Biergärten der RegionAugenschmaus und Gaumenfreuden am Ufer
Lesezeit 7 Minuten
Bonn – Auf seiner vierten Tour durch die Biergärten der Region folgt Michael Sachse dem Rhein weiter flussaufwärts: Die Etappe beginnt südlich der Kennedybrücke auf der Beueler Seite. Mit Blick auf die Hügel des Siebengebirges endet der Ausflug am Plittersdorfer Ufer.
Rheinlust
Die Rheinlust ist ein Klassiker. Seit mehr als 140 Jahren werden Gäste im Schatten der Kennedybrücke bewirtet. An der Beueler Promenade laden zahlreiche Biergarnituren zum Verweilen ein. Von unten geht es über steinerne Stufen hinauf zur Terrasse, auf der weitere Plätze locken. Gastgeber Wilfried Dung hat die Kapazität im Außenbereich in den vergangenen Jahren auf bis zu 500 Plätze ausgedehnt.
Ebenso hat der Gastronom seinen Aktionsradius auf drei Lokale erweitert. Neben der Rheinlust zählen die Mondi Beach Bar in Mondorf und die Graubi Bar in Grau-Rheindorf zu seinem Wirkungsbereich. Darauf verweisen die Fassbiersorten: das obergärige Mondi Bier und das untergärige Graubi Bier. Auch unter den Flaschenbieren kann die eine oder andere seltenere Sorte wie ein Trappistenbier entdeckt werden. Cocktails und Longdrinks werden im Sommer von spritzigen Getränken, darunter Lillet Wild Berry oder Maracuja Spritz, ergänzt.
Das Speiseangebot ist üppig. Neben Schnitzeln, Steaks, Pasta, Pizza und Salaten dürfen vegetarische Gerichte und Bowls nicht fehlen. Serviert wird etwa eine Buddha Bowl Green mit Avocado, grünen Bohnen, Gurke, Feldsalat, Paprika, Kiwi, Walnüssen sowie Couscous und Avocado-Dressing für 13,70 Euro oder Penne mit Rumpsteak-Streifen in Burgunder-Sauce für 16,80 Euro.
Mehr Informationen: Rheinlust, Rheinaustraße 134, 53225 Bonn, Telefon (0228) 46 70 91, täglich ab 10 Uhr. rheinlust.net
Alter Zoll
Wir überqueren die Kennedybrücke und besuchen Bonns bekanntesten Biergarten. Der Alte Zoll liegt mitten im Stadtgarten zwischen Uni-Hauptgebäude und Rhein. Möglicherweise hat auch der Dichter Ernst Moritz Arndt, dessen Denkmal seit 1865 in unmittelbarer Nachbarschaft steht, den Blick über den Strom und auf die Beueler Rheinseite genossen. Oberhalb des linken Rheinufers und unweit der Schiffsanleger verweilen die Gäste unter einer riesigen alten Platane. Betreiber Sia Tabatabaie und sein Team können 300 Sitzplätze auf Bierbänken anbieten. Weitere Besucher lassen sich auf der benachbarten Wiese nieder.
Gezapft werden Krombacher Pils und Peters Kölsch. Auf Cocktails und Longdrinks muss niemand verzichten. Zum Antialkoholischen zählen Bluna, Afri Cola und Fritz-Limonaden. Das Speisesortiment umfasst Pizzen (ab 8,80 Euro), Hähnchencurry mit Spinat und Basmatireis (11,80 Euro) und Snacks wie Patatas Bravas mit Aioli (7,80 Euro). Der Biergarten ist häufiger Schauplatz von Silent Partys. Dabei funken zwei DJs über einen Sender Musik auf die Kopfhörer der Gäste. Außerdem finden an den Wochenenden Musikkonzerte statt.
Mehr Informationen: Alter Zoll, Brassertufer, 53113 Bonn, Telefon (0228) 24 12 43, täglich von 11 bis 24 Uhr.
Rheinpavillon
Saeed Bahadori hat den Rheinpavillon zwar schon im Herbst 2019 übernommen. Bedingt durch die Pandemie wird die Terrasse allerdings erst in diesem Sommer so richtig wahrgenommen. Das liegt nicht nur an der Aufhebung aller Beschränkungen infolge der Pandemie, sondern auch am niedrigen Pegelstand des Rheins. Dadurch ist der Bootsanleger weitgehend freigelegt, auf dem viele der Bierbänke und Europaletten fast bis ans Wasser reichen, was für pures Strandfeeling sorgt.
Unten steht mittlerweile auch eine zweite Theke, an der Peters Kölsch, Braubengel Pils, Hofbräu Weizen und Augustiner Helles gezapft werden. Ein weiteres Plus ist die Expertise in puncto Cocktails und Longdrinks. Schließlich betreibt Bahadori zusätzlich das Extra Dry in Poppelsdorf. Bemerkenswert ist zudem das Sortiment an hausgemachten Limonaden, Eistees, Smoothies, Kaffee und Tee. Das Speiseangebot umfasst Flammkuchen und eine Vielzahl vegetarischer Speisen wie Quinoa Salat (8,50 Euro) oder Hummus Wrap (5,90 Euro). Außerdem gibt es Kuchen.
Mehr Informationen: Rheinpavillon, Rathenauufer 1, 53113 Bonn, Telefon (015 78) 554 87 72, täglich 11 bis 24 Uhr. rheinpavillon-bonn.de
Parkrestaurant RheinAue
Die größte Bonner Terrasse befindet sich nicht unmittelbar am Fluss, sondern inmitten der Rheinaue. Der Biergarten am Parkrestaurant RheinAue fasst bis zu 800 Gäste. Eine besondere Attraktion sind die bis Ende August täglich stattfindenden Musikkonzerte. Da der Holzpavillon, der als Ausschank im Biergarten diente, bei einem Brand im Sommer 2020 zerstört wurde, behilft sich das Team um Betreiber Dirk Dötsch in dieser Saison noch mit einem Imbisswagen. Das Angebot beschränkt sich auf Flammkuchen, Grillwürste, Pommes frites und Laugenbrezeln.
