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Swisttal, Rheinbach und MeckenheimSo nimmt der Sitzungskarneval Fahrt auf

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Marc Metzger steht im Clownskostüm bei der Herrensitzung der Ludendorfer Jonge in Morenhoven auf der Bühne

Marc Metzger stand bei der Herrensitzung der Ludendorfer Jonge in Morenhoven auf der Bühne

Dreigestirne und Drei Könige standen bei manchen Karnevalssitzungen in Swisttal, Rheinbach und Meckenheim gemeinsam auf der Bühne. In Swisttal wird das Morenhovener Bürgerhaus in dieser Session zum großen Narrentempel. In Rheinbach bat der Prinzenclub zum Empfang und in Altendorf-Ersdorf fand der erste Karnevalsfrühschoppen statt.

Der Veranstaltungsort war zwar neu, doch sonst blieb alles beim Alten bei der traditionsreichen Damen- und der Herrensitzung der Ludendorfer Jonge. Auch das Dorfhaus in Morenhoven war ausverkauft. Die Veranstalter um Präsident Michael Euskirchen und seinen Stellvertreter Joachim Ley mussten sogar dem einen oder anderen Clübchen und Freundeskreis absagen, denn die Platzkapazität war dort weitaus geringer als im legendären „Wellblechpalast“ in Ludendorf.

Die Bauhofhalle musste wegen einer Schadstoffbelastung mit Benzol, die bei Untersuchungen nach der Starkregenkatastrophe aufgefallen war, für Veranstaltungen aller Art gesperrt werden. Sie soll zwar saniert werden, doch wann sie wieder nutzbar sein wird, ist noch nicht abzusehen. Dennoch hoffen die Ludendorfer Jonge, dass im nächsten Jahr wieder am angestammten Ort gefeiert werden kann. Der ausgelassenen Stimmung taten die beengten Platzverhältnisse jedenfalls keinen Abbruch, zumal Moderatoren-Legende Dirk „Lü“ Lüssem die erwartungsvollen Zuschauer traditionsgemäß mit einem „Morgen Männer!“ begrüßt hatte.

Zuvor hatte das Team der Ludendorfer Jonge in viertägiger Arbeit den Morenhovener Dorfsaal in ein bunt geschmücktes Feier-Areal für ihre beiden Sitzungen umgebaut, denn zwei Tage zuvor war die jecke Weiblichkeit bei der traditionellen Damensitzung schon zu Gast. Am Sonntagabend musste der Dorfsaal jedoch getreu dem Motto „Viele Hände, schnelles Ende“ in einem wahren Kraftakt wieder aufgeräumt und blitzblank gewienert werden, so dass die 34 Mitglieder der „Ludendorfer Jonge“ sowie ihre „besseren Hälften“ auf eine wahrhaft anstrengende Woche zurückblicken konnten.

Bekannte Stars aus dem Kölner Karneval

Das karnevalistische Programm der Herrensitzung konnte sich auch diesmal sehen lassen, denn obwohl die Veranstalter mit deutlich weniger Einnahmen aus Kartenverkauf und Verzehr kalkulieren mussten, wurden wieder bekannte Stars aus dem Kölner Karneval verpflichtet. „Sitzungspräsident“ Volker Weininger erlaubte sich in den 20 Minuten seiner genialen Rede auf der Bühne, nicht weniger als zehn Mal das Kölschglas zu erheben. Schon beim stimmungsvollen Einzug des Bonner Stadtsoldatencorps von 1872, gleich nach dem umjubelten Auftritt der Morenhovener Sternsinger, kochte der Saal, und bei „Blötschkopp“ Marc Metzger klopften sich die Jecken vor Lachen die Schenkel wund.

Hoch her ging es auch schon am Freitagabend bei der restlos ausverkauften Damensitzung, die vom grün-roten Kölner Traditionskorps der Altstädter mit Pauken und Trompeten sowie einem großartigen Auftritt des Tanzpaars Jeanette Koziol und Jens Käbbe eröffnet wurde. Musikalisch ging anschließend die Post ab mit „Puddelrüh“ und den „Rabaue“ sowie der Coverband „Mennekrather“. Anschließend strapazierten die beiden Rentner „Willi und Ernst“ (Dirk Zimmer und Markus Kirschbaum) die Lachmuskeln der herrlich kostümierten Damen, bevor „Ne Hausmann“ (Jürgen Beckers) humorvoll um Verständnis für seine in vieler Hinsicht benachteiligten Geschlechtsgenossen warb. Die Gruppe „Stadtrand“ tat anschließend „Alles för die Liebe“, während „Cat Ballou“ mit rockigen Tönen befahl: „Liebe deine Stadt!“ Weiter ging es mit dem heimischen Männerballett „Die Elfen“ aus Morenhoven, bevor zum Abschluss die „Räuber“ fragten: „Wer hat mir die Rose auf den Hintern tätowiert?“

