Der Verein Togo-Hilfe setzt auf Bildungsprojekte und den Bau von Schulgebäuden in Togo, um jungen Menschen Perspektiven zu bieten.
Klassen mit 120 Schülern keine SeltenheitRheinbacher Verein will Jugendlichen in Togo eine Zukunftsperspektive bieten
Die Togo-Hilfe aus Rheinbach setzt sich seit Jahren für die Menschen in dem afrikanischen Land ein, das immer zu den ärmsten Staaten der Welt zählt. Togo hat knapp neun Millionen Einwohner. Das Durchschnittsalter liegt aktuell bei 19 Jahren, und ungefähr 40 Prozent der Bevölkerung sind nicht einmal 15 Jahre alt. Arbeitsplätze und Unternehmen gibt es wenige, in ländlichen Gegenden gar nicht. Um selbst ein Geschäft aufzubauen oder einen der wenigen Arbeitsplätze zu bekommen, ist eine gute Ausbildung Grundvoraussetzung.
„Dafür muss man aber zur Schule gehen können. Und das ist in Togo nicht jedem Jugendlichen gegönnt“, berichtet Michael F. Firmenich als Vorsitzender der Rheinbacher Togo-Hilfe. Er ist gerade mit sechs Vorstandskollegen von der, wie er ausdrücklich betont, selbst bezahlten Inspektionsreise nach Togo zurückgekehrt. Überall im Land gibt es zu wenig Schulen, an den vorhandenen Schulen zu wenig Schulgebäude aus Stein und dort auch noch zu wenig Lehrer, Tafeln und Schulbänke“, berichtet Firmenich. Klassengrößen mit 120 Schülern seien keine Seltenheit.
Um in dieser schwierigen Situation Kindern und Jugendlichen eine Perspektive für eine Zukunft in Togo zu bieten, fördert der Verein Togo-Hilfe Projekte für Kinder und Jugendliche vor Ort. Dazu gehört zum Beispiel der Bau von Schulgebäuden, die Ausstattung von Schulen und die Förderung und der Ausbau von Berufsausbildungszentren – auch mit dem Bau eines Unterkunftshaus für weibliche Auszubildende innerhalb eines Ausbildungszentrums. Denn ein sicherer Schulweg oder ein sicherer Weg zur Ausbildungsstätte ist für Kinder und Jugendliche in Togo sehr wichtig. Tödliche Schlangenbisse, Krokodile aber auch sexuelle Gewalt können den Schulweg von Kindern und Jugendlichen in Togo bedrohen.
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Das Team von Togo-Hilfe besuchte mehrere unterstützte Lehrinstitute, darunter die Gehörlosenschule in Adéta. Die Grundschule in Madjikpeto hat inzwischen mehr als 2400 Schüler in vier Zügen mit 24 Lehrkräften. Schultoiletten sind relevant, damit Mädchen die Schule nicht abbrechen müssen, wenn sie ihre Menstruation bekommen. Die vorbildliche Toilettenreinigung wird von den Schülern selbst organisiert. Inzwischen sind an einer Realschule mehr Mädchen als Jungen. Das war vor wenigen Jahren noch undenkbar.
Das aktuelle Projekt der Togo-Hilfe Rheinbach, der Ausbau des Unterkunftshauses für weibliche Auszubildende in Devikinme, schreitet gut voran. Firmenich: „Hier wird aber noch dringend weitere Unterstützung durch Geldspenden benötigt, die zu 100 Prozent in die Ausstattung fließen, damit die Zimmer nutzbar sind.“ Viele Projekte konnten bei der Reise besichtigt werden, neue Aktionen konnten initiiert werden. Der Vorsitzende: „Motivierend sind immer wieder die Freundlichkeit und die Dankbarkeit der Menschen in Togo.“
Togo-Hilfe beim Rheinbacher Weihnachtsmarkt
Die Togo-Hilfe hat beim Rheinbacher Weihnachtsmarkt weitere Unterstützer gesucht. Seit mehreren Jahren ist es Tradition, dass sich der Rheinbacher Lions Club und die Togo-Hilfe Rheinbach die Besetzung eines Standes auf dem Rheinbacher Weihnachtsmarkt teilen. Am dritten Adventswochenende waren die Mitglieder der Togo-Hilfe darum auch wieder aktiv, um möglichst viel für die Hilfsprojekte in Togo zu erwirtschaften.
Sogar aus Süddeutschland reisten Mitglieder für die Teilnahme am Weihnachtsmarkt in Rheinbach an. Von der jüngsten Inspektionsreise nach Togo hatte der Vorsitzende der Togo-Hilfe, Michael F. Firmenich, Holzschnitzereien, Ketten, Bilder und Näharbeiten mitgebracht, die gerne als kleine Weihnachtsgeschenke erworben wurden. Schenken und etwas Gutes tun war das Motto. Gut lief auch wieder der Glühweinverkauf unter der Regie von Gründungsmitglied Stefan Raetz. Für Kinder gab es heißen Apfelsaft oder Kakao mit Sahne.
Der neue Bildkalender 2025 erfreute sich besonders großer Beliebtheit. Es sind nur noch ganz wenige Exemplare vorhanden. Mit dem Erlös vom dritten Advent wird weiter in die Einrichtung des Mädcheninternates im Ausbildungszentrum bei Lomé investiert. Michael F. Firmenich berichtete: „Wir sind noch nicht am Ziel, was die Ausfinanzierung des Internates betrifft. Daher ist jede weitere finanzielle Unterstützung, die zu 100 Prozent vor Ort ankommt, wichtig.“