Kreis Euskirchen – Bis Sonntag, 10. Januar, zählt ganz Deutschland wieder Vögel, auch im Kreis Euskirchen. Die Aktion „Stunde der Wintervögel“ wird bereits zum elften Mal vom Naturschutzbund Deutschland, kurz Nabu, organisiert.
Vogelfreunde und besonders Eltern mit ihren Kindern und Großeltern mit ihren Enkeln sind dazu aufgerufen, eine Stunde lang alle Vögel am Haus oder im Garten zu erfassen und zu melden. „Jeder kann mithelfen bei dieser größten wissenschaftlichen Mitmachaktion in Deutschland“, motiviert Uwe Wedegärtner, Vorstandsmitglied des Nabu Euskirchen, alle Hobby-Ornithologen.
Deutschlandweit 2020 mehr als 530.000 Vögel gezählt
2020 hatten sich deutschlandweit an der Aktion mehr als 143.000 Menschen beteiligt. In NRW zählten rund 28.000 Vogelfreunde mehr als 530.000 Piepmätze. „Im Kreis Euskirchen freuen wir uns seit Jahren über steigende Teilnehmerzahlen. Im letzten Jahr haben 488 Vogelfreunde an der Aktion teilgenommen“, so Günter Lessenich, Beisitzer im Vorstand und Mitbegründer des Forums Ornithologie im Nabu Euskirchen.
Experten des Naturschutzbundes können aus der langjährigen Beobachtung wichtige Rückschlüsse auf die Entwicklung der Vogelarten in der Region ziehen. So führte eine lange Reihe zunehmend milder Winter zuletzt zu sinkenden Wintervogelzahlen.
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„Besondere Aufmerksamkeit gilt in diesem Winter der Blaumeise“, so Christian Härting, Vogelschutzexperte des Nabu NRW. „Im vergangenen Frühjahr war in weiten Teilen Deutschlands eine vom Bakterium Suttonella ornithocola ausgelöste Epidemie aufgetreten, der Tausende Vögel dieser Art zum Opfer fielen.“ Bei der jüngsten großen Vogelzählung, der „Stunde der Gartenvögel“ im Mai 2020, wurden entsprechend weniger Blaumeisen beobachtet. Für die Experten ist es spannend herauszufinden, ob dieser Effekt auch im Winter noch spürbar ist.
Hier geht es zur Anmeldung zur Vogel-Zählung.
Das Mitmachen bei der „Stunde der Wintervögel“ ist ganz einfach: Jeder kann eine Stunde lang die Vögel am Futterplatz im Garten oder im Park zählen und dem Nabu melden. Die Beobachtungen können bis Montag, 18. Januar, gemeldet werden. Zudem ist für telefonische Meldungen am Samstag und Sonntag, 9./10. Januar, jeweils von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Hotline 08 00/1 15 71 15 geschaltet. (eb)