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TTC Schwalbe BergneustadtTischtennis bestimmt das Leben bei Familie Galatiltis

Lesezeit 3 Minuten

Tischtennis ist ihr gemeinsamer Sport und der TTC Schwalbe Bergneustadt ihr Verein: Edita und Justas Galatiltis mit ihren Söhnen Vilius (8) und Danielius (12) in der Burstenhalle.

Bergneustadt – Es ist Satzpause im Eröffnungseinzel vor einigen Wochen zwischen Benedikt Duda, Tischtennis-Eigengewächs des TTC Schwalbe Bergneustadt, und Robin Devos vom TTC Zugbrücke Grenzau. Die beiden Profi-Sportler aus der 1. Bundesliga werden von ihren jeweiligen Trainern für den weiteren Spielverlauf eingestellt, als zwei Jungen im Schwalbe-Trainingsanzug durch die Box rasen.

Danielius Galatiltis, einen Tag vor Heiligabend zwölf Jahre alt geworden, und sein vier Jahre jüngerer Bruder Vilius sammeln die Bälle auf, um sie anschließend von ehrenamtlichen Helfern reinigen zu lassen – Corona-Alltag in der Burstenhalle. Papa Justas und Mama Edita beobachten das Treiben ihrer Sprösslinge aus der Ferne. Das Ehepaar gehört zum Auf- und Abbau-Team des TTC Schwalbe Bergneustadt und darf deshalb ebenfalls vor Ort sein. Auch in der spielfreien Zeit bestimmt Tischtennis das Leben der Familie.

Vilius Galatildis als Balljunge beim Bundesligaspiel.

Vor elf Jahren kam Familie Galatiltis aus der litauischen Hauptstadt Vilnius nach Deutschland und lebte zunächst in Göttingen. 2017 erfolgte aufgrund einer beruflichen Veränderung von Justas der Umzug nach Bergneustadt. Der Papa selbst spielt seit seinem zehnten Lebensjahr Tischtennis und nahm als Nationalspieler Litauens 2002 sowie 2003 an den Weltmeisterschaften teil. Heute kämpft Justas Galatiltis mit der vierten Bergneustädter Mannschaft in der Landesliga um den Klassenerhalt. Seine Bilanz: Neun Siege und nur eine Niederlage. „Ich habe auch schon mal in der Regionalliga ausgeholfen. Doch das ging in die Hose“, erinnert sich der 37-Jährige.

Nach dem Comeback ungeschlagen

Edita Galatiltis legte aufgrund der Geburt ihrer Söhne eine zehnjährige Tischtennis-Pause ein. Erst in Bergneustadt kramte die ehemalige Regionalliga-Spielerin des Post SV Zeulenroda (Thüringen) wieder den Schläger aus der Tasche. In der Reserve, die in der Verbandsliga spielt, verlor die 36-Jährige noch keines ihrer neun Einzel.

Justas und Edita kennen sich seit Kindesbeinen. Schon früher spielten sie zusammen in Litauen Tischtennis mit damals noch aus Zelluloid hergestellten Bällen. Kein Wunder, dass die Söhne das Tischtennis-Gen mit in die Wiege gelegt bekamen. Schon mit vier Jahren fing Danielius an. Gemeinsam mit seinem Vater spielt er heute in einer Mannschaft und schlägt auch für das Jungen-Team in der NRW-Liga auf. Hinzu kommen die Einsätze als Balljunge in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL). Langeweile: Fehlanzeige! Die Vorbilder liegen auf der Hand: Timo Boll und natürlich Benedikt Duda.

Danielius Galatiltis gehört schon länger zu den größten Talenten der Schwalben und wird besonders gefördert.

Seit April gehört der Youngster zum Talentkader-Programm des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB), das vom neuen Jungen-15-Bundestrainer Chris Pfeiffer geleitet wird. Aktuell besitzt Danielius noch die litauische Staatsbürgerschaft. „Ich möchte international für Deutschland spielen. Mein großes Ziel ist es, einmal bei einer Weltmeisterschaft mitspielen zu dürfen“, hat sich der Schüler der Gesamtschule Reichshof vorgenommen.

Langer Weg trotz schneller Vorhand

Doch bis dahin ist es noch ein langer Weg. Die Trainer Nils Offermann im Verein, Jens Stötzel an der Schule und Daniel Gerhards am Verbandsstützpunkt in Hagen kümmern sich um den Zwölfjährigen. „Meine Vorhand ist auf jeden Fall schon schneller geworden“, verrät das Talent. „Jetzt muss ich daran arbeiten, dass ich vor den Spielen nicht immer so aufgeregt bin.“

Die Begegnungen in der Herren-Landesliga dienen dem Zwölfjährigen dazu, Erfahrungen zu sammeln. „Meine Gegner spielen alle schon viel länger als ich. Deshalb ist es für mich nicht leicht, Matches zu gewinnen.“ Die Freude am Tischtennis reißt dadurch aber nicht ab. Im Gegenteil: „Ich finde Einzelsport gut. Ich kann alleine entscheiden, wie und was ich mache.“

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Vilius Galatiltis nimmt aufgrund seiner erst acht Jahre noch nicht am regelmäßigen Spielbetrieb teil. Er ist mit Abstand der Jüngste im Verein und trainiert deshalb bislang nur. Doch auch Vilius ist schon mit sehr viel Eifer bei der Sache. Nicht nur als Balljunge in der 1. Bundesliga.