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Internationale Künstler zu GastHochkarätige Orgelkonzerte in der Schlosskirche Schleiden

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf die mehr als 250 Jahre alte König-Orgel in der Schlosskirche.

Auf der weitgehend im Originalzustand erhaltenen Orgel von Christian Ludwig König aus dem Jahr 1770 spielen die berühmten Organisten.

Im Rahmen der Schleidener Orgelkonzerte spielen auch wieder internationale Stars in der vor 500 Jahren erbauten Schlosskirche.

Bei den Orgelkonzerten 2025 in der Schleidener Schlosskirche dürfen sich die Zuhörer auf internationale Star-Organisten und zwei besondere Jubiläen freuen. Zum einen wurde die Schlosskirche vor genau 500 Jahren fertiggestellt, zum anderen jährt sich der 275. Todestag des Komponisten Johann Sebastian Bach. Veranstaltet wird die Konzertreihe auf Initiative von Organist Andreas Warler vom Pastoralen Raum Hellenthal-Schleiden mit Unterstützung der Gesellschaft für Wirtschaft, Tourismus und Veranstaltungen (GfW) Schleiden mbH.

Los geht es am Freitag, 23. Mai, mit dem Konzert des italienischen Organisten Paolo Oreni aus Treviglio. Der mehrfache Preisträger ist regelmäßig Jurymitglied bei internationalen Wettbewerben und wird auf der historischen König-Orgel von 1770 Werke von Bach, Händel, Mozart und Scarlatti spielen.

„Künstler von Weltformat“ sind zu Gast in Schleiden

Heinz-Peter Kortmann, Organist an der Krefelder Stadtkirche St. Cyriakus, ist am Freitag, 13. Juni, an der Reihe. Neben Werken von Böhm, Buxtehude, Lübeck und Weckmann interpretiert Kortmann auch Bachs Passacaglia sowie dessen „Italienisches Konzert“, das er selbst für die Orgel bearbeitet hat. Als Organist und Kammermusiker spielte er in vielen Ländern Europas und den USA. Auch seine Bearbeitungen verschiedener Werke fanden große Beachtung in der Musikkritik.

„Hausorganist“ und Initiator Andreas Warler wird am Freitag, 18. Juli, ausschließlich Werke von Johann Sebastian Bach aufführen, darunter Toccata, Adagio und Fuge C-Dur, BWV 564, die große Choralpartita „Sei gegrüßet Jesu, gütig“, BWV 678, sowie Präludium und Fuge D-Dur, BWV 532. Am Freitag, 22. August, 19 Uhr, gastiert Aya Yoshida aus Japan mit Stücken von Bach, Thomas Meyer-Fiebig und anderen Komponisten in der Schlosskirche. Yoshida ist schon in der ganzen Welt aufgetreten und arbeitet mit renommierten Orchestern zusammen.

Bekannt ist sie zudem aus Funk und Fernsehen sowie von vielen CD-Aufnahmen. Die Konzerte beginnen jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. „Mit dieser Reihe setzt Schleiden ein Zeichen für die kulturelle Stärke der Region. Internationale Künstler spielen Musik von Weltformat hier bei uns“, erklärte die Geschäftsführerin der GfW, Bianka Renn. Das sei eine einmalige Chance, Kunst live auf Top-Niveau zu erleben, die in der ganzen Welt schon für große Aufmerksamkeit gesorgt habe.

Schleidener Schlosskirche wurde vor 500 Jahren fertiggestellt

Nach Angaben des Amtes für Bodendenkmalpflege des Landschaftsverbands Rheinland wurde die heutige dreischiffige spätgotische Hallenkirche mit Netz- und Sterngewölben zwischen 1516 und 1525 im Auftrag des Grafen Dietrich IV. von Manderscheid-Schleiden errichtet. Ihr Vorgängerbau, die Familienkapelle der Herren von Schleiden, wurde 1230 geweiht und um 1340 durch eine gotische Kirche ersetzt, deren Chor noch heute erhalten ist.

Die Bleiglasfenster von 1532 und 1535 an den Stirnseiten der beiden Seitenschiffe gehören zu den kunsthistorisch herausragenden Stücken. Dargestellt sind die „Anbetung der Könige“ und die „Beweinung Christi“ sowie die Auftraggeber Graf Dietrich IV. und seine Ehefrau Margaretha von Sombreff. Auch der Abt von Prüm und Stablo-Malmedy, Wilhelm von Manderscheid-Kail, ist abgebildet. Auch ein Epitaph Dietrichs IV. von 1590 ist erhalten.

Der schwarze Marmorsarkophag der Sibylla von Hohenzollern-Sigmaringen, die im Jahre 1621 als erste Ehefrau des Burgherren Graf Ernst von der Marck verstorben war, ist barock gestaltet. Weitestgehend erhalten ist auch die Orgel von Christian Ludwig König von 1770 mit 30 Registern.