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Die schönsten BiergärtenAuszeit im Kottenforst

Lesezeit 6 Minuten
Louisa Schimmel beim Servieren im Biergarten des Restaurants Waldesruh in Wachtberg-Villiprott.

Louisa Schimmel beim Servieren im Biergarten des Restaurants Waldesruh in Wachtberg-Villiprott.

Was kann schöner sein, als einen lauen Sommerabend bei einem kühlen, frisch gezapften Bier und einer köstlichen Mahlzeit in der Natur zu verbringen? In unserer mehrwöchigen Tour durch die Biergärten der Region starten wir im Kottenforst.

„Raus aus der Stadt und rauf auf die Waldau“, dieses Motto kennen viele Bonner von Kindesbeinen an. Ausflüge auf den Venusberg zählen zu den sorgsam gepflegten Ritualen. Der große Waldspielplatz und das nahe Wildgehege sind vor allem für Familien mit kleinen Kindern ein reizvolles Ziel. Seit fünf Jahren bewirtet die Dacapo Service GmbH das Restaurant auf der Waldau, zu dem eine Terrasse mit 150 Sitzplätzen gehört. Zum kulinarischen Angebot gehören Vorspeisen wie gebackene Kartoffelecken mit Kräuterschmand (6,90 Euro) oder Rauchlachstartar mit Reibekuchen und Honigsenfdill (14,50 Euro). Es folgen Salate, Pasta und Flammkuchen. Wer hungriger ist, wählt vielleicht einen modern interpretierten Klassiker wie Rahmgeschnetzeltes vom Rind, Kalb und Schwein mit grünem Pfeffer, Röstitaler und Marktgemüse (18,50 Euro) oder Rheinischen Sauerbraten in Cranberrysauce mit kleinen Knödeln und Rotkraut (21 Euro). Frisch vom Fass werden Peters Kölsch und Radeberger Pils gezapft. Das Weinangebot reicht von der Ahr bis nach Italien und Spanien. Auch auf Aperitifs wie Lillet Wild Berry (5,90 Euro) muss niemand verzichten.

Waldau, An der Waldau 50, 53127 Bonn, Telefon (0228) 20727000, mittwochs bis samstags von 12 bis 23 Uhr sowie sonntags von 10 bis 23 Uhr. www.waldau-restaurant.de

Der interessanteste Neuzugang unter den hiesigen Biergärten residiert ebenfalls auf dem Venusberg. Unweit des 180 Meter hohen Sendemastes hatte Eric von Bülow 2014 das Anwesen der ehemaligen Waldschenke erworben. Als Ausflugslokal existierte die Schenke bereits bis 1962 auf dem Grundstück. Nach einer jahrzehntelangen Auszeit und einer letztlich neunjährigen Planungs- und Sanierungsphase hat das Lokal Ende Mai sein Comeback gestartet. Geöffnet ist vorerst an vier Tagen ab mittags. In Kürze sollen die Zeiten ausgedehnt werden, so dass auch Gäste zum Frühstück kommen können. Im Garten finden auf den Stühlen und Bierbänken bis zu 50 Gäste Platz. Sie verweilen in entspannter Atmosphäre umgeben vom alten Baumbestand. Besonders attraktiv ist der Besuch für Familien mit kleinen Kindern. Sie können das Treiben des Ziegentrios Heidi, Hennes und Moritz verfolgen, die am Rande des Gartens ihren Stall haben. Das kulinarische Angebot fokussiert sich auf Flammkuchen: drei Sorten (je 10,50 Euro) zum Beispiel mit getrockneten Tomaten, Ziegenkäse, Rucola und Balsamico. Außerdem bietet die Waldschenke saisonal wechselnden Blechkuchen. Profitieren können die Besucher vom Faible des Gastgebers für Wein. Die ausgeschenkten Tropfen stammen vornehmlich aus Rheinhessen und Spanien.

Waldschenke, Hauweg 2, Telefon (0228) 5344052, donnerstags bis sonntags 12 bis 21 Uhr. waldschenke-bonn.de

Abgeschieden und rings umgeben vom Wald steht der Bahnhof Kottenforst. Als Haltepunkt der Voreifelbahn an der Strecke zwischen Bonn und Euskirchen dient er nur noch an den Wochenenden. Dafür ist er als Waldgaststätte am Rande des Meckenheimer Ortsteils Lüftelberg eine Institution. Im Sommer lohnt es sich, im Biergarten zu verweilen und die Seele baumeln zu lassen. Platz gibt es für 120 Gäste. Obwohl die Mehrzahl der Besucher im Sommer per pedes, mit dem Rad oder auch hoch zu Ross zum Bahnhof kommt, ist der Bahnhof auch mit dem Auto gut erreichbar. Gastgeber Tobias Selz und sein Team bieten einen Brunch, der an jedem zweiten und vierten Sonntag eines Monats zwischen 10.30 und 14 Uhr stattfindet. Ansonsten kann die Küche mit Kleinigkeiten wie einer hausgemachten Gulaschsuppe (8 Euro) oder Bauernsülze mit Remouladensauce und Bratkartoffeln (12 Euro) aufwarten. Ein Klassiker ist das Kottenforst-Steak mit Kräuterbutter, Pommes frites und Salat (18,50 Euro). Flammkuchen und vegetarische Gerichte wie Serviettenknödel mit Rahmchampignons und Salat (13,50 Euro) sind passende Alternativen. Aus den Fässern fließen Bitburger Pils und Reissdorf Kölsch.

