Prunksitzung der KG Gemütlichkeit Dom-EschJede Menge Eigengewächse in der Dom-Escher Festhalle
Dom-Esch – Für einen Moment muss dem Euskirchener Stadtkämmerer Klaus Schmitz der Samstagabend in der Dom-Escher Festhalle nicht nur wie Karneval, sondern auch wie Weihnachten vorgekommen sein. „Ich werde dafür sorgen, dass die Stadtkasse wieder voll wird“, verkündete Prinz Willi VIII. (Lörken) dort vollmundig bei der Prunksitzung der KG Gemütlichkeit Dom-Esch.
Kurz zuvor hatte Christiane Loeb, Euskirchens stellvertretende Bürgermeisterin, ihm und seiner Prinzessin Sabine I. (Spitzkat) den Schlüssel der Kasse übergeben. Das fiel ihr nicht weiter schwer. „Den Schlüssel der Stadtkasse könnt ihr haben. Wenn der Stadtrat tagt, ist die schnell leer“, meinte sie. Was der Prinz an seine Ankündigung, die Stadtkasse zu füllen, anfügte, dürfte den Kämmerer allerdings wieder ernüchtert haben – im Gegensatz zu den Dom-Escher Karnevalisten. „Dann können wir das nächstes Jahr gnadenlos in Bier umsetzen“, erklärte der Prinz seinen „Haushaltsplan“.
Sowohl Loeb als auch MdL Dr. Ingo Wolf betonten auf der Bühne ihre Zuneigung zum Eischer Fastelovend. „In Dom-Eisch ze fiere, is jet janz Besonderes, weil he noch ein ursprünglicher Fastelovend gefiert wird“, so Loeb. Wolf vergaß nicht zu erwähnen, dass er die Sitzung bereits zum 25. Mal besuche. Die Beliebtheit spiegelte sich bei den Jecken im Saal wieder. Nicht nur, dass es proppenvoll war. Auch die Stimmung war von der ersten Minute an fantastisch. Das merkten auch Kai Schrader und Mona Ueckert. Das neue Tanzpaar der Prinzengarde absolvierte seinen ersten Auftritt mit Bravour und wurde dafür von den Jecken im Saal mit viel Lärm bejubelt. Wie ursprünglich der Karneval ist, zeigten die zahlreichen Darbietungen der Dom-Escher. Bevor die richtigen Musiker, die Husarenbläser um ihren Leiter Ronny Effen, mit Karnevalsmusik auf die Bühne marschierten, versuchte es die „Kapelle Halbe Lunge“ um Holger Weber mit klassischer Musik.
Angelehnt an die Vorträge des ehemaligen Kölner Büttenredners Karl-Heinz Jansen alias „Ne Trötemann“ kündigten die Musiker – angeblich allesamt Mitglieder der Gewerkschaft „Ton und Keramik“ – verschiedene klassische Werke an, ohne sie jedoch wirklich zu spielen. Aberwitzig waren nicht nur die Unterbrechungen ihrer Mitspieler als Wolfgang Petry, Helene Fischer oder dem „Scheißegal“-Huhn. Auch die Tuba, zusammengebastelt aus Rohrisolierungen, Plastikrohren, Wäscheklammern und weiteren Utensilien, war klasse. In die Bütt stiegen Florian Frisch und Jens Schreiber als „Eischer Schwimmbutze“ und Frank und Dirk Birkenheuer als „Jüppche und Pitterche“.
Schlossfassade
Viel Applaus gab es natürlich auch für die verschiedenen dorfeigenen Showtanzformationen, der Offiziersgarde „Ahl Männ“ mit ihrem Kommandant Frank Kuntze, der Prinzengarde „Funky Boys“ mit ihrem Kommandant Tobias Wienand und die Tanzmädchen als Bauarbeiter, trainiert von Meike Reinartz und Nicole Erdmann. Nach der gelungenen Sitzung konnte sich das Prinzenpaar in seine Hofburg zurückziehen. Die verdient den Namen tatsächlich. Denn während der Session ist vom Haus nicht viel zu sehen. Es ist von einer riesigen hölzernen Schlossfassade verdeckt. (mjo)