Stephan Reimer, Trainer bei der JSG Erft Euskirchen, wittert Verschwörungen. Der SV Bessenich steigt trotz einer Niederlage auf.
Trainer wittert VerschwörungSo feiert Bessenich den Aufstieg - mit Bildergalerie
Da soll noch mal einer sagen, dass sich die Spitze von der Basis entfernt hat. In der Bundesliga wird darüber diskutiert, dass erstmals die Partien an den letzten beiden Spieltagen nicht parallel ausgespielt werden – da macht der Fußballkreis genau das gleiche und zieht die Partien am vorletzten Spieltag auseinander.
Die Diskussionen und Verschwörungstheorien laufen sich bereits warm – eröffnet von JSG-Trainer Stephan Reimer auf Social Media. Da beschwerte sich der Coach des Tabellenführers über die Schiedsrichteransetzung im Schlussspurt der Saison und darüber, dass der Tabellenzweite SC Wißkirchen sein Spiel am vorletzten Spieltag gegen Stotzheim vorverlegt hat.
JSG Erft lässt dem ETSC keine Chance
Tatsächlich hinterlässt zumindest die Vorverlegung einen kleinen Beigeschmack, zumal Wißkirchen und Stotzheim weiter an einer Fusion der Fußballabteilungen arbeiten. Dass aber Holger Thernes, der für den SC Wißkirchen pfeift, die Partie gegen den ETSC leitet, hätte dem Coach egal sein können. Der Grund: Lässt ein Tabellenführer beim stark abstiegsbedrohten ETSC Federn, hat er den Aufstieg nicht verdient – egal, wer das Spiel leitet.
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Aber die Ansetzung dürfte Reimer mittlerweile egal sein, denn die JSG gewann mit 10:0 (6:0) bei den Kreisstädtern. Die Tore erzielten Luc-Seal Roggendorf, Tom Neukirch, Pedro Brigagao, Julian Riße, Luke Reimer, Leon Reimer, Yannick Frings (2), Leo Richerzhagen und Nicolas Woywod.
Wißkirchen dreht Partie bei Ländchen-Sieberath
Der SC Wißkirchen setzte sich bei Ländchen-Sieberath nach Toren von Ben Decker, Daniel Blum, Deniz Isitmen und Niklas Blum (2) mit 5:2 (1:2) durch. „Wenn die JSG und wir alle Spiele gewinnen, werden beide aufsteigen“, sagt SCW-Coach Kevin Greuel selbstbewusst.
Aufsteigen wollte am Sonntag auch die Zweitvertretung des SC Wißkirchen. Doch das 1:1 (0:0) bei Blessem IV war zu wenig. Nächster Matchball: Kommenden Sonntag (13 Uhr) beim Heimspiel gegen die Reserve von Bürvenich-Schwerfen.
Bessenich verliert und steigt trotzdem auf
Den Matchball genutzt hat hingegen die Reserve des SC Bessenich. Und zwar auf eine kuriose Art. Die Mannschaft verlor und jubelte trotzdem. Nie war eine Niederlage wohl so schön wie die beim VfL Niederelvenich-Mülheim-Wichterich. Mit einer Pleite aufsteigen, ist zumindest schöner, als vor dem Fernseher Meister zu werden. 2:1 (1:0) für den VfL hieß es nach 90 Minuten.
„Wir haben uns den Aufstieg über die gesamte Saison verdient“, sagte nach dem Schlusspfiff SCB-Trainer Dominik Dewitt und kassierte die eine oder andere Bier- und Sektdusche. Dass der SV trotz der Niederlage aufgestiegen ist, macht die Direkter-Vergleich-Regel möglich. Deshalb ist Bessenich nicht mehr von den ersten beiden Plätzen zu verdrängen.
Das Spiel war übrigens Werbung für den Kreisliga-Fußball – also nicht spielerisch. Aber das Rahmenprogramm stimmte – während auf dem Rasenplatz gegrätscht wurde, spielte die Blaskapelle beim Schützenfest direkt neben dem Sportplatz „Heal the World“. Ein Soundtrack der irgendwie passte, den man sich jede Woche wünscht. Aber da man auch nicht jede Woche mit einer Niederlage aufsteigt, ist das wohl unrealistisch.