Euskirchen – „Es war mir schon immer eine große Freude, anderen Menschen helfen zu können“, sagte Richard Schwarzer während der Verleihung im Euskirchener Kreishaus. Seit mittlerweile 53 Jahren gehört der gelernte Maurer dem Technischen Hilfswerk (THW) an und hatte dabei immer das Wohl seiner Mitmenschen im Blick.
Am Mittwoch stand der 68-Jährige ausnahmsweise selbst im Mittelpunkt. Für sein unermüdliches Engagement, das Schwarzer in den vergangenen Jahrzehnten auch zu vielen Auslandseinsätzen geführt hat, wurde er nun mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Brunnen in Ruanda gebaut
Im Alter von 16 Jahren war Richard Schwarzer auf Anraten eines Arbeitskollegen dem THW in seiner Heimat Hellenthal beigetreten. „Seit dieser Zeit ist ihr Name untrennbar mit dem THW verbunden“, lobte Landrat Markus Ramers. Einige Jahre später hatte der Geehrte bereits so viel Vertrauen gewinnen können, dass er noch größere Aufgaben übernehmen durfte.
„1983 hat Richard Schwarzer die Leitung des Ortsverbandes Schleiden als ehrenamtlicher Ortsbeauftragter übernommen – und das bis 2015“, so Ramers. „Er stand also 32 Jahre an der Spitze des Verbandes.“ Währenddessen absolvierte der 68-Jährige 19 Auslandseinsätze, die ihn unter anderem in die Niederlande, nach Rumänien oder in die ehemalige Sowjetunion führten. Außerdem organisierte er Brunnenbau-Projekte in Somalia und Ruanda.
Viel Einsatz für den Nachwuchs
Dass sich das Technische Hilfswerk für Richard Schwarzer schnell zu einer wahren Herzensangelegenheit entwickelt hatte, belegt auch sein Einsatz für den Nachwuchs. So gründete er 1993 die THW-Jugendgruppe des Ortsverbandes Schleiden. „Für mich konnte es kaum etwas Schöneres geben, als dass mein Sohn Daniel in meine Fußstapfen tritt.“ Dieser habe ihn schon bei der Gründung der Jugendgruppe unterstützt und sei eine große Hilfe gewesen.
Die Leitung des Schleidener Ortsverbandes hat Richard Schwarzer 2015 zwar abgegeben. Sich zur Ruhe zu setzen, kam für ihn dennoch bis heute nicht infrage. Derzeit sei er Fachberater des THW und in dieser Funktion Ansprechpartner für die Behörden der Gefahrenabwehr, sagte Markus Ramers über den Verdienstkreuzträger.
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„Bürgerliches Engagement lässt sich nicht ein- oder abfordern. Es basiert auf Freiwilligkeit und einem jeweils individuellen Entschluss. Es basiert darauf, Verantwortung zu übernehmen.“ Diese Haltung sei unverzichtbar für das Gemeinwohl – und sie ist von Richard Schwarzer in den vergangenen Jahrzehnten unermüdlich vorgelebt worden.