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Leipziger PlatzEdelweißpiraten-Denkmal in Nippes eröffnet mit Festnachmittag

Lesezeit 2 Minuten
Eine Frau und zwei Männer stehen auf einem grünen Platz

Diana Siebert, der Künstler Grigory Berstein und Heinrich Bleicher präsentieren den Siegerentwurf. (Archivbild)

Am Mittwoch, 30. April, eröffnet das Denkmal auf dem Leipziger Platz zu Ehren der Nippeser Edelweißpiraten. Das Programm beginnt ab 17 Uhr.

Nach knapp drei Jahren ist die Initiative Nippeser Edelweißpiraten am Ziel: Mit einem Platzfest auf dem Leipziger Platz wird am Mittwoch, 30. April, das Denkmal „Singender Baum“ von Grigory Berstein und Friedhelm Gauchel zu Ehren der unangepassten Jugendgruppe in der NS-Zeit eröffnet. Beim Festnachmittag spielen Rolly, Stephan und Benjamin Brings Edelweißpiraten-Lieder, ebenso wie die Gruppen „Plauder“ und „Flönz“. Programmbeginn ist um 17 Uhr. 

Das Denkmal ist im Vorjahr aus einem zweistufigen Künstlerwettbewerb hervorgegangen; Ende September 2024 wurde der Siegerentwurf unter den zum Schluss vier Entwürfen in der engeren Wahl verkündet. Die Jury setzte sich aus Jugendlichen und Lehrkräften des Leonardo-da-Vinci-Gymnasiums, das den Wettbewerb unterstützt, sowie Angehörigen des NS-Dokumentationszentrums zusammen. Ergänzt wurde sie durch Mitglieder der Grünen-Fraktion in der Landschaftsversammlung Rheinland, der Bezirksvertretung Nippes sowie Vereinsmitglieder der Initiative um den Vorstand aus Heinrich Bleicher, Marc Urmetzer und der Nippeser Bezirksbürgermeisterin Diana Siebert.

Einst ein beliebter Treffpunkt der Jugendgruppe

2022 hatte sich die Nippeser Edelweißpiraten-Initiative gegründet, im selben Jahr gab die Bezirksvertretung Nippes die ersten bezirksorientierten Mittel zur Realisierung eines Denkmals für die Jugendgruppe frei. Im November 2024 hatte die Bezirksvertretung die Denkmal-Aufstellung endgültig formal beschlossen. Neben dem Stadtbezirks-Parlament haben unter anderem der Landschaftsverband Rheinland (LVR), die Grünen in der Landschaftsversammlung Rheinland, der Sparkasse Köln-Bonn, die Nippeser FDP, die SPD Köln, die Bilz-Stiftung sowie zahlreiche Einzelspender mit ihren Zuwendungen zum Denkmal beigetragen.

Das Denkmal, das an der nordwestlichen Ecke des Leipziger Platzes (zur Kreuzung Blücherstraße / Yorckstraße hin) aufgestellt wird, erinnert an die jugendlichen Edelweißpiraten-Mitglieder, die sich in den 1940er-Jahren an den Wochenenden mit bis zu 100 Leuten auf dem Leipziger Platz trafen. Die Edelweißpiraten hielten bewussten Abstand zur Hitlerjugend und dem Bund Deutscher Mädel, den Jugendgruppierungen des NS-Regimes, und gestalteten ihre Freizeit selbstständig.

Dies machte sie zum Ziel von Repressionen und Verfolgung; das wiederum trieb die Edelweißpiraten immer mehr in den aktiven politischen Widerstand. Traurige Berühmtheit erlangte die Hinrichtung von 13 Menschen, darunter Mitglieder der Edelweißpiraten, im November 1944 an den Ehrenfelder Bahnbögen. Nach einem der Opfer, dem damals 16-jährigen Bartholomäus Schink, ist heute eine dort vorbeiführende Straße benannt.