Euskirchen – Nach 31 Jahren im Euskirchener Stadtrat hatte Horst Belter (SPD) 2020 seinen Rückzug geplant. Nur weil seine Partei ihn bekniete, ließ er sich für die Kommunalwahl noch einmal auf der Reserveliste platzieren, und zwar ganz hinten. Mit einem solchen Listenplatz hat man in der Regel keine Chance, in die Stadtvertretung einzuziehen.
Doch bei Belter kam es anders: Er gewann, als einziger SPD-Kandidat in Euskirchen, überraschend ein Direktmandat gegen die traditionell stärkere CDU – und so setzte er seine politische Laufbahn doch fort.
Ein schöner Anlass
Bald aber soll Schluss sein: Der Euskirchener legt sein Mandat mit Ablauf des 22. Juni nieder. Gut einen Monat später vollendet er das 70. Lebensjahr. Das sei ein schöner Anlass, um mit der Arbeit im Rat aufzuhören, sagt Belter im Gespräch mit dieser Zeitung.
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1983 hatte seine Partei, der er zu diesem Zeitpunkt seit vier Jahre angehörte, ihn als Sachverständigen in den städtischen Denkmalausschuss entsandt, ein Gremium, das schon lange nicht mehr existiert. „Wir gingen durch die Stadt und mussten entscheiden, welche Objekte unter Schutz gestellt werden sollten“, erzählt Belter, der sich 1978, nur ein Jahr nach seinem Studienabschluss, als Architekt und Stadtplaner selbstständig gemacht hatte.
Gleich Ausschussvorsitz übernommen
1989 wurde er in den Rat gewählt, als Neuling übernahm er gleich den Vorsitz des Vergabeausschusses. In den folgenden Jahrzehnten engagierte er sich in vielen Gremien, eine Konstante war die Arbeit im Ausschuss für Umwelt und Planung.
Seine Partei hatte Belter, wie er erzählt, frühzeitig darüber informiert, „dass ich die Legislaturperiode nicht beenden werde“. Seinen Platz am Ratstisch soll Faruk Demir einnehmen. „Ich habe mich lange im Integrationsrat engagiert, deshalb freut es mich, dass jemand mit Migrationshintergrund mein Nachfolger wird“, sagt Belter, der seit 2004 auch zweiter stellvertretender Bürgermeister ist. Dieser Posten muss nun ebenfalls neu besetzt werden.