Im dichten Nebel ist am Freitagnachnachmittag ein Kleinflugzeug bei Nettersheim abgestürzt. Eine Frau ist gestorben.
Dichter NebelKleinflugzeug kollidiert in der Eifel mit Windrad – Frau stirbt bei Absturz
Bei einem Flugzeugabsturz zwischen Engelgau und Frohngau ist am Freitag eine Frau ums Leben gekommen. Ein Mann, der ebenfalls in der Boeing-Stearman saß, erlitt schwerste Verletzungen. Er wurde von der Feuerwehr aus dem Doppeldecker gerettet und zunächst in einem Rettungswagen ins Kreiskrankenhaus nach Mechernich gebracht. Von dort aus wurde er in einem Rettungshubschrauber in die Uniklinik nach Aachen geflogen.
Sichtweite betrug zum Zeitpunkt des Unglücks nur 60 bis 70 Meter
Nach Angaben von Polizeipressesprecher Franz Küpper war das Flugzeug, eine Boeing Stearman, auf dem Weg von Würselen nach Speyer, als es gegen 14.30 Uhr im dichten Nebel mit dem Flügel eines Windrades kollidierte, das rund 100 Meter von der Absturzstelle entfernt steht. Die Sichtweite betrug zum Zeitpunkt des Unglücks nach Angaben von Feuerwehr-Einsatzleiter Tobias Meuser nur maximal 60 bis 70 Meter.
Das Windrad hatte sich nach dem Unglück zunächst noch weitergedreht, wurde dann aber nach Angaben der Feuerwehr an der Einsatzstelle durch den Betreiber abgeschaltet. Ein weiteres Windrad, das unmittelbar neben der Unglücksstelle steht, war schon vor dem Absturz außer Betrieb. Ein Schaden, der an dessen Flügel erkennbar ist, ist laut Polizei-Sprecher Franz Küpper schon älter.
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Unter der Leitung von Tobias Meuser waren die Löschgruppen Zingsheim, Pesch, Engelgau und Frohngau im Einsatz. Insgesamt waren mehr als 40 Einsatzkräfte vor Ort. „Wir haben versucht, beide Insassen mit einer Sofortrettung aus dem Wrack zu retten“, erklärte Meuser. Jedoch sei für die Frau jede Hilfe zu spät gekommen.
Der Mann wurde mit hydraulischem Rettungsgerät aus dem Flugzeug befreit. Eigentlich war geplant, dass der Mann direkt von der Einsatzstelle mit dem Rettungshubschrauber in die Uniklinik geflogen wird. Die Witterungsverhältnisse ließen das aber nicht zu.
Ermittlungen der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen gestartet
Der dichte Nebel habe die Arbeit der Feuerwehrleute erschwert. „Wir wussten nicht, wie stark das Windrad beschädigt ist. Es hätten ja auch noch Teile des Flügels herunterfallen können“, sagte Sven George, stellvertretender Leiter der Nettersheimer Feuerwehr. Die Feuerwehr sperrte den Bereich um die Absturzstelle weiträumig ab – aus Sorge, dass sich doch noch Teile des Windrads lösen könnten. Laut George war es der erste Flugzeugabsturz auf Nettersheimer Gebiet seit „sehr vielen Jahren“.
Auch Nettersheims Bürgermeister Norbert Crump machte sich ein Bild von der Unglücksstelle. Eine Mitarbeiterin des Kriseninterventionsdienstes des Deutschen Roten Kreuz betreute eine Zeugin, die den Absturz während eines Spaziergangs beobachtet hatte. Sie hatte nach Angaben der Polizei einen dumpfen Knall vernommen und anschließend die Rettungsleitstelle alarmiert.
Neben der Euskirchener Polizei nahmen auch die Experten der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen (BFU) die Ermittlungen auf. Bis die an der Unglücksstelle waren, vergingen aber mehrere Stunden, da sie aus Braunschweig in die Eifel fahren mussten.
Das Flugzeug
Von der Boeing-Stearman, einer der meistgebauten Doppeldecker, wurden mehr als 8500 Maschinen hergestellt. Auch die US-Navy setzte den Doppeldecker, der zwischen 1936 und 1944 gebaut wurde, ein. Ebenso wurde die Propellermaschine in der Landwirtschaft eingesetzt.