Unterstützung für Rheinbachs Tollitäten

Schon im Gründungsjahr 1987 gab es den ersten Empfang des Prinzenclubs Groß-Rheinbach, damals noch in Wormersdorf und mit einer vergleichsweise übersichtlichen Beteiligung. Diesmal war die Ludwig-Fett-Halle in Oberdrees fast ausverkauft, denn nicht nur die amtierenden Tollitäten auf der Kernstadt und den Ortschaften gaben sich ein Stelldichein, sondern auch die närrischen Regenten der Nachbarkommunen. So konnten sich der Prinzenclub-Vorsitzende Ralf Dahs und sein Stellvertreter Dirk Zavelberg bei der Begrüßung über eine enorme Tollitäten-Dichte freuen. Neben dem Kernstadt-Damendreigestirn mit Prinz Paul I. (Petra Eibenstein), Bauer Jupeck (Heike Watty) und Jungfrau Marie (Luise Arenz) war auch das Rheinbacher Kinderprinzenpaar mit Prinz Florian I. (Breuer) und Prinzessin Lina I. (Merten) mit von der Partie.

Tollitätenempfang beim Prinzenclub Rheinbach in Oberdrees

Tollitätenempfang beim Prinzenclub Rheinbach in Oberdrees

Das Prinzenpaar aus Oberdrees mit Dieter I. und Conny I. (Schürheck) hatte ein Heimspiel, aus Wormersdorf grüßten Prinzessin Melanie I. (Saftig) und das Jugenddreigestirn mit Mylene I. (Declair), Celina I. (Berke) und Jungfrau Lillith I. (Kalff). Die höchste Position hatte das Dreigestirn auf dem Höhenort Queckenberg mit Prinz Ralf I. (Krahorst), Bauer Gregor I. (Fahl) und Jungfrau Giovana I. (Salvo Finocchiaro). Sie alle wurden mit einer willkommenen vierstelligen Zuwendung des Prinzenclubs zur Deckung der Kosten während der Session bedacht. Gespeist wird die Finanzspritze aus den Mitgliedsbeiträgen der exakt 200 Mitglieder sowie dem Verkauf des Prinzenclub-Ordens, der in diesem Jahr die Pfarrkirche Sankt Ägidius Oberdrees samt der benachbarten historischen Bibliothek und der Linde zeigt.

Zudem tragen die Förderer und der Senat des Prinzenclubs zur Finanzierung bei, sie durften an diesem Tag den Orden des Prinzenclubs aus den Händen des Präsidenten entgegennehmen. Auch für die Unterhaltung der Gästeschar war gesorgt mit den Auftritten der „Streetdancer“ aus Antweiler im rheinland-pfälzischen Kreis Ahrweiler, der „Tomburgspatzen“ aus Wormersdorf, der Stimmungsgruppe „Domstadtbande“ und des Männerballetts „Madbachelfen“ aus Queckenberg.

Frühschoppen der Karnevalsfründe

Zum ersten Mal richteten die Karnevalsfründe Al-Ersch für geladene Gäste in der Mehrzweckhalle einen Frühschoppen aus. Den Tag begleitete ein buntes Programm mit den Tanzgruppen der Wormersdorfer Burgfrauen, dem „jecken Stammtisch“ und der Jugendgruppe der Meckenheimer Stadtgarde, der KG Queckenberg, der Prinzengarde Freisheim, den Dark Rubins aus Dottendorf sowie den Funky Marieche und dem Männerballett „Dicke Fööös“ aus Altendorf-Ersdorf. Auch ein spontaner Besuch der örtlichen Sternsinger zählte zum Programm. Neben den verschiedenen Tollitäten besuchten auch Bürgermeister Holger Jung und der Altendorfer Ortsvorsteher Otmar Soukup die Karnevalsfründe. (r.)