Die Christdemokraten in Königswinter und Bad Honnef rüsten sich für die Kommunalwahl im Herbst. Sie stellten ihre Ratskandidaten auf.
KommunalwahlBeim Frauen-Anteil hat die CDU Königswinter noch Luft nach oben

Am 14. September finden in NRW die Kommunalwahlen statt.
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Die Christdemokraten in Königswinter und Bad Honnef rüsten sich für die Kommunalwahl im Herbst.
CDU Königswinter: Unter den 20 Wahlkreiskandidaten der CDU Königswinter für die Kommunalwahl im September befinden sich nur drei Frauen. „Da ist noch Luft nach oben“, räumte Parteichef Christian Steiner jüngst bei der Mitgliederversammlung im Arbeitnehmerzentrum Königswinter ein.
Zur Erinnerung: Als die CDU nach der Kommunalwahl 2020 zum ersten Mal auf den Oppositionsbänken Platz nehmen musste, war sie zwar immer noch die stärkste Fraktion. Aber unter ihren damals 17 Ratsmitgliedern war nur eine Frau.
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CDU-Fraktionschef übt scharfe Kritik an Koalition in Königswinter
Es war Fraktionschef Stephan Unkelbach, der jetzt bei der Aufstellungsversammlung für die Kommunalwahl im September dieses Jahres betonte, dass unter den 20 Ersatzbewerbern zehn Frauen seien. Auf der Reserveliste seien unter den ersten zwölf CDU-Vertretern sechs Frauen.
Und nicht zuletzt schicke die CDU Königswinter Heike Jüngling ins Rennen um die Bürgermeisterwahl. Die städtische Dezernentin für Schule, Sicherheit und Soziales ist die bisher einzige Herausforderin von Amtsinhaber Lutz Wagner.
Mit ihm und der ihn stützenden Koalition aus Königswinterer Wählerinitiative, SPD und Grünen ging Stephan Unkelbach hart ins Gericht. Lutz Wagner sei nicht qualifiziert für den Job und „komplett überfordert“. Die Koalition habe „in viereinhalb Jahren nichts auf die Reihe gekriegt“.
Die von ihr so oft betonte Bürgerbeteiligung sei ein „Bürokratiemonster“ geworden. Bei der Sanierung von Gebäuden und Straßen sei nichts passiert. Und mit Blick auf die Nachtabschaltung der Straßenbeleuchtung sagte der Fraktionschef: „Die Menschen trauen sich nachts nicht mehr auf die Straße.“
Michael Ridder tritt diesmal für die CDU Königswinter an
Bei der bevorstehenden Wahl habe die CDU drei Ziele: das Rathaus erobern, alle 20 Wahlkreise direkt gewinnen und die AfD „so klein wie möglich halten“. Unter den Direktkandidaten ist ein prominenter Neuzugang: Michael Ridder, seit 2009 Ratsmitglied und erst vor wenigen Tagen von den KöWis zur CDU gewechselt, tritt im Wahlkreis Oberhau an. Dort hatte er 2020 mit 45 Prozent mit Abstand die Nase vorn. CDU
Bad Honnef: Während die Christdemokraten in der Drachenfelsstadt noch an ihrem Kommunalwahlprogramm feilen, haben die Parteikollegen in Bad Honnef ihres bereits beschlossen: „Unser Bad Honnef 2030 – Heimat, Wohlstand, Zusammenhalt“ steht als Titel über dem 18 DIN A4-Seiten umfassenden Papier, das am Samstag bei der Mitgliederversammlung einstimmig beschlossen worden ist.
Zuvor waren im Haus Rheinfrieden in Rhöndorf die Direktkandidaten für die 16 Wahlbezirke, deren Vertreter sowie die Reserveliste für die Kommunalwahl beschlossen worden. Was den Frauenanteil angeht, steht die Bad Honnefer CDU vergleichsweise besser da: Von den 16 Wahlkreisbewerbern sind fünf Frauen. Das macht 31 Prozent aus, während es in Königswinter nur 15 Prozent sind.
Jonathan Grunwald, Vorsitzender der CDU Bad Honnef und Landtagsabgeordneter in Düsseldorf, wies aber darauf hin, dass es 2020 nur vier Direktkandidatinnen waren, dass auf den ersten 13 Plätzen der Reserveliste jetzt fünf Frauen stehen (2020: drei) und dass Fraktionschefin Elke Buttgereit auf Listenplatz 2 stehe. „Es ist uns gelungen, mehr Frauen auf den vorderen Plätzen zu platzieren.“
CDU Bad Honnef will nach 21 Jahren wieder den Bürgermeister stellen
Die CDU will nach ihrer „bitteren Wahlniederlage“ 2020 beim Urnengang im Herbst „mit Abstand stärkste politische Kraft werden und alle 16 Wahlbezirke gewinnen“, gab Grunwald als Ziele aus. Unter den Wahlkreisbewerbern ist auch das Politik-Urgestein Peter Profittlich, der seit 23 Jahren im Rat, seit 21 Jahren erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt Bad Honnef ist und der quasi schon immer als inoffizieller Oberbürgermeister von Rhöndorf gilt.
Nach 21 Jahren der „Fremdherrschaft“ – Profittlich spielte damit auf die zehnjährige Amtszeit von Bürgermeisterin Wally Feiden (SPD) und die elf Jahre ihres Nachfolgers Otto Neuhoff (parteilos) an – sei es Zeit „für die Regentschaft von Herzog Philipp“.
Neben Philipp Herzog (36) ist bisher in Bad Honnef der 23-jährige Bünyamin Yilmaz als unabhängiger Kandidat im Rennen um das Amt des Bürgermeisters.