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Räumfahrzeuge im EinsatzKräftiger Schneefall legt Eifel-Straßen lahm

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Im Dauereinsatz: Die Räumdienste hatten am Freitag viel zu tun.

Kreis Euskirchen – Durch heftige Schneefälle spitzte sich die Situation im Südkreis am Freitag zu. Im Laufe der Nacht war aus Nordwesten ein massives Niederschlagsgebiet herangezogen, das bis zu einer Schneefallgrenze von etwa 200 Metern ergiebige Flocken brachte. Am Weißen Stein bei Udenbreth, dem mit 690 Metern höchsten Punkt des Rheinlandes, fielen etwa zehn Zentimeter Neuschnee, so dass hier die Schneedecke laut Wetterstation Donnerwetter.de auf 38 Zentimeter anstieg.

Kurz vor einem Schnee-Wochenende, dem die Eifelkommunen trotz der „Stay@home“-Appelle mit großem Unbehagen entgegensehen, entwickelten sich die Straßenverhältnisse daher problematisch. Dicke Schneelasten lassen Bäume abbrechen oder umstürzen. Zahlreiche Straßen mussten gesperrt werden – und werden teils über das ganze Wochenende hinweg gesperrt bleiben.

Polizei meldet erhebliche Verkehrsprobleme

Vor allem in den Hochlagen des Kreises sorgte der Schnee auf den Straßen für Behinderungen. An mehreren Stellen meldete die Polizei am Morgen erhebliche Verkehrsprobleme. So gab es Probleme im Kermeter im Bereich Wolfgarten, auf der L 110 bei Dahlem, auf der K 68 zwischen Rescheid und Hönningen sowie auf der Schleidtalstraße bei Bad Münstereifel.

Selbst auf den größeren Straßen kann’s gefährlich werden. Kurze Zeit, nachdem dieses Foto auf der B 265 bei Udenbreth entstand, traf ein umstürzender Baum den Wagen eines Paketzustellers. Die Windschutzscheibe wurde zerstört, der Mann blieb aber unverletzt.

Die Räumdienste des Landesbetriebs Straßen NRW und die kommunalen Bauhöfe waren im Dauereinsatz, um die Straßen frei zu halten. Erst als am späten Vormittag der Schneefall nachließ, normalisierten sich die Verkehrsverhältnisse.

Nicht nur der Neuschnee erhöht die Gefahr des Schneebruchs von Bäumen in den Wäldern. In den vergangenen nebligen Tagen hat sich bei Dauerfrost ein Eispanzer um Äste und Zweige gebildet. Das habe bereits zu einigen Feuerwehreinsätzen wegen gebrochener Bäume und abgebrochenen Ästen geführt, warnt das Regionalforstamt Hocheifel-Zülpicher Börde eindringlich. Deshalb sollten Aufenthalte im Wald bei Schneebruchwarnung vermieden werden.

Blockiert: Hochstraße im Kermeter.

Wie der Klimatologe Dr. Karsten Brandt auf der Internetseite weisserstein.de warnt, wiegt ein Kubikmeter Schnee und Eis rund 60 Kilogramm. Laut Nationalparkforstamt sind davon sowohl Nadel- wie auch Laubbäume betroffen. Für Spaziergänger kann das böse enden: Ein Knall wie ein Gewehrschuss, eine herabrauschende Schneelast, und schon liegt ein halber Baum auf dem Weg. Wehe dem Spaziergänger, der davon getroffen wird.

Ordnungsamt ist mehrfach im Einsatz

Trotz der widrigen Verkehrsverhältnisse und trotz der Appelle und Restriktionen rollen weiterhin Schneetouristen in die Eifel, etwa zum Weißen Stein. So war Hellenthals Ordnungsamtsleiter Michael Huppertz mit seinen Mitarbeitern am Freitag wieder ausgeschwärmt, um die Lage im Blick zu halten.

Gesperrt: Eine Fahrt auf der L 110 zwischen Neuhaus und Dahlem birgt erhebliche Gefahren. Hier wurde der Winterdienst eingestellt.

Nicht nur der Besucherparkplatz bei Udenbreth war als Hauptanziehungspunkt gesperrt. Hier versuchten bis zum Mittag nur vereinzelte Besucher ihr Glück, um eine Abstellmöglichkeit für ihr Auto zu finden. Sie wurden von den Gemeindemitarbeitern auf die legalen Parkmöglichkeiten in der Umgebung aufmerksam gemacht.

Darüber hinaus sind die Besucherparkplätze in Miescheider Höhe, am Hollerather Knie und in Hollerath gesperrt. Eine Ausnahme machte der Parkplatz an der B 265 unterhalb von Hollerath. Hier hatte die Gemeinde das Sperrband entfernt. „Auch der Parkplatz bei Schnorrenberg ist wieder geöffnet worden“, so Huppertz.

Gesperrte Straßen im Kreis

Gleich mehrere Straßen im Südkreis wurden am Freitag wegen akuter Schneebruchgefahr gesperrt. Dort wird laut Polizei kein Winterdienst mehr durchgeführt: K 61 zwischen Schmidtheim und Oberschömbach, K 63 zwischen Berk und Baasem, K 76 Paulushof und Hecken, K 79 zwischen Tondorf und Hümmel.

Die L 110 zwischen Dahlem und Neuhaus wird voraussichtlich das ganze Wochenende über gesperrt bleiben, das Gleiche gilt für die K 63 zwischen Berk und Baasem.

Durch Schneelast umgestürzte Bäume versperren auch die Durchfahrt auf der Kermeter-Hochstraße L 15 im Nationalpark Eifel. Der Landesbetrieb Straßen NRW hat die Höhenstraße daher zwischen Heimbach-Schwammenauel und dem Parkplatz Lohrbachsgarten, am Abzweig der L 249 zwischen Schleiden-Wolfgarten und Kloster Mariawald, gesperrt. Die Straßensperrung wird mindestens über das Wochenende hinweg andauern. Die Straßenmeisterei Schleiden schließt die Sperrung weiterer Straßen nicht aus.