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Weihnachtsmarkt in BonnHistorisches Pferdekarussell ist wieder mit am Start

Lesezeit 3 Minuten
Probereiten auf dem historischen Etagenkarussel: Roland Barth.

Probereiten auf dem historischen Etagenkarussel: Roland Barth.

Am 24. November startet der Bonner Weihnachtsmarkt. Mit dabei ist wieder Karussell-Betreiber Roland Barth

Noch steht es in einer Halle in Euskirchen, doch bald reist es wieder nach Bonn. Dann wird es aufgebaut, die goldfarbenen Stangen werden poliert. An ihnen fahren später Pferde auf- und ab und drehen ihre Runden im historischen Etagenkarussell des Bonner Schaustellers Roland Barth. Der 30-Jährige ließ es vor gut einem Jahr für den Bonner Weihnachtsmarkt anfertigen. Vergangenes Jahr feierte es dann seine Premiere – mit Erfolg. „Gerade für die älteren Menschen war das Karussell wie eine Zeitreise, und alle haben sich gefreut“, erinnert sich Barth. Ab Freitag, 24. November, ist der Weihnachtsmarkt wieder für Besucherinnen und Besucher geöffnet. Und damit auch das Karussell.

Noch viel zu erledigen

Bevor es soweit ist, gibt es noch einiges zu erledigen. Noch ist Barth mit seiner Achterbahn „Feuer und Eis“ auf der Basler Herbstmesse. „Ab nächster Woche Mittwoch bin ich wieder in Bonn, und dann ist das Karussell an der Reihe“, sagt er im Telefongespräch. Wie bereitet sich ein Schausteller so richtig auf eine Veranstaltung wie den Bonner Weihnachtsmarkt vor? „Die ersten Vorbereitungen laufen bereits im Februar“, sagt Barth. Da ging die Bewerbung an die Stadt raus. Die Antwort kam im Mai. „Mit der Zusage geht es in die Vorplanung“, erklärt er.

Der Schausteller beschäftigt sich dabei vor allem mit der Frage: Was geht noch besser? „Mir ist aufgefallen, dass viele ihre Fahrtickets als Andenken mitnehmen. Deshalb habe ich extra schöne Tickets für den Weihnachtsmarkt anfertigen lassen“, sagt Barth. Er sehe die Mitnahme seiner Tickets nicht als etwas Schlechtes an – obwohl er deshalb immer wieder Eintrittskarten nachbestellen muss. Es sei Werbung für sein Fahrgeschäft.

Nicht nur die Optik der Fahrkarten ist neu: „Ich möchte eine Sitzgelegenheit vor das Karussell stellen, damit Großeltern ihren Enkelkindern beim Fahren zuschauen können.“ Ist alles geklärt, geht es weiter mit dem Transport. Barth benötigt genügend Fahrer, um seine Attraktion nach Bonn zu befördern. „Das Karussell muss auf drei Lkw aufgeteilt werden“, so Barth. Am Donnerstag, 16. November, geht es dann ans Eingemachte: Zu sechst werden die 30 Tonnen über zwei Tage hinweg aufgebaut. Danach folgen zwei weitere Tage, um die Dekoration anzubringen.

Bezirksbürgermeister Jochen Reeh-Schall ist für die politischen Vorbereitungen verantwortlich. „Wir beschließen den Plan der Stände dann, wenn niemand an Weihnachten denkt“, sagt Reeh-Schall. Denn abgeschlossen ist die Planung für ihn bereits im Sommer. Es werde darauf geachtet, dass nicht nur Kommerz vertreten ist, sondern auch Kunsthandwerk. Ebenso wichtig sei es, frühzeitig zu entscheiden, von wann bis wann der Markt stattfinden soll.

Der Weihnachtsmarkt dauert dieses Jahr bis zum 23. Dezember. Der Wunsch einer früheren Schließung von Stadtverwaltung und Schaustellern war von der Bezirksvertretung (BV) Bonn bereits im März abgelehnt worden. Das Marktamt will diesen Vorschlag in der nächsten Sitzung des Gremiums am Dienstag, 14. November, nun noch einmal für den Weihnachtsmarkt 2024 machen. Pläne bezüglich des Energiesparens gab es dieses Jahr keine. „Wir haben im letzten Jahr so gute Lösungen gefunden, wie die Umstellung auf LED-Lichter, dass diese einfach beibehalten werden“, so Reeh-Schall.

Pferde-Karussel-Betreiber Barth musste sich da gar nicht erst umstellen. Er habe schon lange vor der Politik auf Energiesparlampen gesetzt, sagt er, denn immer der Zeit voraus zu sein, halte Schausteller am Leben.