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Gewerbegebiet WißkirchenPläne für Autohof in Euskirchen sind vom Tisch

Lesezeit 3 Minuten
Blick auf die Bundesstraße und die Ackerlandfläche, die sich rechts anschließt.

Das Gewerbegebiet soll nördlich der B266 entstehen, im Bild rechts, jetzt ohne den anfangs vorgesehenen Autohof.

Für den Autohof, der an der A1 vorgesehen war, hat sich kein Investor gefunden. Die Stadt Euskirchen ändert nun das Konzept für das Areal.

Die Pläne, an der A-1-Anschlussstelle bei Wißkirchen einen Autohof mit Hotel anzusiedeln, haben sich zerschlagen. Ein Entwickler und Betreiber sei „nie final gefunden“ worden, teilte die Euskirchener Stadtverwaltung jetzt dem Ausschuss für Umwelt und Planung fest.

Bei Beratungen im Jahr 2020 hatte die Sache noch ganz anders geklungen. Damals wurde das Konzept eines Stuttgarter Unternehmens vorgestellt – mit 100 Lkw-Stellplätzen, Tankstelle, Gastronomiebetrieb, einem Einzelhandelsbereich und 80 Hotelzimmern.

Stadt Euskirchen: Für das geplante Autoreisecenter fand sich kein Investor

Das „Autoreisecenter“, wie die Stuttgarter das Vorhaben nannten, sollte, wie auch ein Logistikbetrieb, auf einer 14 Hektar großen Dreiecksfläche zwischen der Bundesstraße 266, der A1 und der L178 entstehen, die von Wißkirchen nach Enzen führt. Die Planung wurde aber nicht nur zu den Akten gelegt, weil sich kein Investor für den Autohof finden ließ, sondern auch, weil es keine Erlaubnis für die geplante verkehrliche Erschließung gegeben hätte.

Die Zufahrt von der B266 aus war an der Autobahnanschlussstelle vorgesehen, doch das lehnten die Autobahn GmbH und der Landesbetrieb Straßen NRW ab, wie Fachbereichsleiter Thorsten Sigglow erklärte. Die Anschlussstelle – dies sei auf Versäumnisse dieser beiden Straßenbaulastträger zurückzuführen – entspreche schon heute nicht mehr einem richtlinienkonformen Ausbaustandard. Sie hätte also „massiv umgestaltet werden müssen“.

Die Autobahnanschlussstelle hätte massiv umgestaltet werden müssen.
Thorsten Sigglow, Stadt Euskirchen

Dies wiederum hätte zu jahrelangen Verzögerungen geführt. Deshalb habe die Stadtverwaltung „nach langwierigen und umfassenden Verhandlungen mit den Straßenbaulastträgern“ eine Alternativlösung erarbeitet.

Demnach will man das Gewerbegebiet nach wie vor an die B266 anbinden, jedoch soll die Zufahrtsstraße auf halber Strecke zwischen der Autobahn und dem Kreisverkehr am Wißkirchener Ortsrand von der Bundesstraße abzweigen. Dafür ist es notwendig, eine Ampelanlage zu installieren und eine Linksabbiegerspur einzurichten.

Mehrere Fraktionen kritisierten das Entwässerungskonzept

Angesichts dieses Aufwandes wollte SPD-Fraktionschef Michael Höllmann wissen, was gegen eine Anbindung an die L178 spreche. „Der Lärmschutz“, sagte der Technische Beigeordnete Wolfgang Honecker. Man wolle verhindern, dass Schwerlastverkehr, der von der Autobahn komme, über den Kreisel und damit nahe an Wißkirchen vorbei in das Gebiet fahre.

Die Ansiedlung eines Logistikunternehmens in dem Gebiet ist weiterhin geplant, jetzt aber unmittelbar an der A1, wo anfangs der Autohof platziert werden sollte. Hinzu kommen drei Grundstücke für kleinere Gewerbebetriebe. Die Neuerungen gegenüber der alten Konzeption führen dazu, dass die Stadt den Bebauungsplan 5 ändern muss, für den der Planungs- und Umweltausschuss 2021 den Aufstellungsbeschluss gefasst hatte. So kommt es nun erneut zur Beteiligung der Öffentlichkeit.

Kritik rief bei mehreren Fraktionen der Vorschlag der Verwaltung hervor, einen Teil des Niederschlagswassers aus dem Gewerbegebiet durch einen Kanal in den Veybach zu leiten. Dies erhöhe die Hochwassergefahr in Wißkirchen, hieß es. Dem widersprach Honecker.