- Sowohl der Herbstmarkt als auch der traditionelle Weihnachtsmarkt finden wegen der Corona-Pandemie nicht statt.
- Dabei wurde bereits ein Hygienbekonzept erarbeitet.
- Der Stadtmarketingverein sieht nach Beschluss des „Lockdown light“ keine Chance mehr.
Bad Münstereifel – Sowohl der für kommendes Wochenende (7./8. November) geplante Herbstmarkt als auch der traditionelle Weihnachtsmarkt (20. November bis 30. Dezember) finden wegen der Corona-Pandemie nicht statt. „Wir haben im Vorstand den einstimmigen Beschluss gefasst, beide Märkte abzusagen“, sagte Bodo Kerstin, Vorsitzender des veranstaltenden Stadtmarketingvereins, am Donnerstag auf Nachfrage dieser Zeitung.
Laut Kerstin habe man bis zuletzt gekämpft. Aber nach dem sogenannten „Lockdown light“ der Politik habe man keine Chance mehr gesehen, die Märkte bei steigenden Covid-19-Fällen durchzuführen. Einen kleinen Trost werde es für die Bewohner und Besucher der Kernstadt aber geben.
„Mit der Stadt und dem City-Outlet haben wir 20 000 Euro in eine neue Weihnachtsbeleuchtung investiert“, so der Vorsitzende des Stadtmarketingvereins. Diese würde nicht nur in Orchheimer und Werther Straße, sondern auch in der Marktstraße installiert. Außerdem würden die beiden großen Stadttore besser ausgeleuchtet und etwa 80 Weihnachtsbäume aufgestellt.
Herbstmarkt sollte mit Hygienekonzept eine Art Testlauf werden
Dabei hatten die Bad Münstereifeler ein neues Hygiene-Konzept erarbeitet. Der Herbstmarkt sollte eine Art Testlauf für den Weihnachtsmarkt in der Kurstadt werden. Kerstin lobte die tolle Arbeit, die die neue Marktleiterin Ute Jost, die den Job von Klaus-Peter Zink übernommen hat, geleistet habe.
Das seinerzeit ausgearbeitete Hygiene-Konzept habe das Gesundheitsamt des Kreises auch für gut befunden, erklärte Stadtsprecherin Marita Hochgürtel. Dies sei aber vor dem jetzigen Lockdown der Fall gewesen. Das Konzept hätte, wenn die Verordnung, die der Stadt noch nicht vorliegt, Märkte zulassen sollte, definitiv überarbeitet werden müssen. „Da der Veranstalter inzwischen aber beide Märkte abgesagt hat, bedarf es unsererseits keiner weiteren Prüfung der Verordnung“, sagte Hochgürtel.
Absagen-Serie
Während die Bad Münstereifeler so ziemlich die Letzten waren, die sich dazu durchgerungen hatten, den Weihnachtsmarkt abzusagen, waren andere Veranstalter in der Region schneller.
So werden die Märkte in Monschau, Heimbach und Brühl sowie im Kreis Euskirchen die in Reifferscheid, Schleiden und Kronenburg corona-bedingt ausfallen. Auch der Advent für alle Sinne im LVR-Freilichtmuseum Kommern ist inzwischen abgesagt worden. So ganz will man in Heimbach indes nicht auf weihnachtliche Stimmung verzichten. Der Kreisverkehr am Bahnhof soll mit einem großen Adventskranz geschmückt werden. Haltbares Schnittgrün für den Kranz kann vom 17. bis 20. November an einer Sammelstelle auf dem Parkplatz Laag abgegeben werden.
Auf Burg Satzvey wurde das erste Wochenende der Burgweihnacht, 28./29. November, gecancelt. Patricia Gräfin Beissel hofft nun, dass die anderen drei Adventswochenenden im Dezember dennoch stattfinden können: „Wir kämpfen dafür und stehen in den Startlöchern. Allerdings müssen wir die weitere Entwicklung abwarten.“ Auf Burg Satzvey habe man ein entsprechendes Hygiene-Konzept ausgearbeitet. „Die Burgweihnacht ist für uns die wichtigste Veranstaltung im Jahr. Sollten auch die Termine im Dezember ausfallen, weiß ich nicht, ob wir das finanziell überleben werden“, so Beissel. (jre/mez)
Marktleiterin Jost war am Donnerstag noch nicht davon überzeugt, dass der Weihnachtsmarkt in Bad Münstereifel tatsächlich nicht stattfinden wird: „Man muss doch erst einmal die Verordnung der Politik abwarten, vielleicht geht ja doch noch was. Die Hoffnung stirbt zuletzt.“ Am gestrigen Freitag informierte sie allerdings die Händler über die Marktabsage des Stadtmarketingvereins.
Viele Stunden hatten Ute Jost und ihre Mitstreiter ein Hygiene-Konzept erarbeitet, um den Weihnachtsmarkt unter Corona-Bedingungen durchführen zu können. „60 Stände wären die zulässige Obergrenze gewesen. Wir sind direkt auf 40 runtergegangen“, so Jost. Um auch die Weihnachtsbuden in der Kernstadt räumlich zu entzerren, habe man einige aus der Werther Straße in den Bereich Marktstraße/Markt verlegen wollen.
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„Alle Stände sollten mit einem Spuckschutz in Form von Plexiglasscheiben versehen werden. An den Getränke- und Imbissständen hätten wir zusätzliche Tische aufgestellt und die erlaubte Anzahl von zehn Personen pro Tisch auf sechs reduziert. Außerdem hätten sich die Gäste dort alle in Listen zur Nachverfolgung eintragen müssen“, erklärte die neue Marktleiterin.
Natürlich habe man auch diskutiert, nur eine gewisse Anzahl an Besuchern zeitgleich auf den Weihnachtsmarkt zu lassen. „Da man die Stadt aber nicht abriegeln kann – es gibt ja nicht nur die zwei Stadttore –, ist dies so gut wie unmöglich“, meinte Jost. Sie hofft, dass irgendwann wieder bessere Zeiten kommen werden.