Euskirchen – Es wäre der Kampf gegen den namhaften Gegner geworden, den Benny Blindert immer wollte. Dem Euskirchener Boxer lag nach eigenen Angaben eine Anfrage von Ex-Weltmeister Felix Sturm vor, die er auch sofort annahm. Doch dann entschied sich das Sturm-Management letztlich gegen Blindert, der somit, auch corona-bedingt, kampflos das Kalenderjahr 2020 beenden musste. „The Jet“, so Blinderts Kampfname, boxt seit 2001 und hat seitdem elf Profikämpfe bestritten.
Alle elf Duelle gestaltete er siegreich und brachte es dabei zu einigen Titeln in seiner Gewichtsklasse. 2016 und 2018 wurde der Inhaber und Trainer des BB5 Fitness in Euskirchen deutscher Meister und 2018 zusätzlich Europameister der WBF.
Bereits zwei Jahre in Folge auf dem Treppchen bei Sportlerwahl
Ein Jahr später holte sich der 34-Jährige den Titel des Interkontinentalen Champions der GBC. Diese herausragenden Erfolge honorierten auch die Leser unserer Zeitung, anlässlich der Wahl zum Sportler des Jahres mit Platz drei in 2018 und dem zweiten Platz in 2019. „Über die Nominierungen zur Sportlerwahl habe ich mich natürlich sehr gefreut, zumal ich 2018 erstmals aufgestellt wurde und gleich auf das Treppchen kam“, so Benny Blindert. Diese Auszeichnungen seien ihm eine große Ehre.
Blindert ist ein Kämpfer und arbeitet hart an seiner Form, wenngleich es in 2020 lediglich Trainings- und Sparringseinheiten waren. Trübsal zu blasen, liegt nicht in seiner Natur, denn er schaut optimistisch in das neue Jahr. „Für 2021 habe ich als Primärziel einen Kampf in New York oder Las Vegas vor Augen“, sagt Blindert, der momentan in Deutschland nur noch ganz wenige große Namen sieht, mit denen es für ihn Sinn ergebe, in den Ring zu steigen.
Mit Stolz schaut Blindert auf seine Titel zurück, weiß aber auch, dass er nur mit ehrlicher Arbeit und hoher Trainingsdisziplin diese erreichen konnte. „Ich investiere viel Zeit in das Training und verzichte auf viele Dinge, bin aber noch nicht am Ende meiner Karriere angekommen“, gibt sich der Euskirchener kämpferisch.
Den vielen Jugendlichen, die sich für das Boxen interessieren, vermittelt „The Jet“ Werte wie Durchhaltevermögen, Eigenmotivation und Trainingsfleiß. „Selbst wenn es nicht das Ziel ist, Kämpfe zu bestreiten, denke ich, dass Boxtraining den Jugendlichen hilft, ihre Entwicklung zu stärken“, sagt der Boxer. Ihm gehe es vielmehr darum, sie auf das Leben vorzubereiten und zu stärken, denn dieses gleicht in Blinderts Augen manchmal einem Kampf, den es fokussiert anzugehen gilt.