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„Menschen im Alltag erreichen“Polizei warnt auf Brötchentüten vor Trickbetrügern

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Dominik Voosen (l.) unterstützt das Konzept, Kundin Johanna Traudich freut sich über das Engagement. Polizist  Manfred  Kleinbillengeretsches  erläutert  die Kampagne.

Leverkusen – Auf Brötchentüten warnt die Kölner Polizei in Köln und Leverkusen derzeit vor Trickbetrügern. „Falsche Polizisten kommen mir nicht in die Tüte“, heißt es auf den zunächst 300 000 Exemplaren. Auf der Rückseite gibt die Polizei konkrete Tipps, wie Betroffene Betrüger am Telefon erkennen können. Einer davon lautet: „Die Polizei fragt Sie niemals am Telefon nach Geld oder Wertsachen!“

Immer wieder geben Kriminelle sich telefonisch als Polizeibeamte aus. Meist rufen sie gezielt bei älteren Menschen an, und behaupten etwa, ihr Enkel sei schwer verletzt. Um zu helfen, müssten sie sofort zur Bank gehen und ihr Erspartes an Unbekannte übergeben. Allein in Köln und Leverkusen hat diese Masche im laufenden Jahr in bereits 700 Fällen zum Erfolg geführt. Der Schaden beläuft sich auf eine Million Euro. 2020 erbeuteten die Betrüger von insgesamt 4300 Menschen drei Millionen Euro.

In Leverkusen beteiligt sich auch die Bäckereikette Voosen an der Aufklärungskampagne. Kunden erhalten ihre Brötchen in den Filialen in Schlebusch, Rheindorf und Burscheid dort in den nächsten 14 Tagen in den bedruckten Tüten. „Wir wollen das Thema auf diese Weise in der Familie und der Nachbarschaft präsent machen“, sagt Ralf Trippe von der Kriminalprävention der Kölner Polizei. „Wir versuchen die Menschen deshalb in ihrem Alltag zu erreichen.“

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Dominik und Jil Voosen, Inhaber der Bäckerei, waren sofort bereit, die Aktion zu unterstützen, als die Innung mit dem Vorschlag auf sie zugekommen war. „Wir fanden die Idee super“, sagt Jil Voosen. Sie hätten viele ältere Kunden, die potenziell gefährdet seien, Opfer der Trickbetrüger zu werden.

Dass die Kombination aus präventiven Maßnahmen wie Aufklärungskampagnen und der aktiven Ermittlungsarbeit wirkt, zeigen die Zahlen: 2015 lag die Erfolgsquote der Täter noch doppelt so hoch wie im Jahr 2020. Acht Prozent beträgt sie jedoch noch immer. Daher plant die Polizei Köln auch in Zukunft weitere kreative Kampagnen, um möglichst viele Menschen gegen die betrügerischen Anrufe zu wappnen.