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KommunalwahlBad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff tritt nicht ein drittes Mal an

Lesezeit 3 Minuten
Ein Mann mit einem Mikro in der Hand.

Otto Neuhoff kandidiert nicht mehr für das Amt des Bürgermeisters.

Bad Honnefs Bürgermeister Otto Neuhoff, der seit 2014 im Amt ist, tritt bei der Kommunalwahl nicht noch einmal an.

Otto Neuhoff, seit 2014 Bürgermeister der Stadt Bad Honnef, tritt bei der Kommunalwahl im Herbst dieses Jahres nicht mehr an. Das teilte das Stadtoberhaupt am Freitag schriftlich mit.

Die Entscheidung sei ihm nicht leichtgefallen, schließlich hätte es seinen Reiz gehabt, die „Ernte“ der gemeinsamen Arbeit mit Rat, Verwaltung und Bürgern einzufahren, äußerte sich der parteilose Neuhoff mit Verweis auf Projekte wie die neuen Wohn- und Geschäftshäuser in der City oder die geplante Verlegung des Bahnhofs an die Endhaltestelle der Linie 66. Auch Sanierungen wie die des Sportzentrums Menzenberg oder des Bahnhofs Rhöndorf führt er an.

Seit seiner ersten Kandidatur 2014 habe er unter dem Strich viele seiner Ziele erreicht. „Die Mission ist erfüllt“, so Neuhoff wörtlich – auch wenn natürlich nicht alle Ziele erreicht worden seien. Im Dialog von Bürgern, Politik und Verwaltung seien das Stadtentwicklungskonzept und das integrierte Handlungskonzept entstanden, die bis heute Grundlage der Arbeit und Basis für Millionen Euro an Fördergeld seien, das in städtische Projekte habe investiert werden können.

Bezahlt gemacht habe sich die finanzielle Konsolidierung der Stadt mit dem Verlassen der Haushaltssicherung im Jahr 2018. Die Aufarbeitung des Sanierungsstaus habe „erfolgreich begonnen“. Der Bürgermeister verweist aber auch auf bundes- und landespolitische Entscheidungen, die auf Kosten der Kommunen gegangen seien. Die Folge seien „ständige kraftraubende Konflikte in der Kommune, die vor allem auf dem Rücken der kommunalen Spitzenämter ausgetragen werden “.

Personelle Engpässe in der Verwaltung haben Neuhoff stark belastet

Hinzugekommen seien personelle Engpässe in der Verwaltung, die ihn „über einen längeren Zeitraum über das mir zuträgliche Maß belastet“ hätten. „Daher ist die Entscheidung, mich nicht mehr zur Wahl zu stellen, auch eine Entscheidung für die familiäre und persönliche Seite, die mir wichtig ist.“ Die sei in seiner Amtszeit deutlich in den Hintergrund getreten. „Im Amt gilt für mich ‚ganz oder gar nicht‘.“

In Bad Honnef haben bisher Philipp Herzog für die CDU und Bünyamin Yilmaz als unabhängiger Bewerber ihre Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters bei der Kommunalwahl im Herbst angekündigt. Nun müssen SPD, FDP und Bürgerblock sehen, ob sie mit eigenen Kandidaten ins Rennen gehen. Die Liberalen hatten schon erklärt, sie hofften auf eine erneute Kandidatur Neuhoffs.

Otto Neuhoff hat tiefe Gräben im Stadtrat zuschütten können

Der hat als Bürgermeister nicht nur viele Initiativen und Projekte angestoßen, er hat seinerzeit auch eine große Dynamik in die Stadt und ihre Verwaltung gebracht. Nicht zuletzt hat er die tiefen Gräben zuschütten können, die zuvor über Jahre hinweg die Auseinandersetzungen im Stadtrat bestimmten und die Kommunalpolitik mühsam machten.

Otto Neuhoff hatte sich 2014 in einer Stichwahl gegen Guido Leiwig (SPD) durchgesetzt. Im September 2020 erhielt er schon im ersten Wahlgang 56 Prozent der Stimmen. Bei seiner zweiten Kandidatur wurde er von CDU, FDP und Bürgerblock unterstützt.


Reaktion

Die CDU Bad Honnef hat die Verdienste von Otto Neuhoff gewürdigt. Er habe „mit Mut und Entschlossenheit über seine gesamte Amtszeit Bad Honnef nach vorne gebracht“. Zusammen mit dem Rat und durch die Unterstützung der rund 300 Beschäftigten der Verwaltung habe er für die Zukunft der Stadt wichtige Projekte angestoßen und realisiert.

„Wir verdanken Otto Neuhoff einen Aufbruch in unserer Stadt, von dem auch nachfolgende Generationen profitieren werden". Philipp Herzog, CDU-Bürgermeisterkandidat: „Otto Neuhoff hat als Bad Honnefer Bürgermeister ausgezeichnete Arbeit geleistet und unsere Heimatstadt nach vorne gebracht. Darin ist er mir persönlich ein Vorbild.“ (csc)