung letzten gesuchten Chancen, doch noch einen Punkt mitzunehmen. Während die Gummersbacher mit gesenkten Köpfen die Halle verließen und sich auch die Fans leise von dannen machten, konnten die Hagener Zuschauer gar nicht genug von ihren Helden, allen von Torhüter Tobias Mahncke, bekommen.
„Solche Niederlagen passieren, und wir müssen die Pille schlucken“, sagte Sigurdsson. Im Training werde das Spiel aufgearbeitet, ehe es am Sonntag, 18 Uhr, in der Schwalbe-Arena gegen den EHV Aue wieder im Punkte geht.
Tore VfL Eintracht Hagen: Becker (2), Norouzi (4), Pröhl (3), Schmidt (5/2), Renninger (1), Vorlicek (8), Gaubatz (2), Mestrum (4), Stefan (3), Toromanovic (8).
Tore VfL Gummersbach: Vidarsson (6), Köster (11), Blohme (4), Pregler (3), Dzialakiewicz (1), Styrmisson (3), Stüber (1), Zeman (3), Bozovic (3).