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PolizeiorchesterDer singende Kommissar war zum ersten Mal in Gemünd dabei

Lesezeit 3 Minuten
Musiker in Polizeiuniform geben im Gemünder Kursaal ein Konzert. Oliver Schmitt hält ein Mikrofon in der Hand und singt.

Beim 15. Konzert des Landespolizeiorchesters in Gemünd war Oliver Schmitt aus Aachen zum ersten Mal als Sänger mit von der Partie.

Zum 15. Mal gab das Landespolizeiorchester in Gemünd ein Konzert zugunsten der Hilfsgruppe Eifel. Für Oliver Schmitt war es eine Premiere.

Auch wenn etwas bereits zum 15. Mal stattfindet, ist noch eine Premiere möglich. Zum ersten Mal trat das Landespolizeiorchester bei seinem Frühlingskonzert im Kursaal mit seinem Sänger Oliver Schmitt auf. Ausverkauft war der Saal an diesem Abend nicht – anders als beim Neujahrskonzert, das im Januar an gleicher Stelle zu hören war. Doch mit 300 Zuschauern hatte das Ensemble, das wie gewohnt zugunsten der Hilfsgruppe Eifel spielte, eine ordentliche Kulisse.

Schmitt stellt in seiner Zusammenarbeit mit dem in Hagen beheimateten Landespolizeiorchester einen Sonderfall dar. Denn während die Instrumentalisten ausschließlich als Musiker tätig sind und mit dem normalen Polizeidienst nichts zu tun haben, arbeitet Schmitt als Kriminalhauptkommissar im Aachener Polizeipräsidium.

Singender Kommissar wird für Proben und Auftritte freigestellt

Allerdings hat er, anders als seine dortigen Kollegen, eine Gesangsausbildung erfahren. „Ich bin erst im Alter von 24 Jahren zur Polizei gegangen und war vorher im Theater- und Musicalbereich tätig“, berichtete er. „Für uns ist das angenehm, einen guten Sänger aus den eigenen Reihen zu haben, das ist eine Win-win-Situation“, sagte Scott Lawton, der Leiter des Orchesters.

Warum er allerdings mit seinen Musikern so viele Jahre in die Eifel gefahren ist, ohne den Aachener Kommissar dazu einzuladen, war ihm auch nicht so recht klar. „Zufall“, sagte er nachdenklich, als er darauf angesprochen wurde. Doch es sei schön, auch noch beim 15. Mal neue Farben mitbringen zu können.

Seit 15 Jahren arbeitet Schmitt immer wieder mit dem Orchester zusammen. „Er hat einen musikaffinen Polizeipräsidenten“, freute sich Lawton, dass der singende Kommissar immer wieder für Proben und Auftritte freigestellt wird. „Ich kann mich noch genau an die Audition erinnern“, sagte Schmitt. Doch auch außerhalb des Orchesters ist er musikalisch unterwegs und hat bereits mehrere CDs aufgenommen.

In Gemünd wurden viele bekannte und beliebte Stücke präsentiert

In der Corona-Zeit hat Schmitt für Aufsehen gesorgt, als er, begleitet von einem Chor aus Polizisten und Feuerwehrleuten sowie Mitarbeitern des Rettungsdienstes, „Immer wieder geht die Sonne auf“ von Udo Jürgens sang und diese Aufnahme von Feuerwehrwagen abgespielt wurde, die durch die Straßen von Stadt und Städteregion Aachen fuhren. Das dazugehörige Youtube-Video wurde knapp eine Million Mal angeklickt.

Dieses Lied stand allerdings in Gemünd nicht auf dem Programm, dafür eine ganze Reihe bekannter und beliebter Stücke, die zum Teil auch vom Orchester instrumental dargeboten wurden. Doch immer wieder stellte Schmitt, der auch als Performer überzeugte, seine gesangliche Klasse unter Beweis.

Besonders auffällig war die Vertonung eines Gedichts von Ludwig Freiherr von Eichendorff über die Freiheit, die Lawton für Schmitt komponiert hatte und dabei dessen Stimme perfekt in Szene setzte. Doch auch der „Chattanooga Choo Choo“ von Glenn Miller war zu hören, allerdings in der Version von Udo Lindenberg, der daraus den „Sonderzug nach Pankow“ gemacht hatte. „Diese Version ist mittlerweile auch ein Klassiker“, sagte Lawton augenzwinkernd.