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Widerstand gegen A1-RastplatzLützenkirchener Landwirt will Grundstück nicht verkaufen

Lesezeit 3 Minuten

Die Felder zwischen der A1 und dem Wohnpark Lützenkirchen werden von der Familie Meuthen bestellt. Die will nicht ihre Grundstücke für einen Parkplatzbau an den Staat verkaufen.

  1. Die geplante A1-Raststätte bei Lützenkirchen soll auf dem Land von Landwirt Meuthen gebaut werden. Der will seine Felder allerdings behalten, schließlich soll den Hof der Sohn übernehmen.
  2. Ein Gespräch mit einem, der sich querstellt.

Leverkusen – Fester Siefen hieß das Stückchen Land in Lützenkirchen früher. Das war, bevor die Autobahn 1 gebaut wurde. In diesem Jahr legte sich die Deges (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und Bau GmbH) im Namen des Bundes fest, auf dem Feld zwischen Fester Weg, Kamptalweg und der Derr-Siedlung einen Parkplatz mit WC zu bauen. Zunächst sollen Flächen zum Abstellen von 40 Lkw und 20 Pkw gebaut werden – eine mögliche spätere Erweiterung ist auch geplant.

Bevor man etwas bauen will, sollte man das Grundstück besitzen. Und da könnte es noch ein kleines Problem für das in weiten Teilen Leverkusens unerwünschte Bauvorhaben des Bundes geben: Der Landwirt, dem zwei Grundstücke im Plangebiet gehören, will seine Felder behalten.

Wir wollen das Land nicht verkaufen – denn man verkauft es nur einmal und dann ist es weg.“ Rainer Meuthen und seine Frau Christa wissen zwar, dass es bei einem öffentlichen Bau wie bei einer Autobahn schwierig sein kann, das durchzuhalten. Denn der Bauherr ist die Bundesrepublik und die kann Enteignungsverfahren in Gang setzen und alleine durch diese juristische Drohung schon im Vorfeld ernsthaften Druck auf Landbesitzer ausüben.

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Aber die Meuthens sind Landwirte aus Überzeugung und sie machen die harte Arbeit eben auch aus Überzeugung. Voraussetzung für ein Enteignungsverfahren ist, dass das komplizierte Genehmigungsverfahren (Planfeststellungsverfahren) vorher durchlaufen wurde, aber so weit ist es noch nicht.

Der Stammsitz der Familie Meuthen ist der Hof an der Altenberger Straße nahe Sporrenberger Mühle. Einen Hof gibt es dort schon länger, die Familie bewirtschaftet ihn jetzt seit drei Generationen. In den 90er-Jahren ist Rainer Meuthen aus seiner Heimat Lützenkirchen auf den Hof seiner Frau in Leichlingen-Oberschmitte gezogen. Der Bruder blieb in Lützenkirchen. Von dort aus organisieren sie ihre gemeinsame Landwirtschaft. Bis Ende 2016 haben die Meuthens noch Milch produziert. Wegen des Verfalls der Milchpreise leben sie jetzt vom Hofladen, in dem sie Gemüse, Beeren, Obst und Fleisch von lokal aufgezogenen Tieren verkaufen. Die Familie kommt weitgehend ohne angestellte Mitarbeiter aus. Sohn Tim (25) hat seine staatliche Prüfung abgelegt, er will den Familienbetrieb weiterführen.

„Wir müssen doch irgendwo auch noch Nahrung anbauen“

Für das Ehepaar, das in seinen mittleren Lebensjahren ist, ist das ein großes Glück, das ist im Gespräch mit ihnen nicht zu überhören. Vielleicht auch deshalb möchten sie an dem Land festhalten. Rainer Meuthen (52): „Auch wenn wir in Leichlingen wohnen, wir sind in Lützenkirchen stark verwurzelt.“ Mit der Autobahn, die mitten durch ihre Felder führt, musste die Familie schon immer leben: „Wir haben schon genug Land verloren, als die Autobahn in den 70er-Jahren auf drei Spuren verbreitert wurde“. Der Vater habe den Wert des familieneigenen Landes hoch eingeschätzt. Noch mit fast 80 habe er kleine Stückchen Land von seiner Rente gekauft, erzählt Christa Meuthen.

Zwei Fluren des Landes, auf dem nun der künftige Rastplatz geplant wird, gehört der Familie selbst. Dort wird für gewöhnlich Heu gemacht. Eine größere Flur, die auch im Plangebiet liegt, haben sie von der Stadt Leverkusen gepachtet. Meuthen: „Von der Stadtverwaltung kann man doch eigentlich auch erwarten, dass sie nicht einfach verkauft.“ Insgesamt, so Meuthen, werde viel zu viel Ackerland verbraucht: „Wir müssen doch irgendwo auch noch Nahrung anbauen.“

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