- 14 Varianten hat das Land NRW in seiner Machbarkeitsstudie untersucht.
- Welche Varianten in welcher Hinsicht punkten und warum das Land NRW die Tunnellösung favorisiert, erfahren Sie hier.
Leverkusen – Das Landesverkehrsministerium hat am Montag die Machbarkeitsstudien für den Ausbau der A 1 zwischen den Autobahnkreuzen Leverkusen-West und Leverkusen sowie den Ausbau der A 3 zwischen Leverkusen-Zentrum und dem Autobahnkreuz Leverkusen an die Straßenbauabteilung des Bundes mit Sitz in Bonn geschickt. Für den Ausbau der A 1 im genannten Leverkusener Abschnitt hat Straßen NRW insgesamt 14 Varianten untersucht.
Im Ergebnis ist ein Ausbau sowohl in der Hochlage (als dann doppelt so breite Stelze) als auch in Tunnellage denkbar.
Zwar ist die Variante in Hochlage hinsichtlich der Bauzeiten und Baukosten günstiger. Nach der Schutzgutbetrachtung – also der Beantwortung der Frage, welche Variante den größten Schutz für den Menschen bietet – liegt die Tunnelvariante aber vor der Hochlage und ließe sich daher aus fachlicher Sicht auch befürworten, so heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums.
Das Land NRW unterstütze deshalb die Stadt Leverkusen in ihren Bemühungen um eine Tunnellösung statt des Ausbaus der Stelze, wie sie von einer breiten Mehrheit im Stadtrat gefordert wird. Die Option ist mit der Vorlage der Unterlagen beim Bund nun eröffnet. Jetzt muss allerdings die Straßenbauabteilung des Bundes fachlich entscheiden, was gebaut wird.
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Ebenfalls der Bundesbehörde vorgelegt wurde die Machbarkeitsstudie für den Ausbau der A 3. Sieben verschiedene Varianten wurden geprüft, unter anderem auch die Variante eines langen Durchgangstunnels. Aus fachlicher Sicht bevorzugt der Landesbetrieb Straßen NRW aber eine andere Lösung und schlägt den Ausbau im Bestand vor, da diese Variante in der Gesamtbetrachtung aller Schutzgüter am besten abschneide.
Gewaltige Mehrkosten
Die Kosten belaufen sich geschätzt auf rund 230 Millionen Euro. Die Bauzeit wird voraussichtlich viereinhalb Jahre betragen. Im Vergleich dazu würde die Bauzeit für den langen Durchgangstunnel mehr als doppelt so lange dauern – neuneinhalb Jahre. Die Baukosten sind der wohl noch entscheidendere Faktor: Sie würden für die Tunnellösung bis zu 2,6 Milliarden Euro betragen.
„Heute ist ein guter Tag für Leverkusen“, kommentierte der Leverkusener CDU-Landtagsabgeordnete Rüdiger Scholz den Vorschlag des Landes. „Damit hat die Arbeit der vergangenen Jahre zum Erfolg geführt. Leverkusen und Nordrhein-Westfalen haben ihre Arbeit getan. Nun liegt der Ball in Berlin.“ Jetzt sei der SPD-Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach gefordert, sich für die teurere Tunnellösung – 560 statt 300 Millionen Euro – bei der Bundesregierung einzusetzen.