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Kommunalwahl in SchleidenKeine 16, aber wählen gehen

Lesezeit 3 Minuten
U16-Wahl

Freuten sich über den regen Zuspruch der Jugendlichen: Helmut Woelk (von links), Sabine Meyer und Rebekka Narres.

  1. Zur Kommunalwahl in NRW startet der Landesjugendring NRW auch wieder sein Angebot an junge Menschen, wählen zu gehen, obwohl sie eigentlich noch gar nicht teilnehmen dürfen.
  2. In Schleiden hat dazu die Katholische Jugendarbeit mit ihrem roten Bus Station gemacht.
  3. Und die Jungen und Mädchen unter dem Alter von 16 Jahren haben in großer Zahl teilgenommen. Am Donnerstag steht der rote Bus in Mechernich.

Schleiden – Aus rohen Spanplatten sind die Wahlkabinen zusammengebaut, die vor dem roten Bus „Linie Zwo“ der Katholischen Jugendarbeit in der Eifel stehen. „Hier war heute Mittag richtig viel los“, freut sich Rebekka Narres, Jugendbeauftragte im Bistum Aachen für die Regionen Düren und Eifel über den Zuspruch der Jugendlichen.

Jetzt, gegen 15.30 Uhr am Montagnachmittag, ist der Ansturm recht übersichtlich. Die Schüler hasten zu den Bussen. Allerdings ist die Zielgruppe, auf die Narres und ihr Kollege Helmut Woelk es abgesehen haben, am Nachmittag kaum zu finden.

Es ist U16-Wahl im Kreis. Die Altersklassen, die am 13. September nicht ihr Kreuz machen dürfen, sind aufgerufen, so zu wählen, als würde es tatsächlich zählen. „Mein Ziel ist es, die Jugendlichen ans Nachdenken zu bringen“, sagt die Leiterin des Jugendtreffs Point in Hellenthal, Sabine Meyer.

U16- und U18-Wahlen gibt es seit drei Jahren

Der Landesjugendring NRW, eine Arbeitsgemeinschaft von 25 Jugendverbänden, richtet die U 16-Wahl aus. Seit drei Jahren gibt es das Angebot.

Bereits zur Landtagswahl in NRW, der Bundestagswahl und der Europawahl 2019 wurden die Wahlen durchgeführt, dabei allerdings als U18-Wahlen. Da die Wähler bei der Kommunalwahl ab dem Alter von 16 Jahren wahlberechtigt sind, ist es diesmal eine U 16-Wahl.

In Mechernich haben Jugendliche am heutigen Donnerstag, 3. September, die Möglichkeit, zwischen 9 und 13 Uhr im Schulzentrum ihre Stimme im Jugendbus „Linie Zwo“ abzugeben.

Weitere Informationen gibt es bei Rebekka Narres unter Tel. 01 73/5 35 16 54 oder im Internet, wo auch eine Liste der Wahllokale zu finden ist. (sev)

Sie finde es interessant, zu erfahren, wie ein Wahlergebnis aussieht, das von jungen Menschen bestimmt wird. „Bei den Europawahlen war es alternativer und grüner“, habe sie festgestellt.

Damals war die Wahlbeteiligung allerdings höher. 95 hatten ihr Kreuz im Jugendbus gemacht, diesmal sei es ungefähr die Hälfte gewesen, so Narres. Was verständlich ist, da bei der Europawahl, die als U 18-Wahl ausgerufen war, die Zielgruppe größer war.

Ergebnisse sollen im Jugendtreff Point aushängen

Einige seien in diesem Jahr vor der Stimmabgabe zurückgeschreckt, als sie feststellten, dass sie ihre Kontaktdaten angeben mussten – nicht wegen der Wahl, sondern um bei Corona-Fällen eine Nachverfolgbarkeit sicherzustellen. „Ich fand es gut, dass die Jugendlichen eine Sensibilität für die Weitergabe ihrer Daten hatten“, lobt Woelk. Aber, so Narres, „wenn sie sich trauen zu wählen, sind sie begeistert.“

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„In den Schulen lernt man nicht, wie man einen Stimmzettel ausfüllt“, lächelt Meyer. Sie bereitet im Point eine Stellwand vor, auf denen sie auch, wenn möglich, die originalen Stimmzettel für die Kommunalwahl aufhängen will.

An die Fraktionen im Hellenthaler Rat hat Meyer eine Reihe von Fragen geschickt, die sich mit der Teilhabe von jungen Menschen in der Gemeinde beschäftigen. Wie Jugendliche, die nur über wenig Geld verfügten, unterstützt werden könnten, wie gegen Alltagsrassismus agiert werde und mit welchen Maßnahmen die Gemeinde für junge Menschen attraktiv gemacht werden soll. Die Antworten sollen auch im Point ausgehängt werden.