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Rheinspange 553Bundes-Liberale sprechen sich für Tunnellösung aus

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In Höhe von Widdig (links) werden  sowohl Brücken- als auch Tunnellösungen als Rheinquerung untersucht.

Rhein-Sieg-Kreis – In der Diskussion über die umstrittene Rheinspange 553 hat sich jetzt auch die FDP-Bundestagsfraktion positioniert. Die Liberalen sprechen sich dafür aus, bei der geplanten Autobahnverbindung zwischen der rechtsrheinischen A 59 und der linksrheinischen A 555 den Rhein mit einem Tunnel zu unterqueren. Das hat die Bad Honnefer FDP-Bundestagsabgeordnete Nicole Westig nach einem Treffen der Fraktion mit Vertretern des Rhein-Sieg-Kreises mitgeteilt.

Daran nahmen neben Fraktionsmitgliedern auch Sebastian Schuster (CDU), der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises, Marcus Kitz, der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Niederkasseler Stadtrat, Thomas Schauf, der Geschäftsführer der Metropolregion Rheinland, und ein Verkehrsplaner des Rhein-Sieg-Kreises teil. Die FDP war neben Westig mit Bernd Reuther, dem verkehrspolitischen Sprecher der Fraktion, sowie Frank Schäffler als zuständigem FDP-Haushälter vertreten.

Möglichst umweltverträglich

„Wir erachten die Umsetzung der Rheinspange als immens wichtig für die verkehrspolitische Zukunft der Wachstumsregion im Köln, Bonn und Rhein-Sieg und darüber hinaus“, sagte Schäffler nach dem Treffen. Allerdings solle die Umsetzung dieses wichtigen Verkehrsprojekts „so umweltverträglich wie möglich“ gestaltet werden. Die Verträglichkeit für Mensch und Umwelt sei „von enormer Bedeutung“. Deshalb sei eine Tunnellösung auch bei höheren Kosten die favorisierte Variante. „Da die Tunnellösung wesentlich für die Akzeptanz vor Ort ist, werden wir uns im Rahmen der Haushaltsberatungen innerhalb der Ampelregierung für diese Variante einsetzen.“

Die FDP-Parlamentarier verteidigten das Projekt Rheinspange gegen Kritik. Die neue Verbindung werde die Verkehrssituation in der Region entspannen, indem Fahrtzeiten deutlich verkürzt, die Kölner Autobahnkreuze entlastet und eine Alternativroute bei Staulagen im Bereich der A 4 und A 565 ermöglicht würden. Zudem bedeute die Rheinspange eine deutlich verbesserte Anbindung der linksrheinischen Gebiete an den Flughafen Köln-Bonn und den ICE-Bahnhof Siegburg/Bonn.

Kritik aus Bornheim

Deutliche Kritik an der Umweltverträglichkeitsstudie und dem Planungsverfahren selbst kommt dagegen von der Stadt Bornheim. „Die Grundlagenerhebung ist mangelhaft“, heißt es in der Stellungnahme der Stadt, die am heutigen Dienstag im Mobilitäts- und Verkehrsentwicklungsausschuss (18 Uhr; Rathaus) vorgestellt wird. Schlechte Noten gibt die Stadt für die Abgrenzung des Untersuchungsraumes bei den Varianten in Widdig: Im Umfeld der geplanten neuen Anschlussstellen sowie der Tunneleinfahrt würden erhebliche Flächen für die Zu- und Abfahrten benötigt.

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Der Bereich bis zum Eichenkamp sowie in Richtung der Ortschaft Sechtem seien aber nicht erhoben worden. Der Landschaftsraum zwischen der Ortslage Widdig, Eichenkamp und Eichholz habe trotz der Störwirkung durch die vorhandene Autobahn eine hohe Bedeutung für die Naherholung. Hier würden alle Varianten erheblich negative Auswirkungen haben, so die Stadt. Außerdem habe der Bereich zwischen Sechtem, Bornheim und den Rheinorten eine besondere Bedeutung für die Entstehung von Kaltluft im Stadtgebiet von Bornheim. Dies gelte auch für den Abschnitt, in dem sowohl die Brückenvariante 9B als auch die Tunnelvariante 10T geplant sind.