Auf dem Dümpel – Eigentlich wollten die Nachwuchspiloten des Luftsport-Clubs (LSC) Dümpel ihr Fliegerlager in diesem Sommer im slowenischen Maribor durchführen. Doch auch diese Pläne wurden von der Corona-Pandemie durchkreuzt, wenn gleich die Aktiven auf dem Dümpel froh sind, dass sie nach einer langen Unterbrechung überhaupt wieder fliegen und ausbilden dürfen, wie Anja Auwermann im Gespräch mit dieser Zeitung berichtet. Also wurde aus der hügeligen Landschaft rund um Maribor das auch sehr schöne Bergische Land vor der heimischen Haustür.
14-jährige Nachwuchspilotinnen machen erste Alleinflüge
Auwermann gehört im LSC zu den Mitgliedern, die Nachwuchspiloten fit machen für ein faszinierendes Hobby. Seit 1995 ist die Pilotin von Segel- und Motorflugzeugen auch Ausbilderin. Bereits im Alter von 14 Jahren hat sie mit der Fliegerei begonnen. Und was begeistert sie daran? „Es gibt viele Gründe. Ich finde jede Art von Luftsport spannend. Bevor unsere Kinder geboren wurden, bin ich auch mit dem Fallschirm gesprungen“, erzählt Auwermann.
Das 14-tägige Fliegerlager dient dazu, Praxis auf dem Segelflugzeug zu sammeln. Sei es bei Starts- und Landungen oder über dem Dümpel bei der Suche nach den idealen Bedingungen, mit denen man möglichst lange in der Luft bleiben kann.
Eine der jungen Nachwuchspilotinnen ist Melina Metzger (14) aus Gummersbach. Sie hat das Segelfliegen vergangenes Jahr auf dem Dümpel bei einer Schnupperveranstaltung kennengelernt und hat gleich im Anschluss beim Fliegerlager weiter gemacht. Inzwischen hat sie so viel Praxis gesammelt, dass sie nur noch zum Fliegerarzt muss, ehe sie ihren ersten Alleinflug absolvieren kann, wie Ausbilderin Auwermann berichtet. Die 14-jährige Pilotin ist derweil schon jetzt „fasziniert von einem Gefühl von Freiheit“, das sie bei der Fliegerei verspürt.
Die Fliegerei in die Wiege gelegt bekommen hat derweil die 14-jährige Carolin Fiedler aus Olpe. Ihr Großvater, ein Flugkapitän a.D., ist für die Interflug unterwegs gewesen. Carolins Vater Swen ist seit Jahren Pilot auf dem Dümpel, so dass die Tochter mit der Fliegerei aufgewachsen ist. Kein Wunder, dass auch sie, als sie alt genug gewesen ist, das Fliegen lernen wollte. Carolin ist in der Ausbildung schon etwas weiter als Melina und hat bereits 20 Alleinstarts auf dem Einsitzer absolviert. Ihren Pilotenschein bekommen die beide allerdings erst ausgehändigt, wenn sie 16 sind.
Und was treibt Carolin Fiedler bei der Ausbildung an? „Mir macht die Fliegerei unheimlich viel Spaß. Dort oben im Flieger ist man frei von allem“, sagt sie und betont, dass ihr am Boden das Teamgefühl auf dem Dümpel unglaublich gefalle.
Und für das muss man, wie Anja Auwermann betont, nicht, wie vielfach angenommen, unglaublich viel Geld investieren, um als Schüler den Pilotenschein zu machen. Der Verein sponsore die Nutzung der Flieger. Was bezahlt werden muss, sind die Minuten für den Schlepp-Flug.