Der TV Palmersheim empfängt Tabellenführer Borussia Mönchengladbach. Der TuS Zülpich will ab jetzt ohne Druck Spaß am Handball haben.
Handball-VorschauEin großer Name kommt zum TV Palmersheim – Euskirchen verliert Torhüter

Verlässt nach der Saison die HSG Euskirchen: Torwart Aaron Wilden.
Copyright: Rocco Bartsch
Vereine wie der 1. FC Köln, Borussia Mönchengladbach oder auch Fortuna Köln werden beim Großteil der Bevölkerung mit der Fußballsparte assoziiert. Diese Vereine haben aber mehr als nur Balltreter. Sie spielen auch recht erfolgreich Handball – und das in dieser Saison sogar in einer Liga.
Und so kommt es, dass am Samstag um 19.30 Uhr erstmals die „Sieben vom Niederrhein“ in der Peter-Weber-Halle in Kuchenheim aufläuft. Es kommt zum Duell zwischen dem TV Palmersheim (Platz vier) und Borussia Mönchengladbach (Platz eins). Von der Tabellenkonstellation her ein Spitzenspiel. Betrachtet man die Saisonbilanz, sind die Gäste aber klarer Favorit. Mit 33:1 Punkten hat Mönchengladbach deutlich mehr als der TVP (20:14 Punkte) und mit dem TV Geistenbeck (30:4 Punkte) nur noch einen ernsthaften Verfolger.
Warum sollen wir Mönchengladbach nicht etwas ärgern?
Zwar konnte Palmersheim in den bisherigen vier Duellen gegen die Top-drei-Teams (Birkesdorf zählt mit dazu) noch keinen Zähler holen, aber gerade die gute Leistung in der Vorwoche gegen Geistenbeck lässt die Verantwortlichen hoffen. „Es hat knapp nicht gereicht, aber warum sollen wir Mönchengladbach nicht etwas ärgern?“, sagt Peter Trimborn: „Der Gegner ist natürlich nur schwer zu knacken, weil er sehr stabil und eingespielt wirkt und die Abläufe bis ins kleinste Detail passen“, so Palmersheims Trainer. Seine Jungs müssten 120 Prozent geben, um die Sensation zu schaffen. Dennoch sieht Trimborn durch den Heimvorteil eine Chance. „Die Jungs haben Bock und werden alles daransetzen, auch mal gegen eine Mannschaft von ganz oben zu punkten“, so Trimborn.
Alles zum Thema TV Palmersheim 1920 e.V.
- Handball „Kampfhamster“ Svenja Bank ist bei der HSG Euskirchen eine Leistungsträgerin
- Handball-Oberliga Palmersheim dominiert Mönchengladbach lange, verliert aber trotzdem
- Handball-Verbandsliga HSG Euskirchen spielt nicht gut, gewinnt aber trotzdem
- Handball-Oberliga Torhunger des TV Palmersheim war vor der Pause nicht zu stillen
- Handball TuS Zülpich erwartet Stolberger SV zum Abstiegsgipfel
- Sportlerwahl 2024 René Lönenbach ist beim TV Palmersheim Torjäger und Ballverteiler
- Handball Drama-Pleite für Frauen der HSG Euskirchen – TVP-Fans haben einen an der Waffel
In den Kader rücken wird Christian Dobbelstein, der ein wichtiger Faktor in der Abwehrarbeit sein soll. Ansonsten hat Palmersheims Trainer die Qual der Wahl, die Bank dürfte voll sein.
