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„Seeterrassen“ spalten Zülpicher PolitikProjekt-Gegner streben ein Bürgerbegehren an

Lesezeit 2 Minuten
Vorschau Seeterrassen

So könnte das Baugebiet „Seeterrassen“ aussehen: Bis zu 1500 Neubürger könnten auf dem Areal leben.

  1. Die „Seeterrassen“ am Zülpicher See spalten die lokale Politik.
  2. Nun haben sich auch SPD und JA zum geplanten Bauprojekt zu Wort gemeldet.
  3. Einige Bürger streben unterdessen ein Bürgerbegehren an.

Zülpich – Die Pläne für das angedachte Baugebiet „Seeterrassen“ am Zülpicher See polarisieren. Der Euskirchener Projektentwickler F&S concept möchte dort mit der Stadt rund 340 Grundstücke entwickeln. Bis zu 1500 Neubürger könnten den Plänen nach dort künftig wohnen.

In einem Sozialen Netzwerk positionieren sich etwa 300 Menschen aktiv gegen das geplante Neubaugebiet. Sie streben unter Führung von Ute Köhler, Gerd Marcy und Klaus Fanger ein Bürgerbegehren an, um das Baugebiet zu verhindern. Unterstützung erhalten sie von der FDP, den Grünen, der UWV und nach Auskunft der Beschwerdeführer auch vom Naturschutzbund (Nabu).

SPD spricht sich für „Seeterrassen“ aus

Keine Unterstützung werden sie von der Zülpicher SPD erhalten. Die Sozialdemokraten werden nach Angaben ihrer Vorsitzenden Bettina Glücks im Ausschuss für Stadtentwicklung für die „Seeterrassen“ stimmen. „Wir haben sehr kontrovers über das Thema diskutiert, uns letztlich aber dafür entschieden“, sagt Glücks auf Nachfrage. Durch diese Entscheidung werde die Offenlage vorangetrieben.

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Es gehe außerdem nicht mehr um die Frage, ob dort gebaut werde, sondern wie. Die Vorsitzende der Zülpicher SPD verweist zudem auf die Gemeindeordnung des Landes Nordrhein-Westfalens. Im Paragraf 26, Absatz 5 sei aufgeführt, dass ein Bürgerbegehren unzulässig ist, wenn es um Aufstellung, Änderung, Ergänzung und Aufhebung von Bauleitplänen mit Ausnahme der Entscheidung über die Einleitung des Bauleitplanverfahrens geht.

Glücks: „Wir wollen eine Bürgerbeteiligung. Die wird über die Offenlage möglich sein. Ohne die Aufstellung des Bebauungsplans kann die gesetzlich vorgeschriebene Bürgerbeteiligung nicht stattfinden.“

Verwaltung lädt zu einem Info-Abend ein

Die SPD folge mit ihrem Votum für die geplanten „Seeterrassen“ nicht blind der CDU. Diese Behauptung sei Quatsch, so Glücks. Man habe sehr intensiv diskutiert und sich letztlich demokratisch für das Bauvorhaben entschieden.

Auch die JA-Fraktion wird laut ihrem Vorsitzenden Timm Fischer für die „Seeterrassen“ stimmen. „Das Konzept ist sehr überzeugend“, sagt der Zülpicher. Zudem dürfe die Römerstadt bei Baugebieten nicht den Anschluss verlieren. Fischer: „Ansonsten droht eine Abwanderung auch von bereits in Zülpich lebenden Bürgern in die Nachbarkommunen.“ Der Rat hatte bereits am 13. Mai 2003 einstimmig der Rahmenplanung „Wassersportsee“ zugestimmt. So steht es laut Stadtsprecherin Julia Schneider im Protokoll.

In einer Bürgerversammlung wird die Verwaltung über das geplante Baugebiet „Seeterrassen“ informieren. Der Info-Abend findet am Mittwoch, 27. November, ab 19 Uhr im Forum statt. Dabei wird auch über den Vorlaufbetrieb der Bördebahn informiert.