Leverkusen – Näher ran ans Leverkusener Kreuz und somit an A1 und A3 geht es nicht in Leverkusen, begründete FDP-Kreisvorsitzender Dr. Guido Fischer zu Beginn die Wahl des Veranstaltungsortes. In der Tat liegt die Gaststätte der Kleingartenanlage Bernshecke Luftlinie rund 200 Meter vom Schnittpunkt der Autobahnen im Leverkusener Kreuz entfernt. Und daher ganz nah auch an den Wohnhäusern der etwa 50 Bürger, die der Einladung gefolgt waren, mit dem verkehrspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Bodo Middeldorf, über die Pläne für den Autobahnenausbau zu reden.
Viel Neues konnte der Experte aus der immerhin Mit-Regierungs-Fraktion nicht berichten. Dass der Bundesverkehrsminister bis Ende des Jahres entscheiden will, was in Leverkusen gebaut wird, ist bekannt. Dass das Land im Falle der A1 die Lösung „Tunnel statt Stelze“ zwischen den Autobahnkreuzen befürwortet ebenso. Und eben auch, dass die A3 laut der gegenwärtigen „Vorzugsvariante“, die Straßen NRW dem Bund vorschlägt, eben nicht in einen Tunnel verlegt, sondern ebenerdig verbreitert werden soll – weil es viel schneller geht und nur ein Achtel im Vergleich zum Tunnel kosten würde, dessen Bauzeit angeblich doppelt so lang wäre.
Zweifel an den Zahlen
Auch wenn im Publikum Zweifel an manchen Zahlenangaben Middeldorfs auftauchten, bei denen dieser sich auf die Fachbehörden berief, versprach der FDP-Abgeordnete auch, manchen Fragen und Anregungen noch einmal nachzugehen. Zum Beispiel zu hinterfragen, ob Tempo 80 statt 120 für einen besseren Verkehrsfluss vor dem Autobahnkreuz sorgen könne, wie sich eine veränderte Mobilität und eine fortgeschrittene Digitalisierung auf die Verkehrsprognosen für die kommenden Jahre auswirken könne.
„Ich werde die Zahlen überprüfen“, versprach Middeldorf, der viel Verständnis für die „gewaltigen Zumutungen für Leverkusen“ äußerte. Er positionierte seine Partei klar gegen eine Verdoppelung der A1-Stelze und hielt auch die geplanten Lkw-Rastanlagen in Leverkusen und Burscheid für eine vermeidbare Zusatzbelastung, vermochte aber letztlich nicht, die Wertminderung der Häuser in Autobahnnähe abzustreiten und die Belastungen durch eine noch zwei Jahrzehnte andauernde Großbaustelle mitten im Stadtgebiet.
Das könnte Sie auch interessieren:
So blieb zumindest der Eindruck zurück, dass es gut wahr, über das Unabänderliche geredet zu haben und sich auf wenige Punkte für eine Nachbesserung der andernorts getroffenen Entscheidungen zu konzentrieren.