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KreisligakolumneGleich vier Seniorenspiele endeten mit zweistelligen Ergebnissen

Lesezeit 3 Minuten
Ein Torwart schlägt die Hände vors Gesicht.

Für einen Torwart ist es die Höchststrafe, den Ball so oft aus dem Netz zu fischen. Wißkirchens Jan Beyers mochte am Sonntag gar nicht mehr hinschauen.

In der Bundesliga ist es nur sechsmal vorgekommen, im Kreis Euskirchen am Sonntag gleich viermal: Spiele mit zweistelligen Ergebnissen.

Zweistellige Ergebnisse sind eigentlich ein Fall für den Jugendfußball, vor allen Dingen in den unteren Jahrgängen, wo das Leistungsgefälle erheblich größer ist und einzelne Spieler in kleinen Mannschaften erhebliche Unterschiede ausmachen können. Deshalb werden Ergebnisse der F-Jugend vom Verband gar nicht mehr veröffentlicht und Ergebnisse der E-Jugend maximal mit 1:0 gewertet.

Am Wochenende gab es in den anderen Altersklassen aber Partien mit zweistelligen Ergebnissen: Die JSG Herhahn-Morsbach/Dreiborn/Schöneseiffen besiegte die JSG Golbach/Sötenich/Rinnen/Sistig-Krekel am Freitag in der A-Jugend Kreisklasse mit 10:2. Am Samstag gab es ein 18:0 der Lommersumer U15 gegen Schwarz-Weiß Stotzheim und einen 22:0-Sieg der JSG Erft 01 Euskirchen beim VfR Flamersheim (beide C-Jugend-Kreisklasse). Sonntag kam noch ein 14:1 der JSG Kirchheim/Arloff/Flamersheim gegen Nöthen-Pesch-Harzheim II in der B-Jugend-Kreisklasse hinzu.

Eine hohe Niederlage tut weh und ist nicht gut für die Moral

Klar ist: So eine – lassen wir uns das Ding beim Namen nennen – Klatsche tut weh. Sie schlägt aufs Gemüt. Die Moral ist im Keller. Man will, zumindest kurz danach, vom Fußball nichts mehr wissen. Andere Sportarten haben ja auch schöne Töchter oder so ähnlich.

Im Seniorenfußball kommt ein zweistelliges Ergebnis deutlich seltener vor. Die Häufigkeit steigt mit sinkendem Niveau. In der Fußball-Bundesliga gab es seit ihrem Bestehen, also in 60 Jahren, nur sechs Stück. Das letzte, ein 10:0 von Borussia Mönchengladbach gegen Eintracht Braunschweig, datiert auf den 11. Oktober 1984. Seit 39 Jahren hat eine Mannschaft in der höchsten Spielklasse Deutschlands also nicht mehr zehn oder mehr Tore erzielt.

Den FC-Fans bleibt auch der 12:0-Sieg der Gladbacher gegen Dortmund am letzten Spieltag 1978 unvergessen – weil der den Gladbachern nichts nutzte und die Kölner sich mit einem 5:0 bei St. Pauli die Meisterschaft sicherten. Lang ist’s her.

Der SC Wißkirchen wurde vom SC Elsdorf förmlich überrollt

In den unteren Ligen kommt es dann häufiger vor. Aber dass an einem Wochenende gleich vier Mannschaften aus dem Kreis, von Bezirksliga abwärts, in ein Spiel mit zweistelligem Ergebnis verwickelt sind, ist eher ungewöhnlich. In der Bezirksliga verlor der SC Wißkirchen 0:10 zu Hause gegen den SC Elsdorf. Besonders der frühere FC-Profi Taner Yalcin ragte mit vier Treffern heraus.

In der Kreisliga A verlor Schwarz-Weiß Stotzheim 0:12 beim SV Sötenich. Für die Stotzheimer wird es wohl zur Gewohnheit werden in dieser Saison, denn es ist bereits die dritte hohe Niederlage nach einem 0:10 bei Zülpich II und einem 0:16 zu Hause gegen Lommersum. Die Mannschaft ist einfach nicht konkurrenzfähig. In der Kreisliga B1 setzte der TuS Dom-Esch seine sehr guten Leistungen fort und besiegte die Sportfreunde Wüschheim-Büllesheim auf deren Platz im Nachbarschaftsderby mit 10:0, wobei Johannes Roth und Jonathan Flatten sich jeweils drei Mal in die Torschützenliste eintrugen.

VfL Kommern und TuS Zülpich zu gut für die Kreisliga A

Und in der Kreisliga A der Frauen zeigte der VfL Kommern, dass er (mit dem TuS Zülpich) vermutlich einfach zu gut für die Liga ist. 19:0 lautete das Ergebnis bei Rheinsüd Köln II. Wenn wir uns nicht verzählt haben, trafen Lisann Wassong siebenmal, Ina Schneiders fünfmal und Lara Schmitz viermal. Dass die Moral nicht zwangsweise darunter leidet, wenn man gleich zweimal hoch verliert, zeigte Nöthen-Pesch-Harzheim. Nach einem 0:9 zum Auftakt gegen Kommern und einem 0:12 in Zülpich gewannen die Frauen 5:1 gegen Lövenich-Widdesdorf II.

Eine schöne Erkenntnis auch: Es gab in allen Kreisligen am Wochenende keine glatte Rote Karte und insgesamt nur zwei Gelb-Rote Karten. Beide in der Kreisliga B2. In der Eifel geht es eben etwas robuster zu als bei den feinen Herren im Nordkreis. Sebastian Findeisen von Marmagen-Nettersheim (Gelb wegen Handspiels in Minute 13, Gelb-Rot nach Foulspiel in Minute 80), sowie Leo Evertz von der TuS Mechernich II (Foulspiel in Minute 69, gefährliches Spiel in Minute 87) waren die Übeltäter.