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Eiserne HochzeitKönigswinterer Ehepaar entdeckt seit 65 Jahren gemeinsam die Welt

Lesezeit 3 Minuten
Esierne Hochzeit Eheleute Effern

Seit 65 Jahren verheiratet: Josef und Marlis Effern.

Josef und Marlis Effern aus Königswinter feiern am 4. Juli Eiserne Hochzeit. Ihre gemeinsame Leidenschaft ist das Reisen.

Ein seltenes Ehe-Jubiläum feiern heute Josef und Marlis Effern aus Königswinter: Am 4. Juli jährt es sich zum 65. Mal, dass Josef und Marlis, geborene Hasenberg, den Bund der Ehe schlossen. Sie begehen also nun das Fest der eisernen Hochzeit.

Der Jubilar, geboren am 29. Mai 1929 in Oberpleis, legte sein Abitur am Ernst-Kalkuhl-Gymnasium in Bonn-Oberkassel ab, studierte in Bonn und ergriff den Beruf des Lehrers, der in nach Seelscheid und Stieldorf führte. Als Schulleiter wechselte er nach Sankt Augustin-Buisdorf und nach Mülldorf. Zugleich bekleidete er die Position als Fachberater für schulische Verkehrserziehung beim Rhein-Sieg-Kreis. Zu seiner Stieldorfer Zeit war er auch im dortigen Volksbildungswerk aktiv, aus dem später die Volkshochschule hervorging.

Bei einem Ausflug des Volksbildungswerkes kreuzten sich die Wege

Marlis Hasenberg erblickte am 7. Januar 1936 in Bockeroth das Licht der Welt und schloss nach dem Besuch der Volksschule die Handelsschule erfolgreich ab. Danach ließ sie sich den „Duft der weiten Welt“ um die Nase wehen und ging für drei Jahre zu Tante und Onkel nach Amerika, wo sie den Highschool-Abschluss erreichte. Das war ihr Sprungbrett in die berufliche Zukunft in Deutschland, denn sie wurde Fremdsprachensekretärin an der US-Botschaft in Bonn.

Esierne Hochzeit Eheleute Effern

Das Hochzeitskleid hatte eine Freundin geschneidert und den Hortensienstrauß der Vater gebunden.

Bei einem Ausflug des Volksbildungswerkes an den Niederrhein kreuzten sich die Wege der beiden und es folgte eine Zeit, die damals noch mit „auf Freiersfüßen wandeln“ beschrieben wurde. Verabredungen ins Kino oder der Besuch des Montagskirmesballs in Stieldorf fielen da hinein und festigten das Gefühl, so viele Gemeinsamkeiten zu haben, dass der Weg zum Traualtar beschritten werden sollte.

Standesamtlich heirateten sie am 4. Juli 1959, fünf Tage später läuteten im Kloster Ehrenstein die Hochzeitsglocken. „Das Hochzeitskleid hatte eine Freundin geschneidert und den Hortensienstrauß der Vater gebunden,“ erinnert sich Marlis Effern, während sie das alte Hochzeitsbild betrachtet. Eine Tochter komplettierte die kleine Familie, zu der sich später Schwiegersohn und Enkelkind gesellten.

Josef Effern war früher Sachkundiger Bürger im Königswinterer Stadtrat

Ein gemeinsames Hobby sind die Reisen, die die beiden in alle Welt führten. Besonders gern besuchen sie dabei die Schauplätze von historischen Romanen, die Marlis Effern sehr gern liest. Auch ihr Mann ist ein eifriger Leser von Romanen über Kommissar Maigret. Mit Spaziergängen entlang der Stieldorferhohner Apfelplantagen oder Am blauen See, Besuchen im Fitnesscenter und Schwimmbad halten sie sich sportlich auf dem Laufenden und auch die Gartenarbeit wird gern gemeinsam erledigt.

Josef Effern, kürzlich 95 Jahre alt geworden, war früher Sachkundiger Bürger im Stadtrat und leitete die Senioren-Union, die ihn anschließend zum Ehrenvorsitzenden berief. „Ich bin jetzt in einem Alter“, sagte Josef Effern, „wo ich gern Konrad Adenauer zitiere, der auf die Frage, wie alt er denn werden wolle, zur Antwort gab: ,Man soll dem lieben Gotte keine Grenzen setzen!'“ Ihr Rezept für 65 glückliche Ehejahre klingt so einfach und muss doch immer wieder mit Leben gefüllt werden: „Ehrlichkeit und gegenseitiges Vertrauen“.