Oberliga Frauen: Krankheitsbedingte Ausfälle bei der HSG Euskirchen
Mit einer starken 6:2-Bilanz in diesem Jahr hat sich die HSG Euskirchen eindrucksvoll im Abstiegskampf zurückgemeldet. Jetzt führt ihr Weg nach Herzogenrath, wo am Samstag um 18 Uhr das Duell mit der Handballspielgemeinschaft Merkstein ansteht, die einen Punkt mehr hat. Das Hinspiel ging mit 34:26 an Merkstein, es wird eine schwere Aufgabe für die Euskirchenerinnen. „Merkstein steht zwar nur einen Punkt vor uns, dennoch ist das eine wirklich gute Truppe, die auf allen Positionen gut besetzt ist“, weiß Andreas Kunzke. Für seine Mannschaft sei es wichtig, vor allem gegen die unangenehme offensive 3-2-1-Deckung Lösungen zu finden. Daran habe man im Training gearbeitet. „Natürlich würden wir gerne etwas Zählbares mitnehmen, wissen aber auch, dass es verdammt schwer sein wird“, so der HSG-Trainer.
Unter der Woche gab es krankheitsbedingt einige Ausfälle. Deshalb wird auch die Kondition am Samstag ein Faktor sein. „Wir freuen uns auf das Spiel und werden wie immer Vollgas geben“, sagt Kunzke.
Verbandsliga Männer: Euskirchen rechnet mit anspruchsvoller Aufgabe
Wie schon im Hinspiel treffen im Anschluss an die Oberligapartie der Frauen die Herrenvertretungen beider Vereine aufeinander (20 Uhr). Hier sieht es tabellarisch anders aus, Euskirchen liegt zwei Zähler vor Merkstein. Das sind genau die beiden Punkte aus dem Hinspiel, das die Mannschaft von Frank Rösgen mit 34:30 für sich entschied. Der Euskirchener Trainer weiß, was ihn in Merkstein erwartet. „Das wird eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, denn neben der körperlichen Präsenz sind die Merksteiner vor allem besonders heimstark und können auf lautstarke Unterstützung des Publikums bauen“, sagt Rösgen.
Er verlangt, dass seine Mannschaft von Anfang wach ist und körperlich dagegenhält. „Wenn der Gegner gleich zu Beginn wegzieht, dann wird es schwer, noch einmal heranzukommen“, so der HSG-Trainer. Dennis Trimborn wird aus beruflichen Gründen fehlen, Fabian Kalenborn ist noch verletzt. Hinter den Einsätzen von Niklas Müller und Felix Berbuir stehen Fragezeichen.
Am Sonntag bestreitet Ligaschlusslicht TuS Zülpich sein Heimspiel gegen den Tabellenzweiten VfL Bardenberg (17.30 Uhr, Dieter-Pritzsche-Halle). Nach den misslungenen Spielen der jüngsten Vergangenheit wollen die Zülpicher gar nicht mehr auf die Tabelle schauen. Ab sofort denke man nur noch von Spiel zu Spiel. Ohne Druck, dafür mit Spaß wolle man ins Spiel gehen. „Wir können zwar gegen jeden verlieren, aber wir können auch an guten Tagen jeden schlagen“, ist Spielertrainer Fabian Horst überzeugt. Gegen die noch auf den Aufstieg schielende Mannschaft aus Bardenberg braucht man aber mehr als nur einen guten Tag.
Kreisoberliga/Kreisliga Frauen: Palmersheim will den Aufstieg
Auf Kreisebene ist die Vorrunde bei den Frauen abgeschlossen. Die Klasse wird, unter Mitnahme der Punkte gegen die jeweiligen Spielgegner, nun in Kreisoberliga (Meisterrunde) und Kreisliga geteilt. In der Kreisliga werden die HSG Euskirchen II (8:2 Punkte) und der TVE Bad Münstereifel (0:10 Punkte) antreten. Beide Mannschaften haben an diesem Wochenende spielfrei.
In der Kreisoberliga führen die Frauen des TV Palmersheim die Tabelle nach der ersten Halbserie mit 9:3 Punkten an. Sie müssen am Samstag (17 Uhr, Sporthalle am Gymnasium in der Blumenthaler Straße in Schleiden) zum Lokalduell mit dem VfB Schleiden (2:10 Punkte). Für Schleiden ist der Sprung in die Meisterrunde bereits als großer Erfolg zu werten. Die Palmersheimerinnen, die in den letzten Jahren immer wieder knapp am Aufstieg gescheitert sind, haben mit einem Punkt Vorsprung auf Verfolger Geislar-Oberkassel alle Trümpfe in der Hand und wollen in den nun sechs anstehenden Partien den Aufstieg schaffen.
