Der Rheinbacher Gewerbeverein zieht ein Fazit zum Weihnachtsmarkt und dem verkaufsoffenen Sonntag in Rheinbach. Dank der vielen Besucher von umliegenden Städten und Gemeinden handele es sich dabei auch um einen Beitrag für das Stadtmarketing
Gewerbeverein mit FazitSo lief der verkaufsoffene Sonntag in Rheinbach
„Wir starten wieder durch!“, freut sich Oliver Wolf, der Vorsitzende des Rheinbacher Gewerbevereins. Trotz äußerst kurzer Vorbereitungszeit und vielleicht auch dank eines neuen Konzeptes war der Rheinbacher Weihnachtsmarkt am dritten Adventswochenende ein voller Erfolg. Der große Besucherandrang habe sich auch sehr positiv auf den Einzelhandel ausgewirkt, nicht nur beim verkaufsoffenen Sonntag, zu dem mehr als 50 Einzelhändler in der Innenstadt ihre Schaufenster weihnachtlich geschmückt und ihre Pforten geöffnet hatten. Es war der erste verkaufsoffene Sonntag nach vier Jahren, denn vor der Corona-Pause hatte ein Veto der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di den für 2019 geplanten verkaufsoffenen Sonntag zu Fall gebracht.
Eine Belebung für den Gewerbeverein
Alles in allem sei diesmal der Sonntag sehr durchwachsen gewesen, hatte Wolf im Gespräch mit den Gewerbeverein-Mitgliedern erfahren. „Während der eine am Sonntag sehr gute Geschäfte gemacht hat, verzeichnete der andere am Freitag und Samstag einen besseren Umsatz.“ Deshalb sei es sinnvoll, erst nach drei Tagen den Strich zu ziehen und den Weihnachtsmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag mehr als Wochenendveranstaltung zu sehen, riet er den Einzelhändlern. „Und dann haben fast alle ein super Geschäft gemacht.“ Sehr positiv sieht Wolf außerdem, dass insbesondere am Sonntag viele auswärtige Besucher die Innenstadt bevölkert hätten. Selbst wenn sie an diesem Tag noch nicht im erhofften Maße den Geldbeutel gezückt und Einkäufe getätigt hätten, sei dies doch ein wertvoller Beitrag in Sachen Stadtmarketing, „denn wenn ihnen gefallen hat, was sie gesehen haben, werden sie mit Sicherheit zurückkommen und kaufen.“
Aber auch für den Gewerbeverein selbst sei das Wochenende eine spürbare Belebung gewesen. Schließlich habe der Verein seit 2019 keine größeren Veranstaltungen mehr anbieten können. „Jetzt gehen wir positiv in das neue Jahr und werden Anfang 2023 mit den Planungen für ein ganz normales Jahr beginnen – mit allen Veranstaltungen, die es vor Corona in Rheinbach gegeben hat.“ So stünden etwa der Autosonntag und das Street-Food-Festival wieder auf der Agenda. Und natürlich auch der Weihnachtsmarkt 2023 mit dem neuen Konzept, das bei seiner Premiere allerdings noch nicht so recht zum Zuge kam. Denn die Organisation des Weihnachtsmarktes mit nur sieben Wochen Vorbereitungszeit sei überaus stressig gewesen. Obwohl es zahlreiche kurzfristige Ausfälle von Ausstellern, Karussells und Hütten gegeben habe, „haben wir es trotzdem noch ganz gut hinbekommen“, ist Wolf überzeugt.
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Absagen wegen Krankheitsfällen
Viele Absagen habe es kurzfristig vor dem Wochenende gegeben, weil Mitarbeiter der Aussteller plötzlich erkrankt waren, und auch beim Auf- und Abbau des Weihnachtsmarktes habe es eine ganze Reihe von krankheitsbedingten Ausfällen gegeben. „Das hat die Sache auch nicht einfacher gemacht.“ Aufgrund der zahlreichen Aussteller-Absagen habe man auch das ursprünglich angedachte Konzept, die Hauptstraße zwischen dem Voigtstor und dem Dreeser Tor stärker mit in das Geschehen einzubeziehen, nur in Ansätzen umsetzen können, unter anderem mit einem kleinen Karussell und einer Bühne am Dreeser Tor sowie einer kleinen Bühne unter den Arkaden. „Auch wenn es diesmal noch nicht so wirklich geklappt hat, sehen wir die stärkere Einbeziehung der Hauptstraße als das Konzept der Zukunft an und werden es im kommenden Jahr mit längerer Vorplanungszeit auch sicherlich besser umsetzen können“, verspricht Wolf.
Einzelhandel optimistischer
Für den Einzelhandel in der Region verläuft das Weihnachtsgeschäft nach einem wenig zufriedenstellenden Beginn inzwischen etwas besser. Laut einer Umfrage des Einzelhandelsverbandes Bonn-Rhein-Sieg-Euskirchen waren die Umsätze in der dritten Adventswoche höher. Auch sei der Optimismus etwas gestiegen. Ob von einem positiven Trend gesprochen werden könne, müssten die letzten Tage des Weihnachtsgeschäfts zeigen. „Es ist jedoch davon auszugehen, dass kurz vor Weihnachten die Umsatzzahlen erneut ansteigen werden“, so Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands. „Eine Trendwende ist dem gesamten Einzelhandel sehr zu wünschen. Doch gibt es immer noch einen großen Teil von Händlern, die aus unterschiedlichen Gründen nicht von dem Weihnachtsgeschäft profitieren können. Für ein gänzlich positives Zwischenfazit für das Weihnachtsgeschäft ist es noch zu früh“, so Jannis Vassiliou. (Bir)