Hellenthal – Einfach sei die Saisonvorbereitung bei der SG Oleftal nicht gewesen, berichtet Trainer Christof Hilgers. Denn im Sommer verlor die Mannschaft einige Schlüsselspielerinnen. So ging Alica Linden zu Fortuna Köln, während es Lea Mehren zu den Sportfreunden Ippendorf zog.
Doch für Hilgers wiegt der verletzungsbedingte Verlust seiner kompletten Innenverteidigung viel schwerer. „Saskia Rupp und Mira Wolter haben beide einen Kreuzbandriss erlitten und fallen langfristig aus“, bedauert er. Positiv sei, dass Torhüterin Vanessa Malburg nach längerer Verletzungspause das Training aufgenommen habe. Die Ausfälle sind gravierend, denn im Schleidener Tal fehlt der personelle Unterbau mit Spielerinnen, die in der Landesliga mithalten könnten. „Es gibt in der Eifel keinen Nachwuchs, woher soll er kommen?“, fragt Hilgers.
Weite Anreise
Vier Spielerinnen reisen derzeit aus Erftstadt zum Training in Hellenthal an. „Nach der Flut haben wir erst in Zülpich trainiert, das war für die vier natürlich deutlich bequemer“, sagt der Trainer. Die Fahrten seien eine enorme Belastung. „Die tragen das alles selber und bekommen keinen Cent. Diese Motivation kann man ihnen gar nicht hoch genug anrechnen.“
Gute Stimmung in der Bezirksliga
SG Erfthöhen
Mit einem neuen Trainerteam geht die SG Erfthöhen in die Saison. Dieter Zalfen und Frank Drehsen kümmern sich um das Team, hinzu kommt wie bisher Manuel Lingscheid als Torwarttrainer. „Die Stimmung im Team ist hervorragend, alle Mädels sind begeisterungsfähig, fußballverrückt und unternehmen auch privat viel gemeinsam“, sagt Zalfen. Er wünscht sich einen Tabellenplatz im oberen Drittel. Verstärkt wurde der Kader, der ein Durchschnittsalter von 21 Jahren hat, mit zwei Rückkehrerinnen: Ramona Hohberg, die einst in der B-Jugend gespielt hatte, hat wieder mit dem Fußball angefangen. Julia Wassong kommt aus Dirmerzheim. „Sie kann uns mit ihrer Erfahrung sicherlich helfen“, glaubt Zalfen. Klare Aufstiegsfavoriten seien schwer zu benennen. Im erweiterten Kreis sieht Zalfen den SV Merken, Vorwärts SpoHo Köln III und Ideal C.F. Casa de Espana. Auch der TB-SV Füssenich-Geich werde eine gute Rolle in der Staffel spielen. (ets)
SC Wißkirchen
Der SC Wißkirchen ist wieder eigenständig unterwegs. In der vergangenen Saison hatte der SCW im Seniorenbereich eine Kooperation mit dem VfL Kommern. Sie ist nun beendet. Als Trainer hat der SC Wißkirchen Roland Strick gewinnen können. Und der backt mit seinem neuen Team zunächst mal kleine Brötchen. „Unser Ziel kann nur der Klassenerhalt sein“, sagt der Übungsleiter: „Wir haben einige junge Spielerinnen, die noch wenig Erfahrungen im Seniorenbereich haben. Einige Erfahrene haben dafür die Schuhe an den berühmten Nagel gehängt.“ Die Frauen-Europameisterschaft habe das Team zwar verfolgt und sich auch über den Erfolg gefreut, neue Spielerinnen habe die EM dem SC Wißkirchen aber nicht gebracht. Dafür sei die Stimmung nach der Saisonvorbereitung aber ausgezeichnet, so der Trainer: „Die Mädels haben sich ihren Namen Feierbiester absolut verdient und machen ihm auch schon alle Ehre.“ Die Damen absolvieren, genau wie die männlichen Senioren, ihre Heimspiele zunächst auf dem Kunstrasenplatz in Stotzheim, weil die Anlage in Wißkirchen saniert wird. (tom)
TB-SV Füssenich-Geich
Voller Vorfreude geht Aufsteiger TB-SV Füssenich-Geich in die Meisterschaftsrunde. „Wir haben dafür als Mannschaft drei Jahre gekämpft und nehmen die Euphorie mit in die Saison“, sagt Trainer Axel Sendscheid, der mit Rot-Weiß Merl II und dem SV Merken zwei leicht favorisierte Teams in der Liga ausmacht. Der Kader ist seit drei Wochen nahezu komplett beieinander und das trägt zur positiven Grundstimmung im Team bei. Axel Sendscheid lobt auch die Unterstützung im Verein. „Wir erfahren viel Zuspruch und werden auch davon profitieren, dass wir die Heimspiele immer vor der Herrenmannschaft austragen dürfen“, ist sich der Übungsleiter sicher. Die Euphorie rund um die Frauen-EM in England hat das Team mit Freude vernommen, jedoch gab es dadurch keinen Zulauf neuer Spielerinnen. Füssenich-Geich peilt einen Platz im gesicherten Mittelfeld an. (roc)
Das Niveau im Frauenfußball werde immer besser, das habe er in den fünf Jahren als Trainer der SG Oleftal festgestellt. „Ich hoffe, dass sich das nach unten projiziert“, sagt er. Einen EM-Effekt habe er nicht feststellen können. Er hofft aber auf eine bessere Stellung beim Publikum und beim Verband. Die Akzeptanz müsse besser werden.
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Die anstehende Spielzeit sieht Hilgers als Umbruch- und Findungsphase. „Ich habe meinen Spielerinnen gesagt, dass wir eine lockere Saison spielen wollen“, so Hilgers. Es geht um den Klassenerhalt: „Das ist manchmal schwieriger als aufzusteigen.“