Erste BodenfrösteSeptemberregen war für Pflanzen und Tiere in der Eifel eine Wohltat
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Kreis Euskirchen – Vom trockenen Sommer ging es innerhalb weniger Tage in einen regenreichen Herbst. Die Durchschnittstemperaturen im September von 15,1 Grad in Lommersum und 12,7 Grad in Sistig entsprachen den Langzeitwerten, nur in Tallagen war es etwa 0,5 Grad zu kühl. In der ersten Monatshälfte lagen die Höchstwerte noch auf sommerlichem Niveau, danach wurde es kühler, mit Bodenfrösten zum Monatsende.
Am wärmsten war es am 5. und 6. September mit Spitzenwerten von 27 Grad in Schöneseiffen und 31,7 Grad im Nordkreis. In den Niederungen wurden noch einmal neun Sommertage (ab 25 Grad) und zwei Hitzetage (ab 30) abgelesen. Oberhalb von 500 Metern meldete Sistig nur noch zwei Sommertage.
Viel Sonne auf den Eifeler Höhen
Nach dem 15. September strömte rasch deutlich kühlere Luft in den Eifelraum. Der Herbst hielt Einzug, es wurden die ersten Kraniche gesehen. In den Frühstunden des 22., 29. und 30. September wurden die ersten Luft- und Bodenfröste gemeldet: Malsbenden -0,2 Grad; Olef -0,7 (Boden -1,9) und in Nettersheim -0,8 (Boden -1,6).
Geringe positive Abweichungen von den Durchschnittswerten gab es beim Sonnenschein. Mit 181 Sonnenstunden waren die Höhenorte wie Schöneseiffen und Dreiborn Spitzenreiter des Monats. In den Niederungen waren es 130 Stunden. Der sonnigste September der letzten 65 Jahre schaffte 1959 sogar 255 Sonnenstunden in Euskirchen.
Nach einem Dürresommer waren die Regenfälle im September eine Wohltat für Pflanzen und Tiere. Die Natur erholte sich schnell und aus braunen Wiesen wuchs saftiges Gras wie im Mai. Für viele Bäume und Blumen kamen die Regenfälle zu spät, der Laubfall setzte ein.
Stellenweise gab es mehr Niederschlag als in allen drei Sommermonaten zusammen. Binnen 24 Stunden fielen durch gewittrige Dauerniederschläge am 14. September in Blankenheim 48 l/qm, in Freilingen 57 l/qm, am Schneifelforsthaus 76 l/qm. Die größten Monatssummen fielen mit 160 l/qm in Schöneseiffen, 151 l in Schmidtheim, 147 l in Udenbreth. Im Vergleich zu den Mittelwerten von 1991 bis 2020 betrugen die positiven Abweichungen 160 bis 225 Prozent.
Karl Josef Linden, pensionierter Oberstudienrat, betreibt die Meteomedia-Wetterstation in Sinzenich.