Der Dom-Escher Karneval setzt in dieser Session auf ein Straßfelder Dreigestirn – erstmals in seiner 133-jährigen Geschichte.
Hommage an die OmaDom-Escher Dreigestirn trägt kurz vor der Proklamation Trauer
133 Jahre gibt es die KG Gemütlichkeit in Dom-Esch. Viel mehr Tradition, viel mehr Karneval geht nicht. In 133 Jahren sollte man eigentlich alles im Fasteleer erlebt haben. Eigentlich. Ein Dreigestirn gab es in all der Zeit jedoch nicht in Dom-Esch. Und eine Tollität, die nicht aus dem Ort kommt, auch nicht.
Und jetzt? Jetzt gibt es seit Freitag nicht nur ein Dreigestirn. Es gibt ein Dreigestirn, das aus Straßfeld kommt. Oder wie KG-Präsident Ronny Effen bei der Proklamation in der Festhalle sagte: aus Dom-Esch-Süd.
KG Gemütlichkeit aus Dom-Esch geht im Karneval neue Wege
„Unser Karneval lebt vom Brauchtum und lebt von Tradition. Tradition ist aber nicht das Halten der Asche, sondern das Weiterreichen der Flamme“, sagte Effen: „Das funktioniert am besten, in dem man Tradition bewahrt, aber neue Wege geht.“ Deshalb habe man sich entschlossen, erstmals in 133 Jahren ein Dreigestirn zu proklamieren.
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Ist der Auftritt von Prinz Hubertus I. (Bollig), Bauer Paul I. (Esser) und Jungfrau Sofie I. (Tobias Kalenborn) der Gradmesser für die Session, können sich die Jecken in Dom-Esch auf eine tolle Session freuen. Das Trio aus Straßfeld eroberte die Herzen nicht nur mit Strüßjer und Bützjer, sondern auch mit dicken Kartoffeln.
Und das Trifolium zeigte auf der Bühne eine Eigenschaft, die im Karneval oftmals zu kurz kommt – es nahm sich nicht allzu ernst. So sagte Prinz Hubi über seine Jungfrau: „Wenn er mit anfasst, fühlt es sich an, als würden zwei andere loslassen.“ Bauer Paul I. sprang der Jungfrau zur Seite und stichelte liebevoll: „Gab es denn keinen anderen, den wir hätten fragen können?“
Neu ist die Verbundenheit zwischen der KG Gemütlichkeit und dem Dom-Escher Neubaugebiet (Effen) nicht. Als 2018 die Festhalle der KG den Flammen zum Opfer fiel, wurde das Prinzenpaar Daniel I. (Pöthmann) und Carmen I. (Wieland) in Straßfeld proklamiert.
Seitdem besteht eine tiefe Freundschaft zwischen der KG und der Grünen Hölle Straßfeld – einer Art Junggesellenverein aus dem Nachbarort. Und wie es eben oft so ist, wurde bei einem Bier an der Theke ein „Bierdeckelvertrag“ zwischen der KG und dem jetzigen Dreigestirn geschlossen.
Grüne Hölle Straßfeld und KG Gemütlichkeit arbeiten zusammen
Doch der wäre fast geplatzt, berichtet Prinz Hubertus I.: „Aber nicht, weil wir nicht wollten. Auch die KG wollte, aber beide dachten, dass wir es jeweils nicht ernst gemeint haben. Als wir das nächste Bier getrunken haben, waren sämtliche Zweifel beseitigt.“
Die Vorfreude auf die Session sei unglaublich groß, sagt die Tollität. Dem stimmen seine beiden Mitstreiter nur zu: „Wir sind zwar Straßfelder, aber wir wollen den Dom-Escher Karneval repräsentieren.“ Und so lautet das Motto des Dreigestirns: Ob in Eisch oder der Grünen Hölle – zum Fiere bruche mir net no Kölle.
Dass der Karneval aber nicht immer nur Konfettiregen, Kölsch und gute Laune ist, musste vor allem Jungfrau Tobias Kalenborn bereits erfahren. Dessen karnevalistisches Pseudonym ist nämlich eine Hommage an seine Großmutter Sofie, die als Lommersumerin sehr stark in Dom-Esch verankert war. Es wäre also ein Herzenswunsch des 35-Jährigen gewesen, wenn seine Oma bei der Proklamation dabei gewesen wäre.
Wenige Tage vor dem triumphalen Einzug in die Festhalle musste Kalenborn seine Großmutter beerdigen – aber nicht ohne einen karnevalistischen Liebesbeweis des Enkels: Am Grab hängte Jungfrau Sofie ihrer Oma Sofie den Karnevalsorden des Dreigestirns ans Kreuz.
Henri I. und Sophia I. stehen an der Spitze der jungen Jecken in Dom-Esch
Der Kinderkarneval wird seit Jahrzehnten in Dom-Esch großgeschrieben. Entsprechend gibt es auch in dieser Session wieder ein Kinderprinzenpaar. An der Spitze der jungen Jecken stehen Henri I. (Fischer) und Sophia I. (Zimmer).
Henri I. ist das Karnevalsgen in die Wiege gelegt worden. Sowohl seine Eltern als auch Geschwister waren bereits Tollitäten in Dom-Esch. Wenn er nicht gerade Karneval feiert, besucht er die sechste Klasse des St.-Joseph-Gymnasiums in Rheinbach und spielt Fußball in Wüschheim-Büllesheim.
Prinzessin Sophia I. ist acht Jahre alt und geht in die dritte Klasse der Grundschule in Großbüllesheim. Seit fünf Jahren lebt sie mit ihren Eltern in Dom-Esch und ist seitdem ziemlich karnevalsjeck und tanzt in der Garde der KG Gemütlichkeit.
Die weiteren Termine der KG Gemütlichkeit für die Session 2023/2024
Bereits am Samstag, 18. November, wird in Dom-Esch wieder Karneval gefeiert. Ab 19.11 Uhr steht die Nostalgiesitzung in der Festhalle auf dem Programm.
Am 27. Januar veranstaltet die KG Gemütlichkeit ab 14 Uhr ihren Tollitätenempfang in der Festhalle. Am 3. Februar ist der Tag der Prunksitzung in der Festhalle. Los geht es um 20.11 Uhr.
An Weibertag zieht ab 14.30 Uhr der Weiberzug durch den Ort, bei dem in dieser Session Jungfrau Sofie I. im Mittelpunkt stehen wird. Am Sonntag, 11. Februar, ist ab 14 Uhr Kindersitzung in der Festhalle.
Und am Rosenmontag, 12. Februar, startet ab 13.30 Uhr der große Rosenmontagszug in Dom-Esch. Anschließend gibt es eine After-Zoch-Party. (tom)