Bornheim – Die Energiekrise und Corona beschäftigten auch die Unternehmer und Besucher bei der Gewerbeschau „Bornheim Live!“ am Wochenende, organisiert vom Bornheimer Gewerbeverein. Am Sonntag taten sich Lücken auf zwischen den Ständen, einige Aussteller hätten absagen müssen, sagte Jörg Gütelhöfer, der Vorsitzende des Gewerbevereins.
Zum Teil sei es wegen coronabedingtem Personalmangel, zum anderen seien viele Leute zurückhaltender geworden, da sie nicht wissen, welche Kosten auf sie zukommen. Dennoch gab sich Gütelhöfer optimistisch: „Wir spüren Einbußen, aber die Bornheimer Unternehmerschaft ist sehr sattelfest.“ Dies liege auch daran, dass viele Geschäfte medizinische Produkte und Dienstleistungen anbieten.
Unterm Strich war Gütelhöfer froh, dass nach dem abgesagten Frühlings- und Spargelfest der Gewerbeverein überhaupt wieder ein Fest organisieren konnte: „Wir hatten lange Planungsunsicherheit, wir wussten zwar vonseiten der Stadt, dass wir das Fest durchführen können, die endgültige Genehmigung liegt uns aber erst seit fünf Tagen vor. Für mich ist das heute zugleich auch ein Neuanfang.“
Großes Bühnenprogramm und verkaufsoffener Sonntag
Bereits am Samstagnachmittag startete „Bornheim Live!“ mit einem großen Bühnenprogramm. Den Eisbrecher machte die Hamburger Comedy-Rockband „Big Maggas“ aus der Nähe von Hamburg, gefolgt von der Troisdorfer Mundartgruppe „Jot Drop“ und der Kölschrock-Band „Tacheles“. Am späten Abend sorgten die Lokalmatadoren von „Los Rockos“ um Leadsänger Alex Radigk für mächtig Stimmung an der Bühne am ehemaligen Kloster. Auch wenn sich Gütelhöfer mehr Zuspruch erhofft hatte: „Es war ein guter Start.“
Am Sonntag fand dann die eigentliche Gewerbeschau mit der traditionellen Automeile und verkaufsoffenem Sonntag statt. Das hatten aber nicht alle mitbekommen, manche meinten wie eine enttäuschte Uedorferin, dass es auch bereits am Samstag Stände geben und die Geschäfte geöffnet sein sollten. Gütelhöfer räumte ein, dass das von einigen Besuchern leider falsch verstanden worden sei.
Viel Beratungsbedarf gibt es derzeit auch bei dem Energieversorger „e-regio“. Dennis Gromadzki, zuständig für Wallboxen und Photovoltaik, brachte es auf den Punkt: „Die Preise sind eine Katastrophe, die Materialverfügbarkeit ist eine Katastrophe, viele Kunden und Privatleute haben richtig Angst vor dem, was noch kommt.“
Foodtrucks und Karussells
Bei all den Sorgen vieler Bürger und Aussteller gab es aber auch jede Menge Schönes zu erleben: Am Stand der Kreissparkasse Köln konnten Besucher das Glücksrad drehen und attraktive Preise gewinnen, für den Wellness-Faktor sorgte Sobana Barthipan von der Hubertus-Apotheke mit Thermalwasserproben für die empfindliche Haut und natürlich gab es Schlemmereien von frisch gebackenem Kuchen bis hin zu Deftigem an den diversen Foodtrucks. Parallel zur Gewerbeschau drehten sich Karussells auf dem Peter-Fryns-Platz, auf dem noch bis Dienstag die traditionelle Großkirmes stattfindet. Den Abschluss bildete am Sonntagabend das Livekonzert der Tribute-Band „Queen May Rock“ mit Klassikern der Band „Queen“ und deren legendärem Sänger Freddie Mercury.
Nun hofft Jörg Gütelhöfer, dass auch am ersten Adventswochenende der Weihnachtsmarkt stattfinden wird – vermutlich aber etwas abgedunkelter als in den Jahren zuvor. Der Verein werde zwar in der Vorweihnachtszeit wieder die Adventsbeleuchtung aufhängen, ob die dann aber auch eingeschaltet werde, sei noch unklar. Die Lichterketten werden über das öffentliche Stromnetz versorgt. Noch hätten die politischen Gremien nicht darüber entschieden, ob dieser Strom eingespart werden soll.