Bahnhof Kottenforst, 53340 Meckenheim-Lüftelberg, Telefon (02225) 7322, dienstags bis sonntags ab 11 Uhr. waldgaststätte-bahnhof-kottenforst.de

Die Waldesruh am Rande des Wachtberger Ortsteils Villiprott ist eine weitere Konstante der hiesigen Ausflugsgastronomie. Viele Waldwege führen zur Gaststätte, die seit vielen Jahren von Kai Rohloff geleitet wird. Der Gastgeber verfügt über 220 Außenplätze. Zum Biergarten zählt ein großer Spielplatz, der direkt an eine Pferdekoppel grenzt. Geboten werden Speisen für den kleinen und großen Hunger. Zu den Snacks gehören Ofenkartoffeln mit Kräuterquark (6 Euro) oder Wurstsalat mit Toast (8 Euro). Den großen Hunger befriedigen unter anderem Käsespätzle mit Salat (13,90 Euro) oder Curry-Reis mit Pute, Gemüse und Salat (14,90 Euro). Aus den Zapfhähnen fließen Krombacher Pils und Gaffel Kölsch. Das Weinsortiment basiert auf Tropfen aus der Pfalz sowie aus Frankreich und Italien. Radler können ihr E-Bike vor der Türe aufladen.

Waldesruh, Dorfstraße 62, 53343 Wachtberg-Villiprott, Telefon (0228) 325488, montags bis samstags ab 12 Uhr, sonntags ab 11 Uhr. waldesruh.stripestyle.de

Zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert hat die römische Wasserleitung die Hauptstadt Niedergermaniens (Köln) mit Wasser aus der Eifel versorgt. Im Garten des Buschhovener Wirtshauses Zum Römerkanal ist die historische Eifelwasserleitung durch einen modernen Einstiegsschacht zugänglich gemacht worden, allerdings spielt die Versorgung mit Wasser heute nur noch eine untergeordnete Rolle. Dafür können die bis zu 70 Gäste im Biergarten aus sechs Fassbieren wählen. Außerdem lohnt es, sich nach der Auswahl an Flaschenbieren zu erkundigen. Gastgeber Rolf Fuß, der die Gastwirtschaft im Herzen von Buschhoven in vierter Generation leitet, entdeckt auf seinen Touren durch Süddeutschland immer wieder neue Weizenbiere. Aus der Küche kommen gutbürgerliche Speisen. An der Spitze stehen Schnitzelvariationen (mit Beilagen von 11,50 bis 14,50 Euro). Wer es weniger deftig mag, wählt eine Vorspeise. Serviert werden unter anderem Tomate-Mozzarella-Basilikum (große Portion für 7,30 Euro) oder ein Salatteller mit Feta und Oliven (9,50 Euro).

Zum Römerkanal, Alte Poststraße 77, 53913 Swisttal-Buschhoven, Telefon (02226) 4442, mittwochs bis sonntags ab 17 Uhr.

Umgeben von Waldwegen und direkt an der B 56 zwischen Witterschlick und Buschhoven residiert die Waldschänke im Zuschlag. Der Besuch lässt sich mit einer Radtour, einer Wanderung oder einem Ritt durch den Kottenforst verbinden. Gastgeberin Christine Schwarz verfügt über annähernd 100 Plätze auf der Terrasse. Für Kinder gibt es dank mehrerer Spielgeräte und einer großen Wiese ausreichend Freiraum zum Toben. Von der Saisonkarte locken leichte Gerichte wie Doradenfilets an mediterraner Kartoffel-Gemüse-Pfanne (21,80 Euro) oder Ziegenkäse gratiniert mit Walnüssen und Honig an Wildkräutersalat und Baguette (15,20 Euro). Deftige Speisen wie Roastbeef mit Bratkartoffeln (15,40 Euro) oder Schnitzel Jäger Art, Pommes frites und Salatbeilage (15,80 Euro) dominieren die Standardkarte. Frisch gezapft werden „Im Zuschlag“ Gaffel Kölsch, Gaffel Wieß, Veltins Pils und auch Franziskaner Hefeweizen.

Waldschänke „Im Zuschlag“, Schmale Allee 1, 53347 Alfter-Witterschlick, Telefon (0228) 8540600, mittwochs bis freitags 17 bis 22.30 Uhr, samstags 12 bis 22.30 Uhr und sonntags 11 bis 21 Uhr. waldschaenke-im-zuschlag.de