Stotzheim soll weiter wachsen. Das Grobkonzept für ein neues Baugebiet mit 13 Hektar Gesamtfläche stieß im Planungsausschuss auf Zustimmung.
NeubaugebietFirma plant in Euskirchen-Stotzheim bis zu 300 Wohneinheiten
Mit mehr als 4500 Einwohnerinnen und Einwohnern ist Stotzheim der größte Außenort der Stadt Euskirchen. Den bis dahin letzten großen Zuwachs brachte vor einigen Jahren das Baugebiet Sonnenstraße/Jupiterstraße mit sich. Jetzt gibt es Pläne für die nächste Erweiterung, und zwar an der Selmenstraße am östlichen Ortsrand. Die Stadtverwaltung stellte sie am Mittwoch dem Ausschuss für Umwelt und Planung vor.
Der Euskirchener Projektentwickler G und S Wohnbau möchte auf einer Gesamtfläche von etwa 13 Hektar ein Wohnquartier entwickeln. Die Aachener Planungsgruppe MWM hat für das Unternehmen ein noch grobes Konzept erstellt, das die Aufteilung in zwei Abschnitte von jeweils 6,5 Hektar vorsieht. Im Ausschuss kam das Vorhaben gut an.
Das Wohngebiet soll am Ortsrand von Stotzheim entstehen
Das Areal liegt östlich der Selmenstraße (L119), die von Stotzheim nach Niederkastenholz führt, und wird gegenwärtig landwirtschaftlich genutzt. Der Regionalplan weist das Gebiet als allgemeinen Freiraum- und Agrarbereich aus. Damit die Fläche bebaut werden darf, strebt die Stadt eine Umwandlung an. Im neuen Regionalplan, der momentan erarbeitet wird, soll aus dem Agrarbereich ein allgemeiner Siedlungsbereich werden. Anschließend könnte die Stadt mit einem Bauleitverfahren beginnen.
Die Planung befindet sich also noch in einer sehr frühen Phase, sodass das Aachener Büro in seiner Darstellung „bewusst noch keine einzelnen Baukörper eingezeichnet“ hatte, wie es der Technische Beigeordnete Wolfgang Honecker formulierte. Armin Flucht (CDU) wollte trotzdem wissen, mit wie vielen Wohneinheiten ungefähr zu rechnen sei.
In dem Gebiet könnten 250 bis 300 Wohneinheiten gebaut werden
Mit 250 bis 300, lautete Honeckers Antwort. Das hänge davon ab, wie sich der Mix aus Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäusern zusammensetze: je mehr Geschosswohnungsbau, desto größer die Zahl der Wohneinheiten, so der Dezernent. Die Stadt strebe ein sozial durchmischtes Quartier an, fügte er hinzu. Auch Flächen für nicht störendes Gewerbe sind vorgesehen, wie Fachbereichsleiter Thorsten Sigglow ergänzte.
Das MWM-Konzept beinhaltet außerdem einen Kita-Standort und in jedem der Bauabschnitte einen Quartiersplatz. Die Planungsgruppe empfiehlt, die Grundstücke in beiden Abschnitten jeweils durch eine Ringstraße zu erschließen, womit sie im Ausschuss auf Gegenliebe stieß. Das gesamte Gebiet soll von vier Seiten eingegrünt werden.
Janosch Pietrzyk (SPD) lenkte den Blick auf ein Thema, das seine Fraktion und ebenso Bündnis 90/Die Grünen und die Fraktion Die Partei/Die Linke stets aufs Tapet bringen, wenn in den Ratsgremien über neue Wohnbauflächen diskutiert wird: „Wir gehen davon aus, dass in diesem Gebiet sozialer Wohnungsbau seinen Platz finden wird“, sagte Pietrzyk.
Dezernent Honecker erklärte dazu, dass bei den Investoren die „grundsätzliche Bereitschaft“ bestehe, öffentlich geförderte Wohnungen zu berücksichtigen. Alles Weitere müsse man der kommenden Planung überlassen. Dies gilt auch für die ebenfalls von der SPD aufgeworfene Frage, ob sich das künftige Wohngebiet möglicherweise auf die Schulentwicklungsplanung auswirken wird, sprich: ob die Stotzheimer Grundschule noch groß genug ist, wenn sich an der Selmenstraße Familien mit kleinen Kindern niederlassen.
Die Stadtverwaltung – dies beschloss der Ausschuss auf ihren Vorschlag hin – wird nun mit der Firma G und S eine Rahmenplanung erstellen, die die Grundlage für die weiteren Schritte bilden soll.