Eine größere Auswahl lässt sich auf der Restaurant-Terrasse genießen, von der sich die Konzerte gleichfalls problemlos verfolgen lassen. Das Getränkesortiment umfasst drei Fassbiere: Hefeweizen, Sion Kölsch und Radeberger Pils. Außerdem dürfen sich die Gäste auf eine Weinauswahl und diverse Aperitifs wie Aperol Spritz freuen.
Mehr Informationen: Parkrestaurant RheinAue, Ludwig-Erhard-Allee 20, 53175 Bonn, Telefon (0228) 37 40 30, montags bis freitags ab 16 Uhr, samstags und sonntags ab 11 Uhr. rheinaue.de
Blauer Affe
Zurück am Ufer überqueren wir den Rhein und besuchen den Blauen Affen auf der Beueler Seite. Dort erwarten uns ausladende Wiesenflächen, prächtige Baumreihen und der Blick auf das nahe Ufer. Der Biergarten wird von Sinisa Slavicek betrieben, der mit seiner Familie auch das benachbarte Restaurant Haus am Rhein bewirtet. Auf den Bierbänken rund um den Pavillon reicht der Platz für bis zu 400 Gäste. Es geht bayerisch zu. Neben Sion Kölsch werden Helles und ein Saisonbier von der Münchner Traditionsbrauerei Hofbräu gezapft.
Aktuell fließt Zwickel Hofbräu aus der Leitung, das im September vom Oktoberfestbier abgelöst wird. Auch das Speiseangebot setzt auf die Anziehungskraft bayerischer Schmankerl wie Leberkässemmel mit süßem Senf (4 Euro) oder süßsaurer Krautsalat (3 Euro). Alternativ gibt es Blattsalate mit gebratenen Hähnchenbruststreifen (7 Euro) oder Currywurst mit Pommes frites (6 Euro).
Mehr Informationen: Blauer Affe, Elsa-Brandström-Straße 74, 53227 Bonn-Beuel, Telefon (0228) 46 53 07, montags bis freitags 14 bis 22.30 Uhr, samstags und sonntags 13 bis 22.30 Uhr. haus-am-rhein.de
RheinAlm
Jenseits der Südbrücke erreichen wir den Bonner Bogen, an dessen Promenade gleich mehrere Außenterrassen um die Gunst der Passanten und Radler buhlen. Dazu zählt der Biergarten der RheinAlm, dessen Motto „Hütten-Gaudi am Rhein“ lautet. Auf der 150 Quadratmeter großen in Kitzbühel gebauten Almhütte geht es vor allem sonntags zünftig zu. Dann sorgt zwischen 11 und 15 Uhr österreichische oder bayerische Live-Musik für Stimmung auf mehr als 100 Plätzen.
Alpenländisch eingestimmt blicken die Gäste sowohl auf die Gipfel des Siebengebirges als auch auf die Bonner Skyline um Post Tower und Langen Eugen. Die Speisekarte kann unter anderem mit Klassikern aufwarten. Dazu gehört die Brotzeit „Rheinalm“ inklusive einem halben Liter Fassbier (für zwei Personen 32 Euro), Wiener Kalbsschnitzel (23,50 Euro) oder Backhendl in steirischer Kürbiskernpanade (19 Euro). Zudem gibt es selbstgemachten Kuchen. Neben Bitburger Pils und Früh Kölsch fließt Tegernseer Helles aus dem Zapfhahn. Prickelndes wie Lillet Wild Berry oder Hugo sind selbstverständlich.
Mehr Informationen: RheinAlm, Am Bonner Bogen 1, 53227 Bonn, Telefon (0228) 43 34 50 00, mittwochs bis samstags 11 bis 22 Uhr, sonntags 11 bis 22 Uhr. kamehabonn.de
Schaumburger Hof
Um die letzte Station der Etappe zu besuchen, geht es über die Südbrücke. Am Plittersdorfer Rheinufer steht der Schaumburger Hof. Tradition wird hier großgeschrieben. Der Hof verweist auf 250 Jahre Gastronomie. Die Schar der berühmten Persönlichkeiten, die sich hier bewirten ließ, ist lang und findet sich in kunstvollen Schriftzügen am Eingang verewigt. Wir lesen unter anderem von Ernst-Moritz Arndt, Königin Victoria von England, Gottfried Kinkel, Friedrich Nietzsche und Konrad Adenauer.
Heute sorgt das Team um Karl-Heinz Burkat dafür, dass sich die Besucher wohlfühlen. Unter Linden verteilen sich mehr als 250 Sitzplätze. Aus den Zapfhähnen fließt Früh Kölsch, Veltins Pils, Grevensteiner Landbier und Erdinger Hefeweizen. Die Weinauswahl ist üppig. Cocktails und Aperitifs fehlen natürlich nicht.
Die Speisekarte kündet sowohl von saisonalen Schmankerln wie Fettuccine mit Pfifferlingen (18,90 Euro) als auch von Klassikern wie Schnitzel Wiener Art mit Pommes frites und Salat (19 Euro). Aber auch vegane Gäste werden nicht vernachlässigt und können sich zum Beispiel über einen Quinoa Taler mit Möhrenpüree und Kirschtomatenragout (15 Euro) freuen.
Mehr Informationen: Schaumburger Hof, Am Schaumburger Hof 10, 53175 Bonn, Telefon (0228) 956 35 29, dienstags bis sonntags 12 bis 22 Uhr. schaumburger-hof.de