Am Tag des offenen Denkmals am 8. September laden mehr als 5.000 historische Stätten in ganz Deutschland Besucherinnen und Besucher ein, in die Vergangenheit einzutauchen. Wir präsentieren vier Museen im Rhein-Sieg-Kreis.
Aalschokker in Bad Honnef
Der Aalschokker „Aranka“ in Bad Honnef gilt als der letzte seiner Art auf dem Mittelrhein. Gebaut im Jahre 1917 gilt er als Zeugnis für die beginnende Industrialisierung des Fischfangs im Rhein. Ein halbes Jahrhundert ging Fischermeister Willi Jansen von Mai bis November mit der Aranka Nacht für Nacht auf den Rhein – um die Beute zu fangen, der das Schiff seinen Namen verdankt: Aale, aber auch Maifisch, Lachs und Stör. Einen Nachfolger fand Jansen nicht – damit war die alte Fischertradition, die seit 1780 belegt ist, endgültig erloschen. Das Schiff kann jedoch im Altarm besichtigt werden.
Adresse:Altarm beim Wassersportverein Rheinpromenade 53604 Bad Honnef
Den kölschen Einschlag vernahm man stets in der Stimme des ersten deutschen Bundeskanzlers. Konrad Adenauer stammte aus dem Rheinland und zog 1937 in das Haus in Rhöndorf, in dem er bis zu seinem Tod 30 Jahre später lebte. Heute ist das Gebäude im Originalzustand erhalten, auch mit von Adenauer angelegter Boccia-Bahn und Rosenbeeten.
Die Stiftung Bundeskanzler-Adenauer-Haus nutzt es als Museum und ermöglicht Besucherinnen und Besuchern Einblicke in Politik und Privatleben des Kanzlers. Dazu gibt es ein vielfältiges Programm mit Spielen, Rätseln und Basteln für Groß und Klein – bei gutem Wetter öffnet sogar die Boccia-Bahn.
Adresse:Konrad-Adenauer-Straße 8 53604 Bad Honnef Öffnungszeiten: Sonntag, 10 bis 18 Uhr.
Schatzkammer Sankt Servatius Siegburg
Die markante Kirche auf dem Siegburger Marktplatz gibt am Wochenende ihr Inneres preis: Der Servatiusschatz ist der größte und bedeutendste mittelalterliche Kirchenschatz nördlich der Alpen. Er ist von der kunsthistorischen Bedeutung mit den Domschatzkammern Köln und Aachen gleichzusetzen. Der eigentliche Schatz sind jedoch nicht die mittelalterlichen Kunstschätze, sondern die Reliquien der weit über 700 heiligen Frauen und Männer, welche die Mönche ab 11. Jahrhundert auf dem Michaelsberg über die Jahrhunderte gesammelt haben.
Adresse:Kirchplatz 3 53721 Siegburg
Villa Langen in Troisdorf
Die Villa Langen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut, genauer, durch den Unternehmer Emil Langen, der von 1848 bis 1868 die Friedrich-Wilhelm-Hütte ausbaute. Um 1860 ließ er die repräsentative Villa als Familiensitz in unmittelbarer Nähe des Werks errichten. Mit dem Ausbau der Eisenhütte begann die Stadtentwicklung Troisdorfs, der Anschluss an das Eisenbahnnetz und der Bahnhofsbau. Langen ließ auch eine Schule für Arbeiterkinder einrichten.