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Kommentar zur Regionale 2025Im Bergischen über die Zukunft hinausdenken

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Lesezeit 2 Minuten
Eine Delegation aus Thüringen wird über das Bergisch Gladbacher Zanders-Gelände geführt. Auf der Industriebrache soll ein neuer Stadtteil entstehen.

Nicht nur nach außen (wie hier bei einer Delegation aus Thüringen auf dem Bergisch Gladbacher Zanders-Gelände) hat die Regionale 2025 erhebliche Wirkung entfaltet, sondern vor allem auch in der Region selbst.

Eines zeigt die Präsentation des Strukturförderprogramms Regionale 2025 nicht. Und das sei mit das wichtigste Ergebnis, meint unser Autor.

Die Regionale 2025 will zeigen, was sie erreicht. Sie plant große Aufschläge, hat bereits einen eigenen Soundtrack der international renommierten Jazzmusiker Julian und Roman Wasserfuhr, und lädt zu an die hundert Präsentationsveranstaltungen in den nächsten 14 Monaten ein – und doch wird ein wesentliches Ergebnis unsichtbar bleiben.

Guido  Wagner

Guido Wagner

Leiter der Redaktion Rhein-Berg von „Kölner Stadt-Anzeiger“ und „Bergischer Landeszeitung/Kölnischer Rundschau“. Bereits während des Studiums hat er als freier Journalist gearbeitet und nach dem Exame...

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Die Region ist nicht mehr dieselbe wie vor dem Blick über den kommunalen Tellerrand, wie ihn bereits das Strukturförderprogramm Regionale 2010 und darauf aufbauend die Regionale 2025 befördert hat. Grenzen, die viele Menschen kaum noch wahrnahmen, weil sie längst wie selbstverständlich über Kreisgrenzen hinaus zum Einkaufen, Arbeiten und für Freizeitaktivitäten fahren, sind nun auch in Verwaltungen verschwunden, Vertrauen aufgebaut und ein gemeinsames Bewusstsein für die Region entstanden.

Neues Bewusstsein für die Region muss zum Nutzen der Menschen erhalten bleiben

Davon können nicht nur kreisgrenzenüberschreitende Projekte wie neue Verkehrsverbindungen oder Angebote wie das bald hoffentlich die gesamte Region erschließende Leih-E-Bike-System profitieren, sondern auch Initiativen, Nachbarschaften oder Vereine, die vielleicht an ganz unterschiedlichen Enden des Bergischen Landes mit den gleichen Herausforderungen zu kämpfen haben – und von den Erfahrungen Regionale-begleiteter Projekte jenseits der eigenen Kreisgrenzen profitieren können.

Bleibt zu hoffen, dass dieses Gemeinschaftsbewusstsein nicht nur den Projektzeitraum der Regionale 2025, sondern auch die bei der Kommunalwahl im Herbst anstehenden Personalwechsel überdauert. Die Regionale hat auch da bereits vorgebaut und Material für die neuen Amtsträger vorbereitet.

Zu empfehlen wäre den „Neuen“ darüber hinaus, die Präsentationen vor Ort zu besuchen, um zu erleben, welche Motivation und Ideen die Regionale bei Haupt- wie bei Ehrenamtlern freigesetzt hat. Das Engagement für den eigenen Ort, aber auch für die gesamte Region wird man kaum durch Lektüre allein vermitteln können. Man wird es auch erleben müssen. Die nächsten 14 Monate bieten dazu reichlich Gelegenheit.