Alfter – Die Steinplatten, die Alexandra Runge mit der Schubkarre durch das hügelige Gelände des Schlossparks schiebt, haben ein ganz schönes Gewicht. Überhaupt sind die Arbeiten für das „Schlosszauber“-Spektakel im Alfterer Schlosspark, das am Samstagnachmittag startet, für alle Beteiligten eine ziemliche Plackerei: „Niemand kann mit einem normalen Auto in den Park hineinfahren, dafür ist das Gelände nicht geeignet“, schilderte Alexandra Runge, vom Arbeitskreis „Donnerstag-Gesellschaft 2.0“, der dieses außergewöhnliche Kulturereignis organisiert.
Immerhin konnte die große Bühne mit Überdachung mit Hilfe eines schweren Traktors mit Anhänger vor einigen Tagen in den Park transportiert werden. Am Freitag liefen die letzten Aufbauarbeiten für das große Showprogramm mit der abendlichen Video-Projektion „IM PULS“ auf Hochtouren, damit am Samstag wirklich alles klappt. Zeltplanen, Steinplatten oder Befestigungsstangen mussten noch in den Park befördert werden. Die Roisdorfer Baufirma Klein hatte noch eine Motorschubkarre ausgeliehen.
Die technische Ausstattung für das Spektakel ist erstklassig. Projektoren, wie sie für die Multimedia-Installation verwendet werden, kamen unlängst auch in London bei der Live-Übertragung von der Beerdigung von Queen Elizabeth II. zum Einsatz. Die Showbühne wird im kommenden Jahr wieder beim Formel-1-Rennen im italienischen Monza stehen.
„Remember in September“
Seit Tagen aufgeregt ist auch Thomas Häußler. Er zeichnet mit seinem Team verantwortlich für die Video-Installation. Gestern Abend gab es die Generalprobe. Die Filmsequenzen und 2D- und 3D-Animationen werden auf die Schlosswand projiziert. Damit nichts reflektiert, müssen von innen die weißen Fensterläden, für die Dauer der Projektion geschlossen bleiben.
Das Rosenwasserbassin mitten im Schlosspark wurde bereits mit Holzpaneelen abgedeckt, damit am Samstag, Sonntag und an den kommenden zwei Wochenenden bis zum 10. Oktober die Gäste darauf tanzen können.
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Der Vorverkauf läuft gut, wie Bärbel Steinkemper vom Arbeitskreis „Donnerstag-Gesellschaft 2.0“ berichtete: „Für alle drei Wochenenden haben wir die Hälfte der Karten verkauft, so hatten wir es auch erwartet.“ Sie gibt sich optimistisch, dass noch viele Spontanbesucher vorbeikommen werden. Pro Abend rechnen die Organisatorinnen mit rund 300 Gästen. Ein solches Event braucht auch jede Menge Strom. Derzeit geht Steinkemper von rund 50.000 Euro alleine für Strom und Technik aus. Ob das bei den steigenden Energiekosten reichen wird, kann derzeit noch niemand sagen. Unterstützung für das Projekt, das eine sechsstellige Summe verschlingt, gab es von zahlreichen Sponsoren. Zudem gab es Fördergelder vom Landschaftsverband Rheinland (LVR).
Alle Beteiligten, vor allem die vier von der Donnerstag-Gesellschaft 2.0, Diane Ihlefeldt, Alexandra Runge, Bärbel Steinkemper und Luise Wiechert, fiebern der Premiere am Samstagnachmittag entgegen: „Es wird Zeit, dass es endlich losgeht“, meinte Alexandra Runge.
Foodmeile aufgebaut
Zum Auftakt heißt es „Remember in September“ mit Auftritten des Ensembles aus der RTL-Show „Let“s Dance“ (Decay & The ToneKings), dem Kabarettduo Grün & Huth, der Rockband „inSaints“, dem Jazzpop-Duo „meoneo“ und dem Akustiktrio „Parsley“. Das Programm läuft jeweils von 15 bis 22 Uhr, die Videoprojektion auf der Schlossmauer. Auf dem Herrenwingert ist an allen Tagen parallel dazu eine Foodmeile aufgebaut. Einzeltickets kosten im Vorverkauf 6 Euro (Abendkasse 7 Euro), Kinder bis einschließlich 12 Jahren haben freien Eintritt.