Ein Sturm zerstörte in Swisttal-Heimerzheim acht Weihnachtsmarktstände, doch etliche Freiwillige packten an - wie nach der Flut. Und so gab es am Sonntag keine Fortsetzung des Desasters.
Helferengagement wie nach der FlutSturm zerfetzt Zelte auf Weihnachtsmarkt in Swisttal
Der Sturm hat in der Nacht zu Sonntag auf dem Weihnachtsmarkt in Heimerzheim gewütet. Acht Zeltpavillons hat er dabei zerstört. Die Sorge, dass der zweitägige Markt im und um das Alte Kloster am Sonntag aber nicht mehr zu öffnen wäre, erwies sich rasch als unbegründet: „Trotz der Hiobsbotschaft konnten wir weitermachen. Schnell fanden sich viele freiwillige Helfer, die alles wieder aufbauten. Das war einfach wunderbar“, schwärmte Angelika Neubauer, die Vorsitzende des Ortsausschusses für Heimat- und Kulturpflege.
„Die Flutkatastrophe vom Sommer 2021 hat uns Heimerzheimer so richtig zusammengeschweißt, für einen neuen Aufbruch gesorgt und jede Menge Energie freigesetzt“, lobte Neubauer und berichtete: Es hätten sich auch Helfer gefunden, die die matschige Wiese mit Holzböden abgedeckt und so auch für Menschen mit Rollatoren ausreichend begehbar gemacht hätten.
Wie stark die Bürger von Heimerzheim zusammenhalten, zeigte sich nicht erst während des Wochenendes. Schon bei der Vorbereitung des Weihnchtsmarktes war Solidarität trumpf. Örtliche Vereine beteiligtens ich, Kirchen, Schulen, Kindergärten sowie etliche Künstler und Unternehmer. So entstand erst das verlockend bunte und abwechslungsreiche Programm.
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Das war wohl auch der Grund, warum es trotz des stark verregneten Samstags so viele Heimerzheimer nicht zu Hause hielt, sondern zum Markt zog, um sich die 46 Stände dort anzuschauen. Belohnt wurden sie mit schmucker, vorweihnachtlicher Dekoration, Glühwein im Glas, Plätzchen und frisch gebrutzelten, warmen Reibekuchen.
Erst im vergangenen Jahr war der Weihnachtsmarkt vom Ortsausschuss zum Leben erweckt worden - unter dem Motto „Gemeinsam Weihnachten erleben“. Neben den örtlichen Vereinen präsentierten sich auch gewerbliche Aussteller, und es gab ein buntes, stimmungsvolles Unterhaltungsprogramm für Jung und Alt. „Wichtig ist uns das Thema Nachhaltigkeit“, betonte Neubauer: „Daher verzichten wir so weit wie möglich auf Einweggeschirr und Kunststoff.“ An der Cafeteria, organisiert vom Seniorentreff, wurde fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt, bezogen vom Eine-Welt-Laden der Evangelischen Kirchengemeinde.
Zur Eröffnung des zweitägigen Weihnachtsmarktes gab es eine ökumenische Andacht. Pater Marek Madej von der katholischen Pfarrgemeinde, Pfarrerin Elisabeth Berg von der Evangelischen Kirchengemeinde und Pfarrer Willy Thiessen von der Evangelischen Freikirche hatten sie gehalten.
Für festliche Stimmung sorgten unter anderem das Tambour-Corps-Frei-Weg Heimerzheim. Die Tanzgruppe „Ocean Diamonds“ der Gesamtschule begeisterte ebenso wie Autor Bernd Schumacher mit seinen Erzählungen zum Advent. Zum Ausklang stimmte der Meckenheimer Sänger Wolfgang Erdmann noch die „Heimerzheimer Nationalhymne“ an.
Höhepunkt für alle Kinder war der Besuch des Nikolaus, gespielt von Ortsvorsteher Hermann Menth und begleitet von den Eheleuten Hermann und Renate Schlagheck vom Arbeitskreis Heimat. Letztere gaben mit ihrem Team auch schon einen Ausblick auf das Jahr 2024. Dann feiert Heimerzheim nämlich seine urkundliche Ersterwähnung vor 950 Jahren mit einem großen Festprogramm. Die für das Jubiläumsjahr herausgegebene Chronik zur Ortsgeschichte „Heimerzheim gestern – heute – morgen“ und den neuen Heimatkalender gab es auf dem Weihnachtsfest ebenfalls zu kaufen.
Ein dickes Dankeschön gab es von Angelika Neubauer für die Sponsoren. Ein weiteres Lob kam von Swisttals Bürgermeisterin, Petra Kalkbrenner, die ebenfalls über den Markt schlenderte und sich von dem Engagement der Heimerzheimer begeistert zeigte.
Das Fazit von Neubauer: „Alle Aussteller und Besucher hatten strahlende Gesichter. Es war einfach wunderschön, von den Kleinsten bis zu den Senioren hatte alle ihren Spaß, so kann es weitergehen.“