Heimbach – Es hat sich einiges getan auf der altehrwürdigen Heimbacher Burg Hengebach. Dort, wo die Studierenden der Kunstakademie die Weihen der bildenden Kunst empfangen, tummelt sich jetzt ganz anderes Volk. Ob Piratinnen und Piraten oder Engländerinnen und Engländer aus dem 19. Jahrhundert, es steht so einiges zu erwarten. Denn das Bistro, seit vielen Jahren ein Sorgenkind in der Heimbacher Gastronomieszene, hat wieder eröffnet. Der neue Pächter ist Winterhoffs Entertainment, das mit seiner Veranstaltung „Romantica“ Heimbach bereits im vergangenen Herbst bezaubert hat.
Und auch der Charles-Dickens-Weihnachtsmarkt im Advent 2020 sollte die Menschen in eine Traumwelt entführen. Doch die Schutzmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie machten einen Weihnachtsmarkt unmöglich: Da war es vorbei mit Einnahmen durch Glühwein und Schmalzgebäck.
Die historisierende Kulisse, mit der die winterhoffschen Handwerker der Burg ein neues und harmonisches Antlitz verliehen, veranlasste Vertreter der Stadt, auf die Entertainment-Firma zuzugehen und anzufragen, ob es nicht möglich sei, ständig die Burg zu beleben und das Bistro zu betreiben.
„Wenn schlechtes Wetter ist, ist keiner da“
Dass sie mit ihrer Entscheidung, das Bistro auf der Burg zu übernehmen, schwieriges Terrain übernehmen, ist Ralf Winterhoff und seinem Geschäftspartner Christian Muß bewusst. Denn die klassische Lage für Laufkundschaft stellt die alte Raubritterburg mit ihrem steilen Zuweg nicht dar.
„Wenn schlechtes Wetter ist, ist keiner da“, hat Winterhoff beobachtet. Und auch wenn die Sonne schiene, kehrten die Touristen oft zuerst in den Lokalen in der Hengebachstraße ein, bevor sie sich satt an den Aufstieg auf die Burg machten, erläutert er.
„Wir können das Rad nicht neu erfinden“, gibt Winterhoff zu. Doch das Konzept sei nicht das eines normalen Gastronomen. Das Ziel ist die Burgbelebung, und die planen Winterhoff und Muß mit Veranstaltungen zu realisieren und damit die Gäste auch tagsüber anzulocken.
In eine andere Welt entführen
Dass auf der Burg ein anderer, geschichtsträchtiger Wind weht, ist nicht zu übersehen. Überall liegen alte Fässer und Säcke, eine rustikale Kutsche steht in der Auffahrt, altertümliche Schilder weisen Besuchern den Weg. Das Setting zeigt, was der eigentliche Schwerpunkt von Winterhoffs Entertainment ist: die Gäste in eine andere Zeit und eine andere Welt zu entführen.
„Wir haben unsere Aktivitäten in Heimbach zusammengeführt“, erläutert Winterhoff. So wird das Piratenabenteuer, das noch im letzten Jahr auf der Landesburg in Zülpich stattgefunden hat, in diesem Sommer von Donnerstag, dem 12. August, bis Sonntag, dem 15. August, auf der Burg Vlatten eine neue Heimat bekommen. Auch eine neue Auflage der „Romantica“ ist bereits für das Wochenende vom 17. bis zum 19. September fest in Planung.
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Doch das Herz der Aktivitäten wird die Burg Hengebach werden. Die Bühne, die im Rosengarten der Burganlage steht, wird Zentrum des Geschehens werden, wenn demnächst die Veranstaltungen hier stattfinden. Zwölf sollen es pro Jahr sein, kündigt Winterhoff voller Vorfreude an. Geplant sei eine Mischung aus Konzerten, Comedy, Lesungen oder auch meditativer Musik. Der erste Termin steht bereits fest. Am Donnerstag, dem 8. Juli, wird die Band „Joyosa“ mit mittelalterlicher Musik auf der Heimbacher Burg Hengebach spielen. Weitere Termine sind der 26. August, der 2. September und der 23. September.