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Tödlicher Unfall auf der B 25813-Jähriger unter Wasser eingeklemmt, Reanimationsversuche vergeblich

Lesezeit 3 Minuten
Feuerwehrleute vor einem Gebüsch

Die Rettungskräfte konnten den 13-Jährigen zwar befreien – er starb trotzdem.

Nur ein paar grüne Markierungen der Polizei erinnerten am Sonntag an den schrecklichen Unfall, bei dem ein 13 Jahre alter Junge am frühen Samstagmorgen ums Leben kam. Zwei weitere Jugendliche, 16 und 17 Jahre alt, wurden bei dem Verkehrsunfall auf der B258 in Höhe der Reetzer Mühle schwer verletzt. Der 13-Jährige war aus dem Auto in die Hochwasser führende Ahr geschleudert worden. Die genauen Umstände des Unfalls sind noch Gegenstand der Ermittlungen.

Aus dem gleichen Ort

Gegen 4.15 Uhr waren die drei jungen Leute, die nach Angaben der Polizei alle aus dem gleichen Ort in der Gemeinde Blankenheim stammen, von Blankenheim Richtung Ahrhütte unterwegs. Am Steuer saß laut Polizei der 16-Jährige. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei waren alle drei Jugendlichen offenbar nicht angeschnallt.

Etwa 300 Meter hinter dem Abzweig der K41 nach Reetz verlor der Fahrer in einer leichten Linkskurve die Kontrolle über den silbernen Ford. Der Wagen, der laut Polizei dem Vater eines der Jugendlichen gehört, geriet nach rechts auf das Bankett. Dort zieht sich seine Spur, gekennzeichnet durch die grüne Leuchtfarbe der Polizei, rund 100 Meter entlang der steilen Böschung. Weiter schleuderte das Auto quer über die Fahrbahn und über die Spitze einer Leitplanke auf einen Wirtschaftsweg. Nach einem Überschlag landete das Auto ungefähr 50 Meter abseits der Bundesstraße in der Ahr, die aufgrund des anhaltenden Regens der vergangenen Tage stark angeschwollen und an der Unglücksstelle etwa 1,50 Meter tief war. Nur das Dach des Autos lugte aus dem Wasser hervor. Es bereitete den Rettern erhebliche Schwierigkeiten, das Fahrzeug in der Dunkelheit fernab der Straße zu finden.

Die Besatzung eines Streifenwagens, die im Blankenheimer Gewerbegebiet unterwegs war, traf als erste an der Unfallstelle ein. Der Fahrer hatte sich noch aus dem Unfallwagen befreien können. Einer der Polizeibeamten eilte dem 17 Jahre alten Beifahrer zu Hilfe: Er zog ihn aus dem Auto und an Land. Jedoch sprachen die beiden Jugendlichen von einem dritten Jungen, der mit ihnen im Auto gesessen habe.

Doch im Auto saß der 13-Jährige nicht mehr – er war zunächst nirgendwo auszumachen. Die wenige Minuten später eintreffende Feuerwehr leuchtete die Unfallstelle aus. Drei Feuerwehrleute stiegen ins kalte, schlammbraune Wasser der Ahr. Sie fanden den 13-Jährigen: Er war aus dem Auto geschleudert und von einem Baum, der durch den Unfall umgestürzt war, unter Wasser gedrückt worden.

Mit Motorsägen stiegen Wehrmänner erneut ins Wasser, um den Baum soweit zu beseitigen, dass sie den 13-Jährigen befreien konnten. Über eine halbe Stunde lang bemühten sich die Rettungskräfte, den leblosen Jungen wiederzubeleben. Er verstarb laut Polizei unmittelbar, nachdem er ins Kreiskrankenhaus Mechernich gebracht worden war.Ein solcher Einsatz ist auch für erfahrene Rettungskräfte enorm belastend. „So etwas geht einem immer sehr nahe“, sagte Alfred Reintges, Wehrleiter der Gemeinde Blankenheim. Er war als Einsatzleiter mit rund 30 Feuerwehrleuten des Löschzugs 1 mit den Gruppen Blankenheim, Blankenheimerdorf, Mülheim und Reetz vor Ort.

In vorderster Linie

Er habe, so Reintges am Samstag, die Gruppenführer angewiesen, auf die Feuerwehrleute zu achten, die in vorderster Linie gearbeitet hatten. Auch für die Einsatzkräften stehe das Kriseninterventionsteam des Kreis-DRK für Gespräche zur Verfügung. Das Team war am Wochenende im Einsatz, um die Angehörigen der Jugendlichen zu betreuen.Die Ermittlungen der Polizei dauern noch an. So ist zu klären, ob die Jugendlichen nüchtern waren. Die Polizei teilte am Samstag mit: „Da Hinweise auf Alkohol- beziehungsweise Drogenkonsum vorlagen, wurden Blutproben entnommen.“ Auch die Frage, wieso der 16-Jährige am Steuer saß, ist Gegenstand der Ermittlungen.