Jugendhandball: HSG-A-Jugend empfängt HC Weiden
In der A-Junioren-Oberliga empfängt die HSG Euskirchen den HC Weiden 2018 (Samstag, 16 Uhr, Peter-Weber-Halle, Kuchenheim). Die C-Junioren des TV Palmersheim reisen nach dem überraschend klaren 34:26-Sieg in Weiden zu Bayer Uerdingen (Samstag, 17 Uhr). Beim Drittletzten der Oberliga stehen die Chancen gut, dass der TVP-Nachwuchs seinen zweiten Tabellenplatz mit einem Sieg festigt.
Aaron Wilden wechselt im Sommer von Euskirchen nach Birkesdorf
Die HSG Euskirchen verliert zur neuen Saison ihren ersten Torhüter. Aaron Wilden verlässt die Kreisstädter nach dieser Saison und schließt sich dem Birkesdorfer TV an, der momentan in der Oberliga auf dem dritten Tabellenplatz steht und Ligakonkurrent des TV Palmersheim ist. Neben dem sportlichen Anreiz, eine Liga höher zu spielen, nennt Wilden vor allem aber die Verlagerung seiner beruflichen Tätigkeit in die Region Aachen und einen damit auch vermutlichen Umzug als Gründe für den Wechsel. Der angehende Steuerberater sagt: „Die Herausforderung Oberliga reizt mich schon länger und die Anfrage von Birkesdorf passte da genau zur beruflichen Veränderung.“
Wilden sieht durch das hohe Niveau in Birkesdorf eine gute Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln. Der Torwart gehört aktuell zu einem der stärksten der Verbandsliga und wird bei der HSG eine große Lücke hinterlassen, wie sein Trainer einschätzt.
Der Junge hat es sportlich wie auch menschlich absolut verdient, jetzt seinen nächsten Schritt zu gehen.
„Aarons Abgang fällt uns natürlich schwer und stellt uns vor eine neue Herausforderung für die kommende Saison. Aber der Junge hat es sportlich wie auch menschlich absolut verdient, jetzt seinen nächsten Schritt zu gehen“, sagt Frank Rösgen, der von Wildens Wechselabsichten seit Ende 2024 wusste. Diese offene Kommunikation seines Schlussmanns wisse er sehr zu schätzen, so Rösgen, der sich für seinen Noch-Torhüter freut. Gleichzeitig stellt er Überlegungen an, wie der Abgang zur neuen Saison kompensiert werden kann. „Im Moment planen wir mit internen Lösungen, sprich: Wir werden wohl mit einem ganz jungen Torhüterduo in die Saison gehen“, so Rösgen.
Die offizielle Verkündung des Vereinswechsels sorgt beim talentierten Torhüter für viel Demut. „Egal, ob im Aufstiegskampf 2021/22 oder im puren Abstiegskampf 2023/24: Wir haben immer gemeinsam gekämpft und haben zusammengehalten“, so der 24-Jährige. Aktuell liegt sein Fokus aber auf der HSG, seine letzten Partien für Euskirchen in der Verbandsliga sollen so erfolgreich wie möglich laufen.
Einer, der Aaron Wildens Weg ein Stück weit mitbegleitet hat, ist Palmersheims Trainer Peter Trimborn, der dem eher ruhigen Vertreter seiner Zunft alles Gute wünscht: „Aaron war bei mir in der B- und A-Jugend und ich hätte ihn gerne behalten. Dass er irgendwann mal in die Oberliga drängt, war mir klar, von daher freue ich mich sehr, dass er in Birkesdorf die Chance erhält sich zu beweisen.“
Auch sein künftiger Trainer beim BTV verteilt Vorschusslorbeeren. „Aaron ist hervorragend ausgebildet, und wir sehen in ihm als noch jungem Keeper viel Potenzial, das wir gemeinsam weiterentwickeln wollen“, sagt Luca Feistkorn.